Bundesrat Stenographisches Protokoll 686. Sitzung / Seite 196

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fortgesetzt werden – und viertens Minimierung der fossilen Energieträger. Das sind die vier Hauptziele, die zu verfolgen sind.

Das Energiekonzept der Bundesregierung verfolgt diese Ziele unter Umweltminister Molterer ganz konsequent, um eine nachhaltige Energieversorgung unseres Landes zu sichern, die Lebensqualität der Bevölkerung zu steigern, die Wirtschaft zu stärken und die Zahl der Arbeitsplätze in diesen Bereichen auch ständig zu vermehren.

Es ist ganz interessant, wenn man zum Beispiel das Land Oberösterreich näher betrachtet. Ich nenne das nicht deshalb, weil es mein Heimatbundesland ist, sondern weil sich 25 Prozent der gesamtösterreichischen Energiebilanz aus diesem Bundesland rekrutieren. Der Anteil der erneuerbaren Energieträger an der Gesamtenergie, also erzeugte Energie im Vergleich zur Gesamtenergie, beträgt in Oberösterreich bereits – man höre und staune! – 30 Prozent. Österreichweit beträgt dieser Prozentsatz 24 und EU-weit nur 6 Prozent. Man merkt also, wie weit wir in Österreich in diesem Bereich eigentlich fortgeschritten sind. Das ist kein Zufall, bitte, das ist ein Bestandteil und ein Ergebnis einer ganz konsequenten Energiepolitik, einer Energiepolitik, die sich ganz konsequent und kontinuierlich den erneuerbaren Energieträgern zuwendet und auch die bekannten Erfolge zeitigt. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der Freiheitlichen.)

Es ist natürlich kein Wunder, dass sich beim letzten EU-Gipfel in Barcelona herausgestellt hat, dass von den 15 EU-Ländern bei insgesamt 47 Indikatoren, die von diesen Ländern geprüft worden sind, Österreich in diesem Bereich auf dem ersten Platz gelandet ist. Aber noch etwas ist bemerkenswert: Bei der Energieeffizienz – das ist der Indikator, inwieweit es Betrieben gelingt, die Energie effizient einzusetzen – landen die österreichischen Betriebe auf dem zweiten Platz im Ranking von allen 15 EU-Staaten. Wir sind also in diesem Bereich schon sehr weit fortgeschritten, und das ist ebenfalls ein Bestandteil einer ganz hervorragenden Energie- und Umweltpolitik in diesem Staate.

Aber man darf sich auf den Lorbeeren nicht ausruhen. Wenn man schon weit vorne ist, hat man auch eine Verantwortung, diesen Weg weiterzugehen, insbesondere bei neuen Technologien. Das heißt, man muss Forschungsprogramme vorantreiben, das, was man forscht, im Lande selbst anwenden und in den Betrieben, in der Praxis umsetzen. Stichworte: Windenergie, Photovoltaik, Biomasse.

Ich denke daran, dass etwa die Firma Fischer, ein High-Tech-Betrieb in Ried in Oberösterreich, Zulieferer für Flugzeugindustrie und so weiter, ihren gesamten Energiebedarf aus Bioenergie, aus erneuerbarer Energie deckt. Das ist ein Meilenstein. Somit können wir nicht nur von der Theorie sprechen, sondern auch auf die Praxis verweisen und darauf, dass wir das umsetzen.

Ich sehe es auch als einen großen Fortschritt an, dass heuer in Wels in Oberösterreich ein Fachhochschullehrgang mit 36 Studenten beginnt, der sich dem Thema Ökoenergietechnologie widmet. Das sind die zukünftigen Ingenieure, die uns auf diesem Weg weiterbringen, der sich nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Bevölkerung, für die Arbeitnehmer und für die Wirtschaft im Gesamten in diesem Staate hervorragend ausgewirkt hat. (Beifall bei der ÖVP.)

22.14

Vizepräsident Jürgen Weiss: Als nächstem Redner erteile ich Herrn Bundesrat Johann Kraml das Wort. – Bitte.

22.14

Bundesrat Johann Kraml (SPÖ, Oberösterreich): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! "Klima an der Kippe" hat es diese Woche einmal im ORF geheißen, eine Fernsehsendung, die es diese Woche oder in den nächsten Tagen geben wird. Das zeigt, dass das Klima in einer dramatischen Situation ist. (Zwischenrufe bei der ÖVP. – Bundesrat Steinbichler: Der Klima und die Klima!)

Meine Damen und Herren! Die Ratifizierung des Kyoto-Protokolls ist mit Sicherheit ein ganz wichtiger Schritt, und die konsequente Umsetzung dieses Protokolls soll dann zur Gesundung des Weltklimas beitragen. Kollege Kneifel hat einige Zahlen genannt – du brauchst deswegen


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