Ich möchte nicht auf die Gesamtproblematik des Tourismus eingehen, sondern nur das Segment herausnehmen, das uns momentan am meisten beschäftigt, nämlich die Situation der Mitarbeiter. Frau Staatssekretärin! Sie wissen das: Das ist alle Jahre immer wieder fast dasselbe Spiel. – In der Zeit um Weihnachten haben die Betriebe – wenn ich das jetzt etwas überspitzt formulieren darf – Gott sei Dank genug Gäste, aber viel zu wenig Mitarbeiter. Daher habe ich eine große Bitte auch an die andere Seite: Ich glaube, wir könnten bei allen Gegensätzlichkeiten, die es manchmal oder anscheinend manchmal gibt, dieses Problem in den Griff bekommen, und zwar nicht nur zum Wohle des Tourismus, sondern auch zum Wohle des ganzen Staates. Denn wenn das nicht richtig läuft, dann entgeht dem Staat bei diesen Dingen – Sie alle wissen, was ich meine – viel Geld. Ich bitte, zu ermöglichen, dass wir die Situation für den Winter gemeinsam bereinigen. Unter "gemeinsam" verstehe ich die Gewerkschaft, die Arbeiterkammer und die politischen Parteien: Wir sollten in einem gemeinsamen Feldzug dieses Problems Herr werden!
Wünsche hätten wir eine ganze Menge, ich nenne nur ein paar davon: Eine günstigere Besteuerung des im Unternehmen verbleibenden Gewinns ist ein lang gehegter Wunsch der Tourismusbranche. Weiters wären Erleichterungen bei Betriebsauf- und -übergaben sowie bei Neugründungen vonnöten. Außerdem haben wir noch das Problem des Fortbestands mancher Betriebe auf Grund der Nachfolge in den Betrieben.
Versuchen wir in der Zukunft, diesbezüglich Partner zu sein! Versuchen wir außerdem, im Sinne der Gemeinsamkeit ein besserer Partner für die Bauern zu sein! Das möchte ich hier auch einmal in aller Deutlichkeit sagen. Da haben wir noch große Reserven. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der Freiheitlichen.)
Abschließend möchte ich sagen: Versuchen wir, die Dinge, die uns im Tourismus stark gemacht haben, in den Mittelpunkt zu stellen, nämlich Gastgeber mit Hirn und Herz zu sein. Versuchen wir das aufs Neue!
Ich habe noch eine Bitte: Nicht jeder versteht auf Anhieb die Sorgen und Nöte der in der Tourismusbranche tätigen Menschen. Das ist auch nicht unbedingt notwendig. Begegnen Sie aber bitte diesen Leuten, die arbeiten, wenn andere Freizeit haben, mit gewissem Respekt und mit gewisser Achtung! – Das ist mein Wunsch, den ich hier heute habe. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der Freiheitlichen.)
Ich möchte mich noch sehr herzlich bei allen Beteiligten bedanken. Ich danke Herrn Minister Bartenstein und seinem Ressort für die Erstellung dieses Berichtes über den Tourismus der vergangenen beiden Jahre, insbesondere Frau Mag. Udolf-Strobl, die heute hier anwesend ist.
Ganz zum Schluss darf ich mich auch bei Ihnen bedanken, liebe Frau Staatssekretärin, und dann möchte ich auch noch etwas Nettes sagen. (Zwischenruf bei der SPÖ.) So ist es! – Vielleicht können wir die erwähnte Mitarbeitersituation und all das, was damit im Zusammenhang steht, jetzt sofort gemeinsam erledigen! – Das ist jetzt ein Vorschlag von mir. Im April werden wir uns dann über die Gesamtsituation in Österreich unterhalten müssen (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der Freiheitlichen.) Dazu haben wir jetzt keine Zeit mehr, weil die Häuser, wie Sie wissen, in den nächsten Wochen voll sind. Wenn wir uns aber schon jetzt darüber unterhalten, was dann kommen soll, dann sind wir bis Ende April fertig, und dann ist die Wintersaison gelaufen, und wir wissen, dass viele Betriebe zwei Drittel ihres Umsatzes in dieser Zeit machen müssen.
Jetzt zum Netten, was ich Ihnen sagen will: Wir könnten vielleicht mit einem "black Minister" gemeinsame Sache machen, dann gibt es "red roses for a blue lady". – Danke schön. (Beifall und Heiterkeit bei der ÖVP und bei Bundesräten der Freiheitlichen.)
0.52
Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach:
Zu Wort gemeldet ist nun eine "red rose". – Ich bitte Frau Bundesrätin Mag. Trunk ans Rednerpult. (Bundesrat Mag. Gudenus: Sie ist wirklich eine "red rose"!) – Bitte.Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite