Bundesrat Stenographisches Protokoll 691. Sitzung / Seite 59

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ist. Zirka 200 Geschädigte im privaten Bereich sind an der Existenzgrenze, und 60 bis 70 Betriebe sind existenzbedrohend geschädigt.

In dieser Situation galt es rasch zu handeln. Am 13. August gab es eine Sondersitzung der Landesregierung, um rasch finanzielle Mittel als Soforthilfe bereitzustellen. Der Einsatz aller war gewaltig, vorbildlich und solidarisch. Genannt seien, wie überall, die tausenden freiwilligen Helfer, in Salzburg auch die Feuerwehr. Mehr als 3 800 Feuerwehrmänner waren mit 487 Fahrzeugen im Einsatz. Auch das Rote Kreuz half mit: 300 Mann errichteten Notunterkünfte. Verstärkt wurde dieser Einsatz durch 130 Mitglieder der Wasserrettung. Vom Bundesheer waren 600 Mann im Einsatz. Aus dem Bereich Exekutive halfen 300 Mann von der Gendarmerie und 162 von der Polizei der Stadt Salzburg.

Daher gebührt der Dank in Salzburg ebenso wie überall den freiwilligen Helfern, allen Mitgliedern der Einsatz- und Hilfsorganisationen, allen Spendern und Mitarbeitern in den Gemeinden und Behörden auf Orts- und Bezirksebene.

Die Landeshauptmännerkonferenz unter Vorsitz unseres derzeitigen Landeshauptmannes Dr. Schausberger und aller Landesfinanzreferenten – auch da hat unser Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Eisl den Vorsitz – handelten ebenfalls rasch, um hilfreiche Maßnahmen zu treffen.

In Salzburg ist dann noch zusätzlich beim Amt der Salzburger Landesregierung eine Stelle zur persönlichen Beratung der Geschädigten sofort eingerichtet worden.

Wichtig war auch da die besondere Zusammenarbeit. So sind auch Hilfsorganisationen, Rotes Kreuz, Caritas, Volkshilfe, Hilfswerk, Kinderfreunde, Diakonie und Katastrophenhilfe der Frauen, eingeladen worden, bei der Vergabe der Mittel mitzuwirken. Die Seniorenverbände wurden ebenfalls tätig, im Besonderen auch unser Salzburger Seniorenbund.

Neben der hervorragenden Hilfe durch die Mitglieder der Einsatzorganisationen ist es notwendig, auch selbst im eigenen privaten Bereich vorzusorgen. Unglücke und Katastrophen ereignen sich meistens unangekündigt. Die Unwetter haben gezeigt, dass es trotz hohen technischen Fortschritts den Menschen nicht gelingt, Naturgewalten von solchen Ausmaßen zu beherrschen.

Wenn auch für viele keine Hilfe möglich war, hat man doch gesehen, dass man oft mit einfachen Hilfsmitteln, wie zum Beispiel mit Sandsäcken, Schaden durchaus auch eindämmen kann. So gibt es in Salzburg die von unserem Landeshauptmann initiierte Aktion "Sicheres Salzburg". Es handelt sich um eine spezielle Sandsackaktion. Bis jetzt wurden als Katastrophenvorsorge 100 000 Säcke gelagert. Die Zahl wird jetzt verdoppelt. Zusätzlich werden 50 000 Stück an private Haushalte abgegeben, wofür man sich derzeit anmelden kann: per Internet, schriftlich oder telefonisch. Diese Säcke sind von den privaten Haushalten jetzt abholbar. Über 1 000 Haushalte haben diese Säcke bis zum gestrigen Tag bereits bestellt.

Richtig und wichtig waren daher auch die raschen Beschlüsse der Bundesregierung. Man kann das nur sehr befürworten und begrüßen. Und so sind auch die Gesetze, wie sie jetzt vorliegen, sehr positiv und zu begrüßen. – Ich danke. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

14.53

Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesrat Kneifel. – Bitte.

14.53

Bundesrat Gottfried Kneifel (ÖVP, Oberösterreich): Sehr geschätzte Frau Präsidentin! Frau Staatssekretärin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich habe mich sehr angestrengt und bemüht, der Rede des Herrn Kollegen Reisenberger zu folgen. Aber ich muss Ihnen ehrlich sagen, ich bin mir vorgekommen, als ob ich in einem falschen Land wohne. Ich glaube, er hat von irgendeinem afrikanischen Buschland gesprochen, er hat in jedem Halbsatz das Wort "Chaosregierung" verwendet. (Bundesrat Manfred Gruber: Nur nicht diskriminieren!) – Von


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