Fischer/Schröder
und für den Sozialbereich zuständig zu sein. (Beifall bei den Freiheitlichen
und der ÖVP. – Bundesrätin Schicker: Äpfel mit Birnen kann man
wirklich nicht vergleichen!)
Das ist auch im
Bereiche der Gesundheitspolitik so. Ich teile Ihre Meinung und auch die Meinung
sehr vieler in Österreich, dass wir gerade für die ältere Bevölkerung über
Jahre einen schnellen und prompten Zugang zum Gesundheitssystem in Österreich
auf hohem Niveau geschafft haben. Es ist geradezu unübersehbar, dass die moderne
Medizin moderne Möglichkeiten bringt, die Gott sei Dank auch zu einer
Lebensverlängerung für alle Bevölkerungsschichten geführt haben. (Bundesrat
Manfred Gruber: Ambulanzgebühr!) Es ist Gott sei Dank so, dass die
Prävention auf dem Arbeitsmarkt und in den Betrieben dazu geführt hat, dass die
Todesrate bei Arbeitsunfällen drastisch gesenkt werden konnte und wir uns bei
der Zahl der Arbeitsunfälle, die insgesamt knapp 120 000 beträgt, der von
allen angestrebten Marke unter 100 000 nähern werden.
Es ist auch
unübersehbar, dass der Gesetzgeber innerhalb des Systems den Krankenversicherungsträgern
als Einsparungsziel mit 31. Dezember des Jahres 2003 die Verwaltungskosten
des Jahres 1999 vorgeschrieben hat. Es war für jeden, der die innenpolitische
Diskussion der letzten Monate verfolgt hat, unübersehbar, dass etwa Kollege
Oberchristl in Oberösterreich, aber auch Kollege Bittner in Wien im
Zusammenhang mit den Ambulanzgebühren und ihren Verwaltungsposten Summen in den
Raum gestellt haben, die aufzeigen – wenn Sie sich die durchschnittliche
Bezahlung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Bereiche der oberösterreichischen
und der Wiener Gebietskrankenkasse anschauen –, dass die Verwaltungskosten
nicht von den Gebäuden und auch nicht von der Infrastruktur, sondern
ausschließlich von Verwaltungsbeamten durch Überstunden und sonstige
Tätigkeiten verursacht werden. Es handelt sich hier um ein Potenzial von 260
bis 280 Arbeitsplätzen.
Angesichts dieses
Potenzials und angesichts dessen, dass der Gesetzgeber den Sozialversicherungsträgern
für 31. Dezember 2003 die Erreichung der Kosten der Verwaltung im
Jahre 1999 vorgeschrieben hat, kann es nicht sein, dass, wenn ein später
eingeführter Selbstbehalt wieder abgeschafft wird und 16 von der
Sozialdemokratie eingeführte Selbstbehalte im Bereich der
Krankenversicherungen, der ASVG-Versicherten aufrecht bleiben, der Verwaltungsaufwand
unter dem Werte des Jahres 1999 bleibt. Das wäre ein ungesetzlicher Vorgang,
und ich unterstelle niemandem, dass er sich nicht bemühen wird, die
gesetzlichen Parameter für seine Krankenversicherungsanstalt nach bestem Wissen
und Gewissen einzuheben.
Daher glaube ich,
es ist recht und billig, die Damen und Herren schon jetzt darauf aufmerksam zu
machen, keine jungen Menschen mehr einzustellen, wenn durch Altersabgang der
eine oder andere Posten frei wird, sondern schon jetzt zu beginnen, durch eine
vorsichtige Umschichtung im Betrieb zum Wohle der Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer tätig zu werden. (Bundesrat Konecny: Wer administriert das, was Sie
jetzt einführen wollen?)
Sehr geehrter Herr
Professor! Auch hier kann es nicht verwundern, dass diese Bundesregierung die
Experten der Krankenversicherung und des Hauptverbandes mit in die Beratungen
nimmt, um jene, die Tag für Tag sagen, dass sie die einzigen Experten desselben
Systems sind, zwecks Weiterentwicklung einer noch sparsameren Verwaltung so
einzubinden, dass das System für die Patienten besser und die Verwaltung
schlussendlich nicht aufgebläht wird. Dass Sie das, dass man jene, die auch von
Ihnen immer als Experten des Systems apostrophiert werden, nunmehr einbindet,
als besonders kritikwürdigen Umstand bezeichnen, verwundert mich.
Ich darf schon
auch darauf hinweisen, dass es mich als Sozialminister immer verwundert hat,
dass sich der ehemalige Präsident des Hauptverbandes Sallmutter schon vor drei
Jahren immer beständig gewehrt hat, Sozialpläne zu entwickeln, um eine für die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schonende Arbeitswelt zu gestalten. Aber das
ist so. Das ist nachzulesen, das ist in den Protokollen nachzulesen, und ich
bin auch in der glücklichen Lage, das hier so sagen zu können, weil ich die
Protokolle der damaligen Sitzungen nicht nur gestapelt, sondern auch gelesen
habe.
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