Bundesrat Stenographisches Protokoll 680. Sitzung / Seite 81

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dem österreichischen Jahresverbrauch an Wein. Der Weinbestand beträgt zum Stichtag 31. August 2000 2,8 Millionen Hektoliter. Der Verbrauch liegt bei zirka 2,4.

Obwohl die Weinbilanz von der Menge her sehr ausgeglichen erscheint, sind die Weinpreise sehr differenziert zu betrachten. Auf Grund des doch deutlichen merkbaren Konsumrückganges herrscht bei Weißwein eine geringere Nachfrage, was sich natürlich auch auf die Fassweinpreise ausgewirkt hat. (Bundesrat Mag. Gudenus: Warum steht dann davon hier nichts drinnen?) – Ich komme darauf zurück, Herr Kollege Gudenus! Anders ist die Situation bei Rotwein, bei dem das Angebot die Nachfrage nicht abdecken kann. Dies wirkt sich selbstverständlich positiv auf die Fassweinpreise bei Rotwein aus.

Der Ab-Hofverkauf bleibt auf stabilem Niveau. Nach wie vor wird jede zweite Flasche Wein, die zu Hause konsumiert wird, ab Hof gekauft, und laut Statistik kommt der Wein, der zu Hause konsumiert wird, zu mehr als 80 Prozent aus Österreich. Ich danke an dieser Stelle den österreichischen Konsumenten, dass sie unserem Produkt so treu geblieben sind. (Beifall bei der ÖVP. – Bundesrat Konecny: Hier sitzen Ihre Konsumenten!)

Der bisherige Trend bei der Entwicklung der österreichischen Außenhandelsbilanz von Wein setzt sich weiter fort. Nach den kleinen Weinernten in den Jahren 1995 bis 1997 geht die Einfuhrmenge weiterhin leicht zurück. Gleichzeitig steigt die Ausfuhrmenge weiter an. Die Ausfuhrzahlen für das Jahr 2000 weisen zum Vergleichszeitraum 1999 eine Steigerung um 15,7 Prozent auf. Auf Grund des gleichzeitig gestiegenen Anteils an exportierenden offenen Wein kann die wertmäßige Steigerung des Exportes mit dem mengenmäßigen Export nicht Schritt halten.

Die Einfuhr von Wein ist im Jahr 2000 im Vergleich zum gleichen Zeitraum 1999 um 7,2 Prozent zurückgegangen. Denken wir daran, Herr Minister, wie oft wir uns den Vorwurf gefallen lassen mussten, es wird zu viel Wein eingeführt! Jetzt haben wir dank einer guten Arbeit der Weinmarketingservicegesellschaft diese Entwicklung. Das muss man auch hier lobenswerterweise erwähnen. Da gibt es bereits positive Zahlen.

Meine Damen und Herren! Am 17. Mai 1999 wurde die neue gemeinsame Marktordnung für Wein beschlossen. Sie ist mit 1. August 2000 in Kraft getreten und ersetzt alle bisherigen Ratsverordnungen zum Wein. Bis dato wurden von der EU-Kommission viele Durchführungsverordnungen verlautbart.

Ein wesentlicher Faktor für unsere Winzerinnen und Winzer in Österreich ist die Umstellung und Umstrukturierung von Weinbauflächen und – das möchte ich hinzufügen – die Genehmigung zusätzlicher Mittel für Österreich in den Wirtschaftsjahren 2000 und 2001.

Im Rahmen der von der Europäischen Union finanzierten Aktion "Umstellung und Umstrukturierung von Rebflächen" wird derzeit in Österreich eine Reihe von Maßnahmen – Sortenumstellung, Herr Kollege Gudenus, Kommassierung, Verlegung in Hang- und Steillagenbewässerung et cetera – durchgeführt. Ziel ist die verbesserte Anpassung des Angebotes an die Nachfrage. Die Europäische Union stellt dafür in den Jahren 2001 bis 2005 jährlich einen bestimmten Betrag zur Verfügung, der gemäß der einzelnen nationalen Umstellungspläne verwendet wird.

Österreich hat für die Wirtschaftsjahre 2000/01 einen Betrag in der Höhe von 75 Millionen zugewiesen bekommen. Dieser Betrag wurde bereits im Mai des heurigen Jahres an insgesamt 991 Winzerbetriebe ausbezahlt und ermöglicht Umstellungsmaßnahmen auf einer Fläche von 887 Hektar Weingärten. Auf Grund dieses enormen Interesses der Betriebe an der Umstellungsaktion liegen im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft jedoch bereits weitere Anträge im Gesamtausmaß von 124 Millionen auszahlungsbereit auf. Dies wurde der Europäischen Kommission mitgeteilt.

Mit ihrer Entscheidung vom 6. August 2001 hat daher die Kommission Österreich für das laufende Wirtschaftsjahr zusätzlich einen Betrag in der Höhe von 90 Millionen zugewiesen. Damit wird es möglich sein, meine Damen und Herren, mehr als 1 100 zusätzlichen Betrieben


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