Fall das Arbeitsinspektorat – unverzüglich einschreitet. (Bundesrat Würschl: Das hoffen wir auch!) Das ist im Fall des genannten Betriebs geschehen, und es gibt jetzt ein schwebendes Verfahren. – Deshalb verstehe ich die ganze Aufregung nicht!
Im Hinblick darauf sage ich persönlich betroffen, dass der Verdacht sehr nahe liegt, dass es sozialdemokratische Abgeordnete gibt, die immer noch glauben, wir haben Sippenhaftung. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Bundesräten der ÖVP.)
Ich möchte jetzt aber zum Tourismusbericht kommen: Es liegen Ihnen zwei Berichte vor. Die Vorredner haben dazu inhaltlich schon sehr viel gesagt. Ich möchte ein paar Punkte explizit herausgreifen.
Im Zusammenhang mit der Umstrukturierung der Österreich-Werbung bedanke ich mich vor allem bei den Vertretern der Bundesländer, die großartig mitgewirkt und in vielen Arbeitssitzungen diese Umstrukturierung ermöglicht haben. Die Österreich-Werbung ist jetzt ein modernes, dynamisches Unternehmen geworden, und das ist sehr wichtig für die Tourismuswirtschaft, weil nur ein modernes, dynamisches Unternehmen auf dem Markt arbeiten und rasch reagieren kann.
Ich möchte auch betonen, dass es erstmals klare Gehaltsstrukturen gibt. Das Geschäftsführergehalt ist nicht mehr eines der bestgehütetsten Geheimnisse der Republik, sondern es ist transparent und stellt die Spitze einer Pyramide im Gehaltschema innerhalb der Österreich-Werbung dar, und zwar ohne Firlefanz, ganz exakt nach der Vertragsschablone des Rechnungshofes.
Ich glaube, wir sind auch bei der gesamten weiteren Umstrukturierung auf einem sehr guten Weg. Die Österreich-Werbung hat in diesem Jahr Unermessliches geleistet. Für die Mitarbeiter war es nicht leicht, auch den neuen Gedanken der Eigenverantwortung und somit auch Managementfunktionen so zu übernehmen: Es geht darum, dass in Zukunft Leistungen verkauft werden müssen. Es ist dies ein modernes Marketingunternehmen, und wir sind auf einem sehr guten Weg, wenn es uns gelingt, das zum jetzigen Zeitpunkt vorhandene Budget in den nächsten Jahren zu verdoppeln.
Ich möchte nun auf die – heute schon mehrfach angesprochene – Problematik der Mitarbeiter zu sprechen kommen: Ich glaube, dass in den vergangenen Jahren vor allem eine Ausbildung der Mitarbeiter verabsäumt wurde. Es wurde verabsäumt, moderne Lehrberufsbilder zu schaffen, um die Jugend wieder in die Branche zu bekommen, es wurde aber auch – das sage ich durchaus – verabsäumt, eine entsprechende Solidarität unter den Unternehmen zu schaffen, und zwar nach dem Motto: Nur wenn man Mitarbeiter ausbildet, dann hat man in Zukunft Mitarbeiter. Wir stehen jetzt vor der Situation, dass es im Tourismus nahezu keinen Nachwuchs gibt, jedenfalls viel zu wenig, als wir brauchen. In diesem Zusammenhang erwähne ich auch, dass seit dem 11. September Tourismus neu geschrieben wird und Österreich auf gutem Wege ist, eine der besten Wintersaisonen zu haben.
In diesem Spannungsfeld befinden wir uns. Wir haben das Saisonier-Kontingent bereits verdreifacht, wir haben heuer insgesamt 12 600 Saisoniers, laut Regierungsübereinkommen wären es nur 8 000. Allerdings ist es sehr schwer, jetzt noch einmal aufzustocken. Ich bekenne mich aber dazu, dass dort Saisoniers ermöglicht werden, wo das Arbeitsmarktservice dezidiert erklärt, dass es keine vermittelbaren Arbeitskräfte gibt. Ich glaube, dann ist es legitim, dass man sagt: Okay, da kann man noch Saisoniers vermitteln! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Bundesräten der ÖVP.)
Diesbezüglich sind auch die Sozialpartner gefordert, einen klaren Vorschlag auf den Tisch zu legen, denn das muss Sache einer lebenden Sozialpartnerschaft sein. Es geht nicht an, dass sich die Sozialpartner immer dann, wenn es brenzlig wird, zurückziehen, in anderen Situationen aber sagen: Wir werden ja nicht gefragt! Das sage ich durchaus kritisch: In diesem Moment wären zielführende Verhandlungen mehr als dringend notwendig, denn die erste Runde hat noch
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