Die
Geschmacklosigkeit kennt keine Grenzen, wenn Sie von einer „Wolfgang-Schanze“
sprechen. – Sie haben damit gezeigt, dass Sie ja gar nicht in diesem
Lande Regierungsverantwortung übernehmen wollen! Sie wollen das nicht und
haben Ihren Parteivorsitzenden Gusenbauer im Regen stehen lassen – nicht
nur Sie, sondern viele andere auch –, denn Gusenbauer wollte regieren und
Verantwortung in diesem Land übernehmen, aber die SPÖ hat ihn nicht gelassen. (Bundesrätin
Schlaffer: Lüge! – Bundesrat Manfred Gruber: Das ist eine
falsche Wahrnehmung deinerseits!)
Oder wie erklären
Sie sich, meine Damen und Herren von der SPÖ, dass Sie zwei Monate gebraucht
haben, bis Sie in Ihrem Parteivorstand einen Beschluss dahin gehend gefasst
haben, dass Sie mit der ÖVP Regierungsverhandlungen aufnehmen? (Bundesrat
Manfred Gruber: Zu Sondierungsgesprächen, Herr Kollege! Keine
Verhandlungen!) – Na
das ist doch nicht wahr! Der Herr Bundeskanzler hat bereits am Dienstag nach
der Wahl zu Gesprächen eingeladen! Verdrehen Sie das doch nicht!
Oder wie erklären
Sie sich, meine Damen und Herren, dass Sie während der Verhandlungen dauernd in
die Öffentlichkeit gegangen sind und geplaudert haben? – Wenn jemand so
etwas tut, dann zeigt das allein schon, dass er keine Verantwortung übernehmen will!
(Bundesrat Gasteiger: Rede keinen Blödsinn, Bieringer!)
Oder wenn ein
maßgeblicher Funktionär Ihrer Partei den Spitzenkandidaten – sprich den
Bundeskanzler – öffentlich bloßstellt, indem er sagt, er sei ein
„Hietzinger Napoleon“ und dergleichen, dann muss ich Sie fragen: Glauben Sie
denn, dass so etwas Vertrauen erweckend ist? (Bundesrat Gasteiger: Ihre
Aktionen auch nicht! – Bundesrätin Schicker: Was haben Sie über
Gusenbauer gesagt! Seien Sie nicht so empfindlich!) – Frau Kollegin
Schicker! So etwas kann man in der Hitze eines Wahlkampfes sagen. (Bundesrat
Gasteiger: Schaut nach, was ihr selber gemacht habt! – Weitere
Zwischenrufe. – Vizepräsidentin Haselbach gibt das Glockenzeichen.)
Frau Kollegin! So
etwas kann man in der Hitze eines Wahlkampfes sagen, aber nicht zwei Monate
nach dem Wahlkampf, wenn intensiv verhandelt wird. Das ist ein Beweis dafür,
dass Sie nicht wollen – anders kann man das nicht erklären.
Meine Damen und
Herren! Der Herr Bundeskanzler hat bereits gesagt, dass bei allen Parteien bei
den Verhandlungen Grundkonsens darüber geherrscht hat, dass die
Budgetkonsolidierung fortgesetzt wird, die Pensionssicherungsreform zu machen
ist, dass Veränderungen im Gesundheitssystem herbeizuführen sind und dass eine
Bundesstaatsreform beziehungsweise eine Bundesreform umzusetzen ist, die
Effizienz in die Verwaltung bringt.
Die Verhandlungen
haben klar gemacht, wer in diesem Lande Verantwortung übernehmen will: Die
Grünen – und das sei hier ausdrücklich noch einmal betont – wollten
Verantwortung übernehmen, sie wollten mittragen, aber maßgebliche Funktionäre
insbesondere einer Landesgruppe wollten nicht, und so konnte Van der Bellen
seine Regierungsbeteiligung nicht durchziehen.
Aber das oberste
Ziel für diese Regierung – und das haben ÖVP und FPÖ bewiesen – muss
sein, die Zukunft Österreichs nachhaltig und gerecht zu gestalten. Dies ist in
diesem Land nur in einer Koalition zwischen ÖVP und FPÖ möglich. (Beifall
bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Ich sage Ihnen,
meine sehr geehrten Damen und Herren, wir haben diesen Auftrag der Wählerinnen
und Wähler, Verantwortung für Österreich zu übernehmen, ernst genommen. (Bundesrat
Konecny: Was ist das Ablaufdatum dieser Aussage?) Bundeskanzler Wolfgang Schüssel hat
mit seinem Team ordentliche Verhandlungen mit allen Parteien geführt. Ein
Konsens war nur mit der Freiheitlichen Partei möglich. Wir werden Ihnen
beweisen, dass diese Regierung reformfreudig ist, dass sie auch Reformen
durchziehen will.
Wir bauen dabei
auf die Leistungskraft der Arbeitnehmer dieses Landes. Wir bauen auf die
Leistungskraft der Bauern und Unternehmen. Wir bauen auf die soziale
Sicherheit, auf die hohe Lebensqualität und auf das hohe Maß an Sicherheit für
unsere Mitbürger. Es gibt viel zu tun.
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