Bundesrat Stenographisches Protokoll 694. Sitzung / Seite 16

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der soll sich einmal anschauen, wie sich der Ölpreis in den letzten Wochen ent­wickelt hat. Da habe ich nie irgendwelche kritischen Bemerkungen gehört. (Zwischenrufe bei der SPÖ. – Bundesrätin Bachner: ... Das darf nicht wahr sein!)

Wir werden diese sanfte Energiesteuer vollinhaltlich für eine Entlastung der kleinen Einkommen und für eine Senkung der Lohnnebenkosten, vor allem für die älteren Mitarbeiter, einsetzen. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der Freiheitlichen.)

Genau das ist ökosoziale Marktwirtschaft, dieser fühlen wir uns verpflichtet. Und alle, die diesen Ausdruck immer wieder gebraucht haben, werde ich nicht nur bei Sonntagsreden, sondern auch bei Montags-, Dienstags- und Mittwochsreden – heute ist Donnerstag – daran erinnern, dass das eigentlich auch gelebt werden soll.

Ich danke auch für die Initiative, jetzt schon mit der OMV das Angebot für einen schwefelarmen Diesel zu vereinbaren, das ist ganz wichtig. Es ist überhaupt nicht einzusehen, dass Österreich noch einige Jahre lang 35-mal höhere Schwefelwerte in die Luft bläst als etwa Deutschland oder die Schweiz. Damit wird ein ganz wichtiger, längst überfälliger Schritt jetzt endlich ge­macht.

Für die bäuerlichen Betriebe garantieren wir mit dem 3-Milliarden-€-Pakt das Lebenseinkom­men für die gesamte Legislaturperiode, damit lassen wir auch keinen Euro in Brüssel liegen. Wir werden alle Programme umsetzen können. (Beifall bei der ÖVP.)

Im Bereich Sport konzentrieren wir uns natürlich auf die Großevents, aber auch auf den Breiten­sport. Das IOC befindet sich zurzeit in Salzburg. Karl Schweitzer und ich werden morgen und übermorgen für die Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2010 kämpfen. Ich hoffe sehr, dass die Qualität der Bewerbung für sich sprechen wird.

In der Kunst- und Kulturpolitik verweise ich auf das erstklassige Beispiel „Graz – Kulturhaupt­stadt Europas 2003“. Es ist großartig, wie sich damit natürlich besonders Graz und die Steier­mark, aber ich glaube, auch ganz Österreich präsentieren.

Im Bereich der Bildung haben wir uns vorgenommen, die Bildungsoffensive der letzten Jahre fortzusetzen. Wir peilen eine Forschungsquote von 2,5 Prozent an, es wird zusätzliche Investi­tionen in der Höhe von 600 Millionen € geben.

Die Entlastung der Schüler ist ein ganz wichtiges Thema! – Meine Damen und Herren! Lassen wir uns nicht von legitimen Interessen fehlleiten, denn das wahre Interesse darf nicht die Stun­dentafel sein, sondern das, was die Kinder lernen sollen, was sie verkraften können! Wir sind der Jugend Österreichs verpflichtet.

Ich sage ganz offen: Die Bildungsministerin verdient in dieser Frage jede Unterstützung. Man muss sich nur vor Augen halten, dass Österreich verglichen mit Finnland in manchen Jahrgän­gen ein Drittel mehr an Wochenstunden vorgibt, ohne dass die Qualität gleich gut ist wie in Finnland. Daher ein absolutes Ja zu dieser Reform, zu dieser Entlastung der Schüler! (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der Freiheitlichen.)

Die Unireform wird fortgesetzt (Ruf bei der SPÖ: Das ist eine Drohung!), ein neues, zu Leistung motivierendes Dienstrecht vor allem mit höheren Anfangsbezügen und flacheren Lebensein­kommenskurven ist notwendig. Das steht aber, so glaube ich, zwischen den politischen Parteien im Wesentlichen außer Streit.

Zur Gesundheit: Neu im Team ist Maria Rauch-Kallat als Gesundheits- und Frauenministerin. Wir haben uns in diesem Bereich sehr ambitiöse Ziele vorgenommen, und zwar zunächst ein­mal mehr Gerechtigkeit bei den Beiträgen. Es ist nicht einzusehen, warum Arbeiter höhere Krankenversicherungsbeiträge zahlen als Angestellte. Wir werden das harmonisieren.

Es ist nicht einzusehen, dass Opfer von Freizeit- und Haushaltsunfällen nicht die gleiche Re­habilitation bekommen wie jene von Arbeitsunfällen, daher werden sie in Hinkunft die gleiche


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