Bundesrat Stenographisches Protokoll 686. Sitzung / Seite 212

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rednern schon erwähnt –, ferner eine Förderung der naturnahen Waldbewirtschaftung, eine ganzheitliche Betrachtung des Ökosystems Wald und der Bedürfnisse des Wildes. Die Verantwortlichen sollen verstärkt eingebunden werden, und ebenso muss es zu verantwortungsvollem Verhalten der Erholungssuchen im Wald kommen.

Herr Kollege Todt! Wenn Sie vorhin verlangt haben, dass man den Wald noch mehr öffnet, noch mehr Möglichkeiten zur Erholung bietet, und auch die Mountainbiker angesprochen haben, dann muss ich sagen: Wir haben bereits im Einvernehmen mit allen Beteiligten bei uns in Oberösterreich entsprechende Möglichkeiten in einer Qualität geschaffen, die sich sehen lassen kann. Dieses Angebot wird gut angenommen, und alle, auch die Waldbesitzer und die Jagdausübenden, können damit gut leben.

Es geht hiebei auch um die Haftungsfrage. Im Wald wird gearbeitet, im Wald entsteht Schneedruck, im Wald gibt es Windwürfe. Aus der Praxis her ist daher nicht zu verstehen, dass gewisse Forderungen gestellt werden. Außerdem geht es auch um die Berücksichtigung der Ruhezonen für das Wild. Auch das Wild hat ein Recht auf Ruhe! (Zwischenruf des Bundesrates Todt. )

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Dieser Bericht ist nicht nur sehr anschaulich und übersichtlich gestaltet, sondern er ist für jeden Bezirk eine wirklich brauchbare Grundlage, entsprechende Maßnahmen zu setzen und er gibt auch Anregungen zur Lösung der verschiedenen Probleme.

Ich möchte mich ganz herzlich bei allen, die diesen Bericht erstellt haben, bedanken. Es ist dies ein hervorragender, qualitativ hochwertiger Bericht. Wir werden diesem Bericht selbstverständlich unsere Zustimmung geben.

23.30

Präsidentin Uta Barbara Pühringer: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesminister Mag. Wilhelm Molterer. – Bitte, Herr Bundesminister.

23.30

Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Mag. Wilhelm Molterer: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Umweltkontrollbericht ist eine nüchterne Darstellung der Situation. Er beschönigt nichts, er verheimlicht nichts, sondern er zeigt die reale Situation auf.

Herr Kollege Schennach! Zur realen Situation gehören fraglos sowohl die positiven Seiten als auch die schwierigen Bereiche. Wir sollten uns aber nicht, wie es in vielen anderen Bereichen in Österreich offensichtlich Mode wird, schlechter machen, als wir sind. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich meine, es gibt sehr viele Regionen auf dieser Welt, wo man glücklich wäre, in einer derartigen Umweltsituation leben zu können wie wir in Österreich! (Bundesrat Mag. Gudenus: So ist es!) Ich meine daher, dass wir das auch in jenen Bereichen so beurteilen sollten, in denen es Schwächen auszumerzen gilt.

Selbstverständlich wissen wir – und ich komme auf die Ausführungen des Kollegen Todt noch zu sprechen –, dass der Bereich der Nitrate derzeit unser Hauptsorgenkind ist. Wir wissen aber auch, dass wir seit einigen Jahren in diesem Bereich vorerst eine Stabilisierung erreicht haben und seit kurzem auch eine positive Trendwende erkennbar ist.

In diesen Bereich ist noch viel zu investieren. Sicherlich wird es aber nicht angehen, dass in der Diskussion hier exklusiv einem Sektor die Verantwortung übertragen wird. Wir in der Landwirtschaft wissen sehr genau, welche Verantwortung wir haben, und wir unternehmen auch etwas gegen gewisse Entwicklungen. Aus der Praxis kann ich aber sagen, dass es Unsinn ist, zu sagen, dass es nur eine Ursache gibt! Gerade in Wien respektive in Siedlungsgebieten sollte man sehr vorsichtig mit Vorverurteilungen sein, weil wir wissen, dass es immer um die Summe der Ursachen geht, und diese beinhaltet sowohl die Industrie, das Gewerbe und die Landwirtschaft als auch die Siedlungstätigkeit, wenn zum Beispiel die Kanalisation nicht


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