Bundesrat Stenographisches Protokoll 694. Sitzung / Seite 45

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Mitarbeiter im Fremdenverkehr – ein wichtiges Standbein für unseren Fremdenverkehr ist, ist es wesentlich, dass die Landwirtschaft, vor allem die klein- und mittelstrukturierte Land­wirtschaft, die den Löwenanteil für die Erhaltung unserer Kulturlandschaft gebracht hat, durch dieses Drei-Milliarden-Paket abgesichert ist und dass durch die Senkung des fiktiven Ausge­dinges in Ein-Prozent-Etappen schlussendlich im Jahre 2010 jene 20 Prozent erreicht sein werden, die wir uns am Beginn der Regierung Schüssel I zum Ziel gemacht haben. (Beifall bei den Freiheit­lichen und der ÖVP.)

Ich halte es auch für wichtig, dass die Lebensmittelsicherheit und die Weiterentwicklung der Lebensmittelagentur in diesem Regierungsprogramm festgeschrieben sind, denn der hohe Standard der Produkte von vollbiologisch produzierenden Bauern und der unüber­sehbare Preis­vorteil auf dem Markt sind gut.

Wenn ich hier noch einiges zum Thema Mineralölsteuererhöhung hinzufügen darf, so sollte ich Sie daran erinnern, dass von der Mineralölsteuererhöhung auch das Bundesland Wien und Ihr dortiger Landeshauptmann sowie auch jener des Burgenlandes profitieren, weil ein Cent dieser Erhöhung auf Grund des Pakts der Bundesländer mit der Bundesregierung über die Privatisie­rung der Bundesstraßen und die Übernahme der Bundesstraßen in die Kompetenz der Länder den Bundesländern zugute kommt. Daher bitte ich Sie – auch wenn Sie mit der Gesamtsumme der Erhöhung Recht haben –, hier nur jenen Teil der neuen Bundesregierung anzulasten, der auch tatsächlich der neuen Bundes­regierung anzulasten ist, denn diese Teile werden gezielt für Umweltmaßnahmen, für die Ent­schwefelung des Treibstoffs sowie für flankierende Maßnahmen zur Verbilligung von älteren Arbeitskräften und für die gezielte Schulung von jungen Arbeitskräf­ten zwischen 19 und 25 Jah­ren eingesetzt.

Ich glaube daher, dass Kollege Schennach falsch liegt, wenn er das für kein ökologisches Kon­zept hält. Es ist ein harmonisches ökologisches Konzept, das der österreichischen Wirtschaft nicht schadet – wie es in der Bundesrepublik Deutschland geschehen ist –, sondern Österreich durch eine nachhaltige Politik auch in diesem Bereich sukzessive weiterentwickelt und gestaltet. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Bundesräten der ÖVP.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Ich glaube daher, es ist unübersehbar, dass wir im Verhältnis zu der Zeit, als etwa Caspar Einem für die Forschung zuständig war, den Anteil der Forschung in Österreich in der letzten Legislaturperiode von 1,5 Prozent auf 1,9 Prozent des BIP steigern konnten und uns nunmehr daranmachen, dies schlussendlich auf das von allen gewünschte Niveau von 3 Prozent anzuheben. Ich glaube, das ist gut so, denn auch die Vertreter der Ge­werkschaft und der Arbeiterkammer sind der gleichen Meinung wie die Abgeordneten aller Fraktionen des Hohen Hauses, dass die Forschung von heute die Arbeitsplätze von morgen und die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Österreich garantiert.

Daher glaube ich nicht, dass dieses Regierungsprogramm so schlecht ist, wie Sie gesagt haben, Herr Professor, sondern dass es in den wichtigsten, zukunftsweisenden Bereichen dieses Staates Akzente setzt, die Sie im Kabinett Klima II nicht setzen konnten. Ich sehe ein, dass Sie enttäuscht sind, dass Sie es nicht geschafft haben. Aber für Österreich ist es gut, dass wir es jetzt schaffen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Herr Professor! Wenn Sie sich die Mehrheitsverhältnisse der Regierung Kreisky ansehen, so waren diese bedeutend unsicherer als die parlamentarischen Mehrheitsverhältnisse dieser Bun­desregierung. Ich darf Sie darauf hinweisen – wenn ich etwa an die Gründung der Olah-Partei denke –, dass die innerparteilichen Querelen in Ihrer Partei durchaus gleichzusetzen sind mit den jetzigen Meinungsäußerungen in den beiden Regierungsparteien. (Heiterkeit bei der SPÖ.)

Ich sage es Ihnen auch so, wie ich es betrachte: Ich habe es in einem föderalen Staat immer für wichtig erachtet, dass die Landeshauptleute – egal, welcher Couleur sie angehören, ob es Häupl in Wien ist, ob es Niessl im Burgenland ist, ob es Haider in Kärnten ist, ob es Pröll für Niederösterreich ist, ob es der Landeshauptmann von Vorarlberg oder von Salzburg ist oder ob es die Landeshauptfrau der Steiermark ist – ihre Stimme für die Interessen ihrer Landesbürger erheben. Das ist für mich unbestritten der Vorteil eines föderalen Staates, denn in einem zentra-


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