Bundesrat Stenographisches Protokoll 686. Sitzung / Seite 209

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länger, bis man manche Schäden beseitigt. (Zwischenruf des Bundesrates Todt. ) Sie werden sehen: Wenn wir in fünf Jahren wiederum einen solchen Bericht diskutieren, dann wird sich zeigen, dass die Nitratbelastung der Gewässer wieder besser geworden ist.

Aber Sie haben Recht: Drücken Sie Ihre Sorge nur aus und penzen Sie! Das ist richtig! Wir brauchen auch diese Kritik! Es ist nicht alles phantastisch gut. Aber so schlecht, wie es manche aus politischen Gründen gern darstellen wollten – Sie haben es zum Glück nicht getan –, ist es wirklich nicht. Wir können uns auf ein sehr gutes Fundament stützen. Wir sprechen hier über die Leistungen eines Berufsstandes, der leider immer kleiner wird, der aber eine gute Schulung hat und zum Vorteil für uns alle tätig ist.

Betrachten Sie doch die positive Bilanz bei Flüssen und Bächen! 1971 waren noch 17 Prozent der Gewässer in der Gewässergütecharta in Skala drei oder schlechter eingestuft, heute sind es hingegen nur noch unter 3 Prozent, die Güteklasse drei aufweisen oder noch schlechter sind. Ich bin zwar nicht unbedingt der Mensch, der gerne in einen Badeteich oder in den Wolfgangsee oder Wörthersee eintaucht und dort trinkt, aber die Seen haben durchwegs gute Wasserqualität, nämlich Trinkwasserqualität. Aber wenn ich dort Wasser tränke, dann würde ich unsere Bierbrauer oder Weinbauern schädigen, und das soll auch nicht der Fall sein! (Heiterkeit bei den Freiheitlichen.) Ich bleibe also dabei: Ich trinke das, was ich trinken möchte, außerhalb. (Zwischenruf des Bundesrates Todt. )

Wir wissen, dass der Verkehr starke Einwirkung auf unsere Umwelt hat. Ich nenne hier den Energieverbrauch, die Schadstoff- und Lärmemission, den Flächenverbrauch, die Oberflächenversiegelung, den Zerschneidungseffekt von Ökosystemen und die Auswirkungen auf das Landschaftsbild. – All diesen verkehrsbedingten Einwirkungen auf unser Ökosystem müssen wir besonderes Augenmerk zuwenden.

Bedingt durch die spezielle geographische Lage und Situation ist Österreich besonders stark vom Straßengüterverkehr und vom Gütertransitverkehr betroffen. Allein von 1987 bis 1998 stieg die Transportleistung des Straßengüterverkehrs um 120 Prozent an, hat sich also in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt.

In diesem Zusammenhang weise ich auf einen Punkt hin, der von den vorangegangenen Regierungen vielleicht auch deshalb übersehen wurde, weil die entsprechenden Erkenntnisse noch nicht vorhanden waren. – Ich bin kein Techniker und nenne jetzt sicherlich falsche Begriffe. Jedenfalls weiß man jedoch etwa über Rußpartikel aus Dieselmotoren erst aus jüngster Zeit, dass diese der menschlichen Gesundheit besonders abträglich sind. Vorher hatte man sie nicht wahrgenommen. Jetzt gibt es aber Messmöglichkeiten zur Erkennung dieser Diesel-Rußpartikel, und ich meine, dass diese Messmöglichkeit der Diesel-Rußpartikel auch eine Messgröße für den Transit in Tirol zu sein hat, wo der Schwerlastverkehr den Anrainern besonders zu schaffen macht. Das gilt übrigens auch für den Wiener Raum.

Das Roadpricing-System wird bei uns hoffentlich Abhilfe schaffen, und erfreulicherweise ist vorgesehen, dass 100 Prozent der eingegangenen Mittel in den Straßenbau fließen sollen. Ich hoffe, dass das auch geschieht!

Jetzt zum Wildschadensbericht: Die Betrachtung im Wildschadensbericht ist erstaunlicherweise bis 1998 positiv, ab 1998 wird es dann wieder schlechter. Ich kenne die Ursachen dafür nicht. Tatsache ist aber, dass der Wald durch Wildschäden stark geschädigt wird und waldbauliche Maßnahmen notwendig sind, um den Aufwuchs junger, insbesondere nicht immer standortgerechter Bäume sicherzustellen.

Die Frage an den Bundesminister, denn das Forstgesetz ist doch ein Bundesgesetz, lautet: Warum werden in sieben Bundesländern sowie in der Bundesforste AG eigene Verjüngungskontrollverfahren vorgenommen und nicht einheitliche Verjüngungskontrollverfahren angewandt? Letzteres wäre doch eine Vereinfachung der Verwaltung auch bei der Überprüfung dessen, was geschehen ist.


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