Bundesrat Stenographisches Protokoll 693. Sitzung / Seite 41

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der Besoldungsregelung für die Bundesbediensteten sowie für die Landeslehrer – und das ab 1. Jänner 2003 – wider.

Das Ergebnis, das eine Valorisierung der Bezüge von 2,1 Prozent und eine Erhöhung der Gehälter um mindestens 30 € vorsieht, kann man durchaus als sehr guten Abschluss und als Erfolg bezeichnen. Zum Zeitpunkt der Budgetkonsolidierung ein solches Ergebnis zu erzielen, dafür kann man, so glaube ich, nur Hochachtung aussprechen.

Für mich war es besonders wichtig, dass aus sozialen Aspekten die Bezieher der unteren Einkommen berücksichtigt wurden. Die damit verbundene Kaufkraftsicherung ist sicherlich ein positiver Zusatzeffekt und als solcher zu begrüßen.

Der Umstand, dass drei Länder bereits diesbezügliche Regelungen geschaffen haben, zeigt, dass die nunmehr zu beschließende Novelle bereits überfällig war. Es wird daher in Zukunft wichtig sein, autorisierte Vertreter der Länder und des Städte- und Gemeindebundes auf Arbeit­geberseite sowie die zuständige Gewerkschaft auf Arbeitnehmerseite in die Verhand­lun­gen – und das von Anfang an – mit einzubinden. Das ist keine Neuerfindung, sondern das hat bereits einmal gut funktioniert und soll nur als Gedächtnisstütze dienen.

Dass Hunderte Planstellen in den Ministerien eingespart wurden, sehe ich persönlich nicht mit Stolz, sondern lediglich als Folge einer notwendigen strukturellen Veränderung.

Als Schlag ins Gesicht für jene, welche den Sockelbetrag in der Höhe von 30 € bekommen, betrachte ich die Anhebung der Zahl der Funktionsgruppen von 8 auf 9. Wenn schon schlanker Staat, dann nicht nur bei dem so gern zitierten „kleinen Mann“, sondern bitte auch bei den Großen.

Sosehr ich mich darüber freue, dass ungefähr 30 Prozent der Bediensteten von der Regelung „mindestens 30 € mehr“ profitieren – ich sage das ohne das geringste Neidgefühl –, so unverständlich ist für mich die Aufwertung hinsichtlich der Funktionsgruppe 9, da man da ohnehin schon bei den Höchstbezügen angesiedelt ist.

Geschätzte Damen und Herren! Ich überlasse es Ihrer persönlichen Beurteilung, was sich jene Kolleginnen und Kollegen, die um 30 € mehr bekommen, denken werden, wenn bereits gut Eingestufte ein Vielfaches davon erhalten.

Ich möchte nun noch die Gelegenheit nützen, mich persönlich, aber auch im Namen der sozialdemokratischen Fraktion bei allen Bediensteten für ihre Leistungen und ihren persön­lichen Einsatz für unsere Heimat und deren Bürger zu bedanken. Wir von der SPÖ-Fraktion werden das Unsrige dazu beitragen, dass das auch in Zukunft so sein wird. Es ist wichtig, dass die öffentlich Bediensteten – und darauf möchte ich besonders hinweisen – nicht verunsichert werden, denn gerade sie sind ein Garant für den ordentlichen Ablauf der Geschehnisse in unserer Republik. – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Bundesräten der ÖVP und der Freiheitlichen.)

11.47


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Hagen. – Bitte.

11.47


Bundesrat Christoph Hagen (Freiheitliche, Vorarlberg): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Frau Vizekanzlerin, ich darf dich hier im Bundesrat recht herzlich begrüßen – die Begrüßung ist vorhin im Trubel, so glaube ich, untergegangen, daher werde ich das jetzt übernehmen, wenn ich darf, Frau Präsidentin! (Heiterkeit.) Ich nehme mir das einfach heraus. (Zwischenrufe.) Man sagt nicht umsonst, dass der Schriftführer die rechte Hand des Präsidenten ist, und dann darf man auch einmal einspringen, wenn etwas im Trubel ein bisschen untergeht.

Sehr geehrte Damen und Herren! Kolleginnen und Kollegen! Wir sprechen heute über das Gehaltsgesetz der Beamten, und ich muss hier als sehr positiv erwähnen, dass der Abschluss


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