Bundesrat Stenographisches Protokoll 686. Sitzung / Seite 200

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Trinkwasser, über den CO2-Ausstoß und über die Erreichung der Kyoto-Ziele diskutieren. Ich denke, das sind die Beiträge, die wir täglich leisten können.

Die Regierung hat den Rahmen geschaffen. Wir sind aufgefordert, Vorbild zu sein, täglich einen Beitrag zu leisten, und zu diesem lade ich ganz herzlich ein.

Wir werden selbstverständlich diesem Gesetz zustimmen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

22.31

Vizepräsident Jürgen Weiss: Nächster Redner ist Herr Bundesrat Dipl.-Ing. Dr. Bernd Lindinger. Ich erteile ihm das Wort. (Bundesrat Konecny: Hoffentlich die letzte Wortmeldung! – Präsidentin Pühringer übernimmt den Vorsitz.)

22.31

Bundesrat Dipl.-Ing. Dr. Bernd Lindinger (Freiheitliche, Niederösterreich): Herr oder Frau Präsidentin! (Heiterkeit. – Vizepräsident Weiss: Wie Sie wollen!) Herr Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Es geht um das Kyoto-Protokoll, um die Reduktion von Schadgasemissionen. Dabei sind halogenierte Kohlenwasserstoffe gemeint, polychlorierte Biphenyle, im Wesentlichen aber die CO2-Emissionen. Die CO2-Emissionen sollen das Klima auf der Erde verändern, es soll wärmer werden, es ist aber auch bekannt, dass seit dem Zu-Ende-Gehen der so genannten kleinen Eiszeit in den vierziger Jahren eine kontinuierliche Erwärmung der Erde stattfindet.

Ich kann es nicht, ich kenne auch keine Quelle, die quantifizieren könnte, wem die Klimaveränderung, die Erwärmung der Erdatmosphäre, der Erde selbst anzurechnen ist, ob es mehr das Zu-Ende-Gehen der so genannten kleinen Eiszeit ist oder ob es der vermehrte CO2-Ausstoß von uns ist, der sich in der Atmosphäre bemerkbar macht. Es ist auch nicht ganz sicher, in welchem Maß Infrarotstrahlung von CO2 absorbiert wird. Aber ähnlich wie mein Vorredner, John Gudenus, kann ich nicht das eine leugnen, ich will es auch nicht. Es wird sicher ein gewisser Prozentsatz davon abhängig sein.

Wenn man jetzt sparen will, um die Klimaveränderung hintanzuhalten, dann muss man dort zu sparen beginnen, wo der meiste Ausstoß ist, wo am meisten Energie verbraucht wird. Das ist die Raumwärme, und das ist der Verkehr. Nur dort ist es sinnvoll zu sparen, bei den anderen nicht, weil der Prozentsatz zu klein ist, und wenn eine Sache nicht sehr viel ausmacht, dann schlagen dort auch Einsparungen in der Höhe von 50 Prozent nicht zu Buche.

Der Einsatz erneuerbarer Energie ist das Ziel, das wir erreichen sollten. Ich bin nur etwas skeptisch, denn ich glaube, dass die Ölmultis das nicht zulassen werden, dass wir wirklich einsparen beim Verbrauch von Erdöl, vielleicht auch beim Verbrauch von Kohle, denn nicht umsonst wird um diese Dinge im Golf Krieg geführt. Man will den Verbrauch weiterhin haben, um daraus Profit zu erzielen.

Im Übrigen meine ich als Chemiker, es ist eigentlich sehr schade, den fossilen Brennstoff Erdöl zu verwenden, nur um zu verheizen. Das ist ein derart wertvoller Chemierohstoff, den wir in vielen Jahren, in hundert Jahren noch genauso brauchen werden, und wenn wir das heute verheizen, geht auch diese Rohstoffquelle irgendwann einmal zu Ende.

Die Wärmedämmung ist angesprochen worden, für die auch sehr viel Geld zur Verfügung gestellt wird. Der Transport ist auch ein Thema, also der Verkehr, und da muss ich die Forderung stellen, den Verkehr, insbesondere das Transportwesen auf die Schiene, auf die Wasserstraße zu verlagern. Es ist nicht sinnvoll, dass das Transportgewerbe Güter kreuz und quer über den Kontinent führt, aber das wird gemacht. Man kann beispielsweise österreichisches Bier in Berlin trinken, dafür gibt es bei uns Bier aus Holland. Das mag für den einen oder anderen schön sein, aber sinnvoll ist es nicht. Bei diesem Hin- und Herfahren verschwindet sehr viel Geld, ebenso beim Zur-Verfügung-Stellen der Straßenbedingungen.

Alle Maßnahmen, die wir jetzt zur Energieeinsparung vorschlagen, kosten viel Geld. Geld fordern heißt aber auch, Energie verbrauchen, denn das Geld muss bei einem Energie ver


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite