Bundesrat Stenographisches Protokoll 688. Sitzung / Seite 111

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Gaugg um einen Mitarbeiter, der sein Butterbrot von beiden Seiten beschmieren will. (Ah-Rufe bei der SPÖ.) Genau diese Eigenschaft, nämlich dass Kollege Gaugg auf zwei Butterseiten fallen möchte, hat sich auch in diesem Fall herauskristallisiert! (Zwischenruf des Bundesrates Ing. Franz Gruber. )

Nein, das konnte er schon relativ früh, lieber Kollege, Ex-offo-Verteidiger Ihres Kärntner Mitstreiters. (Neuerlicher Zwischenruf des Bundesrates Ing. Franz Gruber. ) Ah, kein Verteidiger! Der vorherige Zwischenruf war kritisch! Das habe ich nicht bemerkt. Entschuldigung!

Kollege Gaugg hat sich diese Charakterisierung durch Herrn Meran dadurch verdient, dass er es immerhin zuwege gebracht hat, bei seinem Ausscheiden – nein, das war eine Streitfrage –, bei der vorläufigen Einstellung seiner segensreichen Tätigkeit für die BKS zugleich die Abfertigung zu nehmen und sich ein Rückkehrrecht versprechen zu lassen. (Rufe bei der SPÖ: "Wahnsinn"!) Das ist die "Abfertigung ganz neu". Da hat er weit all das überholt, was es seither an sozialrechtlicher ... (Zwischenruf des Bundesrates Dr. Nittmann. )

Die Bank für Kärnten und Steiermark war über diesen Verlust – auch wieder ausweislich der in zahlreichen Prozessaussagen aufrecht erhaltenen Qualifikation des Herrn Meran – nicht wirklich unglücklich. Herr Meran hat auch gemeint: "Wir haben mit ihm – Gaugg – schlechte Erfahrungen gemacht!" (Oh-Rufe bei der SPÖ.) "Wir wollen ihn weg haben! Das ist das Wichtigste für uns!"

Mag sein, dass dieselbe Überlegung auch für die FPÖ-Nationalratsfraktion eine Überlegung war, nämlich: Schlechte Erfahrungen haben Sie gemacht, vielleicht wollen Sie ihn weghaben, und vielleicht ist das das Wichtigste für Sie! (Beifall bei der SPÖ und des Bundesrates Schennach. )

Herr Kollege Gaugg hat dann die Bank für Kärnten und Steiermark auf Wiederbeschäftigung geklagt – auch wieder eine solche Doppelbutterbrotaktion! Das war jene Zeit, als der bekannte, namhafte Arbeitnehmervertreter der blauen Couleur tagtäglich einmal die Arbeiterkammer abgeschafft hat. Aber er hat sich durch zwei Instanzen die Prozesskosten von dieser verhassten Einrichtung – das waren damals immerhin 100 000 S – finanzieren lassen. (Oh-Rufe bei der SPÖ.) Zum Nehmen war dieser Verein immer noch gut genug, abschaffen hätte man ihn ja nachher auch können! (Beifall bei der SPÖ. – Bundesrat Kraml: Das ist kein guter Charakter!)

Kollege Gaugg hat sich also in die Funktion des stellvertretenden Generaldirektors wählen lassen. Diejenigen, die ihn gewählt haben, werden schon gewusst haben, warum sie ihm ihre Stimme gegeben haben. Ich werde das nicht in jedem Einzelfall erfahren. Aber Kollege Gaugg hat dann – und da hat sich möglicherweise die freiheitliche Parlamentsfraktion in ihrem Wunsch, ihn nur um jeden Preis loszuwerden, verrechnet, denn bei seiner Doppelbutterbrottaktik hat er natürlich nicht im Traum daran gedacht, aus dem Nationalrat auszuscheiden, und er hat das heute und gestern und vorgestern und vorvorgestern täglich einmal bekräftigt – auf seine ... (Bundesrat Dr. Nittmann: Das spottet jeder Beschreibung: die Schmierenkomödie, die Sie da spielen!)

Herr Kollege! Es steht Ihnen frei, eine eigene Meinung zu haben, Sie können sie auch hier vom Rednerpult aus gerne äußern, aber wahr ist, dass Herr Kollege Gaugg mit seiner Doppelbutterbrottaktik nun einerseits – das ist beim Brotschneiden ein bisschen schwierig, denn inzwischen gewinnt dieses Brot sogar eine dritte Seite (Heiterkeit bei der SPÖ)  – im Nationalrat seinen Bezug haben will, natürlich in der neuen Pensionsversicherungsanstalt als stellvertretender Generaldirektor amtieren will – wenn er einmal hinfindet, das ist ja bisher noch nicht der Fall gewesen (ironische Heiterkeit bei der SPÖ)  – und mit dem kollektivvertragsmäßigen Bezug eines stellvertretenden Generaldirektors nicht zufrieden ist. (Oje-Rufe bei der SPÖ.)

Sehen Sie: Wenn man ein Freiheitlicher ist und auf ein neues Spielfeld kommt, dann ändert man vermutlich als Erstes die Spielregeln. (Bundesrat Dr. Nittmann: Das ist nur die Beschreibung der alten, roten Spielregeln!) Herr Kollege Gaugg, der also, wenn er sein Amt im Nationalrat einigermaßen Ernst nimmt – man kann natürlich sagen: Da tut er nichts!, aber das würde


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