soll mit seinem
Geld machen können, was er will, ohne dass es dafür irgendwelche Vorschriften
gibt. Ich glaube, dass derzeit viele Familienangehörige, die Tochter, die
Schwiegertochter oder wer immer, zu Hause die Pflege machen, weil dafür ein
gewisser Ersatz in Form von Pflegegeld bezahlt wird.
Ich glaube, das
ist der richtige Weg, und darf Ihnen sagen, dass wir vom Seniorenbund diese
Änderungen nicht mittragen, sondern sie ablehnen. Aber nachzudenken ist
natürlich über eine Erhöhung des Pflegegeldes, das muss man auch feststellen,
denn die Kosten für Pflegeleistungen haben sich in den letzten Jahren
wesentlich erhöht. Das Pflegegeld wurde seit 1995 nicht erhöht, und daher,
glaube ich, ist es Aufgabe der neuen Regierung, darüber nachzudenken, ob man
nicht das Pflegegeld an die Kosten, die erhöht wurden, angleichen kann. Ich
glaube – ich hoffe, dass ich nicht falsch informiert bin –, dass die
entsprechenden Mittel im Budget schon vorgesehen sind.
Was mich auch sehr
stört, meine Damen und Herren, ist, dass sich bei dieser jährlichen
Pensionsanpassung kein Mensch auskennt. Das ist eine Katastrophe, es kennt sich
niemand aus! Ein Beispiel dazu: Da gibt es einen Entwurf, der folgendermaßen
lautet: Verordnung, mit der der Anpassungsfaktor, die Anpassungsfaktormesszahl,
die Anpassungsrichtwertmesszahl sowie der Wertausgleich festgesetzt
werden. – Kennen Sie sich da aus?
Ich frage mich, ob
man überhaupt eine Kommission braucht, um 0,5 Prozent Pensionserhöhung
festzusetzen. Dazu braucht man keine Pension! (Bundesrat Konecny: Eine Pension schon!) Keine Kommission, Entschuldigung!
Ich glaube, da müssen Änderungen passieren. Die über zwei Millionen
Pensionsbezieher erwarten sich, dass sie sich bei der Pensionserhöhung, die
ihnen jedes Jahr gewährt wird, auskennen. Wertausgleich, prozentuelle
Erhöhung – viele kennen sich damit nicht aus. Das muss transparenter,
verständlicher werden! (Beifall bei Bundesräten der ÖVP, der
Freiheitlichen und der SPÖ.)
Zur laufenden
Diskussion über die Pensionsreform möchte ich nur feststellen, dass sämtliche
Aussagen und Erklärungen von den Experten die Betroffenen nur verunsichern. Die
Leute wissen genau, dass zur Sicherung der Pensionen für die Zukunft Änderungen
kommen müssen. Aber man sollte zuerst die Änderungsvorschläge in den zuständigen
Gremien diskutieren, beraten und dann erst damit in die Öffentlichkeit gehen,
denn jetzt ist es so: Je mehr geredet wird, je mehr geschrieben wird, desto
mehr Leute drängen in die Pension, und das ist, so glaube ich, der falsche Weg.
Ich sage Ihnen: Die
Pensionen, die die Menschen derzeit bekommen, sind doch keine Geschenke des
Staates, sondern ein jeder muss sein Leben lang dafür arbeiten und ein Leben
lang Beiträge zahlen, und er soll auch ein Recht darauf haben zu wissen, wann
er in Pension gehen kann. Und das muss auch für die Zukunft gelten! (Beifall
bei Bundesräten der ÖVP und der Freiheitlichen sowie Beifall bei der
SPÖ. – Bundesrat Konecny: Wollen Sie nicht bei uns Platz
nehmen, Herr Bundesrat?)
Ich darf Ihnen
sagen, wir sind bereit, Reformen mitzutragen, aber erst dann, wenn sie ausdiskutiert
sind, damit auch in Zukunft die staatliche Vorsorge, die betriebliche Vorsorge
und die private Vorsorge den Lebensstandard der zukünftigen Pensionsbezieher
absichern. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen
sowie bei Bundesräten der SPÖ.)
13.00
Vizepräsident
Jürgen Weiss: Nächste Rednerin ist Frau
Bundesrätin Roswitha Bachner. Ich erteile ihr das Wort.
13.00
Bundesrätin Roswitha Bachner (SPÖ, Wien): Sehr geschätzter Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Geschätzte Damen und Herren! Ich kann mich eigentlich dem Großteil von dem, was Kollege Wolfinger hier gesagt hat, anschließen. Meine Wortspende zieht jedoch nicht so sehr auf den vorliegenden Gesetzentwurf ab, denn meine Fraktion hat schon angekündigt, dass sie diesem zustimmen wird, weil sie es richtig findet, dass diese Anpassung des Ausgleichszu-
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