Bundesrat Stenographisches Protokoll 680. Sitzung / Seite 64

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

wir diskutieren! Wie schaut die Chancengleichheit im ländlichen Raum aus? Wie gehen wir mit der Thematik Facharbeiter um? Wir wissen, dass es gerade im ländlichen Raum, in den bäuerlichen Familien viele Kinder und Gott sei Dank eine hohe Geburtenrate gibt. Da wird nicht jeder Bauer, aber welche Ausbildungschancen hat er? Welche Möglichkeiten hat er? Und das müssen wir fairerweise ... (Bundesrat Mag. Hoscher: Wer sitzt denn in der Regierung?)  – Kein Problem, Herr Kollege! Auf diese Frage habe ich gewartet.

Ich bin Bauer und denke sehr langfristig, und ich werde nicht meinem Sohn morgen Vorwürfe machen, dass er den Betrieb übernommen hat. Bei der Regierung denke ich genauso. Sehen wir das als Ganzes! Ich habe keine Vorwürfe gemacht, ich möchte nur einbringen, dass man das durchleuchten sollte, wenn man sich zur Thematik ländlicher Raum äußert und diese Perspektive etwas breiter anlegt. Darum und um Unterstützung von Ihrer Seite, von Seiten der Opposition, würde ich bitten. Damit ist das Thema Finanzausgleich erledigt.

Der Hüttenwirt war offenbar sehr fair, als er Ihrem Parteivorsitzenden Gusenbauer, als dieser jetzt auf einer Bergwanderung in der Steiermark war – zum Thema ländlicher Raum; man hat es im ORF gesehen –, empfohlen hat: Seien Sie vorsichtig, der Weg ist glitschig! – Ich glaube, das war eine Empfehlung von einem Praktiker.

Ich bitte Sie, die Ansätze, die ich einzubringen versucht habe, zu berücksichtigen.

Ich möchte abschließend noch auf die Bedeutung einer gepflegten Kulturlandschaft für den Tourismus- und Freizeitbereich hinweisen. Das ist meiner Meinung nach eine wesentliche Grundlage dafür, um auch den Gästen, die Österreich sehr schätzen, nicht nur von der Sicherheit, sondern auch von der Qualität der Produkte, von der Qualität der Kulturlandschaft, der gesamten Einrichtungen her, in Zukunft dieses Ambiente zu günstigsten Preisen bieten zu können. Oder können Sie mir eine Alternative nennen?

Der Bereich Forst- und Energiewirtschaft, der auch von den Kolleginnen und Kollegen nachher noch erwähnt wird, ist so wie andere Bereiche sehr wesentlich für die Erhaltung und Entwicklung des ländlichen Raumes.

Ein Hinweis zur § 7-Kommission: Herr Kollege Würschl! Da finden wir uns wieder. Ich verweise auf diesen Antrag aus dem Grünen Bericht 1999, in dem die § 7-Kommission im Antrag 1 darauf verweist, man sollte betreffend Erfassung und Darstellung des Arbeitseinsatzes in der Land- und Forstwirtschaft in Zukunft Datenmaterial sammeln und darstellen. Ich finde das vernünftig.

Ein letzter Punkt: Krisensicherheit. – Wir haben uns heute im Rahmen des Außenpolitischen Berichtes doch auf sehr hohem Niveau über die Krisensituation seit dem 11. September unterhalten. Ich glaube, man sollte auch in Zukunft bei künftigen Diskussionen mehr und mehr berücksichtigen, wie wichtig Krisenvorsorge ist. Ich darf an dieser Stelle den Bezirkshauptmann von Gmunden, Herrn Bezirkshauptmann Hörzing, Ihrer Couleur zugehörig, erwähnen, der bei der letzten Generalversammlung der Molkerei Gmunden gesagt hat: Die wichtigste Krisenvorsorge ist eine funktionierende, regionale bodenständige Land- und Forstwirtschaft. Wenn man sieht, wie die Kriege der Zukunft geführt werden – mit Bakterien, mit Chemiewaffen –, wird deutlich, dass letztlich eine bodenständige regionale Versorgung in Zukunft von größter Bedeutung sein könnte. Ich bitte, auch diesen Aspekt in die Diskussion mit einzuschließen.

Wir als ÖVP werden diesem Bericht die Zustimmung erteilen. Ich bin überzeugt – ich habe gesehen, wie harmonisch das Verhältnis diesbezüglich im Ausschuss war –, dass diese Arbeit der Regierungsparteien auch von der Opposition honoriert werden wird. – Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

13.03

Vizepräsident Jürgen Weiss: Nächster Redner ist Herr Bundesrat Mag. John Gudenus. Ich erteile ihm das Wort.


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite