Bundesrat Stenographisches Protokoll 694. Sitzung / Seite 27

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Öffentlichkeit vorlegt. In der Demokratie sind immer der Wähler und die Wählerin der letzte Souverän, der die Entscheidung bringt. Er hat diesmal – die „Salzburger Nachrichten“ haben das in einer bestimmten Art qualifiziert – nummerisch den beiden Parteien, die diese Regierung bilden, eine Mehrheit gegeben. Dass das eine Zustimmung zu den Konzepten oder zu jenen Maßnahmen war, die heute hier zur Umsetzung angekündigt wurden, das würde ich heftig bezweifeln. (Bundesrat Dr. Nittmann: Würden Sie oder tun Sie es?) Aber wir werden dafür sorgen, dass dann, wann immer sich diese Regierung erneut dem Wähler stellen wird, es Ihnen nicht möglich ist, in ... (Bundesrat Bieringer: Das haben Sie vor drei Jahren auch schon gesagt, Herr Kollege!) – Nein, Herr Kollege, ich habe vor drei Jahren ein Einziges gesagt: Es gibt ein paar – und ich habe es auch hier gesagt –, die Oppositionserfahrung haben und gerne bereit sind, das mit ihren jungen Kolleginnen und Kollegen zu teilen – offenbar nicht wirkungsvoll genug; diese Selbstkritik muss ich mir erlauben oder muss ich in Kauf nehmen. Aber die SPÖ ist sehr lernfähig; und wie lernfähig sie ist, das wird diese Regierung in schmerzhaftester Art und Weise erfahren. (Beifall bei der SPÖ.)

10.43


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Bieringer. Nehmen Sie die freiwillige Redezeitbeschränkung in Anspruch? – Gut, dann schalte ich die Uhr ein. – Bitte.

10.43


Bundesrat Ludwig Bieringer (ÖVP, Salzburg): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hoch geschätz­ter Herr Bundeskanzler! Herr Vizekanzler! Meine Damen und Herren der Bundesregierung! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Bevor ich auf die Ausführungen des Kollegen Konecny eingehe, möchte ich dem Herrn Bundeskanzler und den Mitgliedern der Bundesregie­rung zu diesem hervorragenden Regierungsprogramm gratulieren (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen, ironische Heiterkeit bei der SPÖ) und darf namens der ÖVP-Bundesratsfraktion festhalten: Sehr geehrter Herr Bundeskanzler! Wir werden dich mit bester Tatkraft unterstützen, weil wir davon überzeugt sind, dass dieses Programm das richtige Programm für Österreich ist. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Wir sind dabei nicht alleine, sondern die überwältigende Mehrheit, die relative Mehrheit der Österreicher hat Wolfgang Schüssel eindeutig zur Nummer eins in diesem Land gemacht, und da können Sie nörgeln, kritisieren, was immer Sie wollen, die Bevölkerung dieses Landes ist wesentlich klüger, als Sie glauben. (Beifall bei der ÖVP.)

Nun zu Ihren Ausführungen, Herr Kollege Konecny: Sie haben hier bewiesen, dass die SPÖ ... (Bundesrätin Schicker: Aber die Regierung hat sie nicht wollen, die Bevölkerung!) – Frau Kolle­gin Schicker! Sie können doch rütteln und deuteln, was Sie wollen; die Nummer eins in diesem Land ist die Österreichische Volkspartei. Da können Sie machen, was Sie wollen! (Bundesrätin Schicker: Das habe ich nie bestritten! Ich habe gesagt: Diese Regierung wollte die Bevölke­rung nicht! Das ist ein Unterschied, bitte!)

Es gab den 24. November. Seitdem ist die Nummer eins in diesem Land eindrucksvoll die Österreichische Volkspartei mit Bundeskanzler Wolfgang Schüssel an der Spitze! Das können Sie nicht wegdiskutieren.

Herr Kollege Konecny! Es hat mich schon ein bisschen gewundert, was Sie hier gesagt haben. Sie unterstellen dem Bundeskanzler der Republik Österreich, dass er ein zu allem fähiger Politi­ker ist, dass er alles mögliche macht. – Was heißt denn das? Ja was soll denn das heißen? Wollen Sie damit sagen, dass Sie einem Bundeskanzler, der in diesem Land angesehen und untadelhaft ist, womöglich ein Verbrechen unterstellen, oder was? – Das ist doch unerhört! (Rufe bei der SPÖ: Das ist ja lächerlich! – Bundesrätin Schicker: Sie haben nicht zugehört, Herr Kollege!) Das ist doch unerhört! Wenn jemand sagt, dass er ein zu allem fähiger Politiker ist, dann kann das irgendjemand hineininterpretieren, ob Sie das wollen oder nicht. (Weitere Rufe bei der SPÖ.)

Sie zitieren Julius Raab. Wir können das nicht nachvollziehen, aber wir werden schauen, ob das Julius Raab tatsächlich gesagt hat.

 


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