letzten drei
Jahren mehr Anteil gehabt habe an einer friedlichen Entwicklung in Europa als
manche, die Tag für Tag im Fernsehen Europa preisen und de facto die
Verbesserung unserer Existenz auf Kosten unserer Nachbarländer umsetzen.
Ich glaube, das
neue Europa wird nur dann stark werden, wenn es in den Köpfen der Bevölkerung
implementiert ist, wenn der Jugendaustausch in Forschung und Bildung
funktioniert, wenn die Minderheiten als Brückenkopf des Miteinanders und nicht
als Gegnerschaft der Vergangenheit angesehen werden, wenn in der Wirtschaft
tatsächlich eine Ressourcenbildung für einen gesunden Mittelstand und für
gesunde mittelständische Betriebe in den Oststaaten induziert wird und wenn wir
auch dafür sorgen, dass die Umwelt dort durch eine gesunde Landwirtschaft –
statt eines flächendeckenden landwirtschaftlichen Wegsterbens zu Gunsten
landwirtschaftlicher Industrien – gesichert wird.
Ich glaube, wir
haben sehr viel Verantwortung in diese Regierungsübereinkunft gepackt. Manches –
das weiß ich – wollen Sie hier nicht hören, weil es mit den Klischees, die
Sie über mich und meine Partei in der Öffentlichkeit verbreiten, nicht in
Einklang zu bringen ist. Aber ich werde darum kämpfen, dass diese
Bundesregierung an den Dingen gemessen wird, die sie umsetzen will, und nicht
an jenen Dingen, mit denen sie von der österreichischen Opposition denunziert
wird. – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
12.17
Präsident Herwig Hösele:
Danke, Herr
Vizekanzler.
Zu Wort gemeldet
ist Herr Bundesrat Hans Ager. Ich erteile es ihm.
12.18
Bundesrat Hans Ager (ÖVP, Tirol): Herr Präsident! Herr
Bundeskanzler! Herr Vizekanzler! Werte Mitglieder der Bundesregierung!
Geschätzte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Herr
Professor Konecny ist jetzt leider nicht mehr hier. Ab und zu fühle ich mich bei seinen
Reden wieder auf die Schulbank zurückversetzt. Vielleicht kann ihm ein Kollege
das mitteilen: Er sollte einmal darüber nachdenken, dass es, wenn sich bei
seinen Reden die Reihen lichten, nicht an der Institution Bundesrat liegen
muss.
Zu Kollegen
Schennach, der auch nicht anwesend ist und nach seiner Rede meistens damit beschäftigt
ist, diese in die Presse und in die Medien zu bringen – was ja nichts
Ehrenrühriges ist (Bundesrat Boden: Was ist da schlecht daran?) –,
muss ich etwas sagen, weil er den Skisport strapaziert hat, das letzte Tor und
den Kurssetzer kritisiert hat: Im Skisport kennen wir Tiroler uns aus, und
jeder, der mit dem Skisport zu tun hat, weiß, dass es nicht immer am Kurssetzer
liegen muss, wenn ein Läufer das letzte Tor nicht mehr erwischt. (Heiterkeit
und Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Bundesrat Thumpser:
Wenn das Tor sehr versetzt ist, schon!)
Die Erklärung der
Bundesregierung ist aus meiner Sicht die Zusammenfassung der Arbeit für die
Zukunft Österreichs. Es muss, glaube ich, uns allen bewusst sein, dass jetzt
die Arbeit richtig losgeht. Die Erklärung, die unser Herr
Bundeskanzler ... (Bundesrat Gasteiger: Was war die letzten drei
Jahre, Hans?) – Wir haben gearbeitet, ihr habt auch gearbeitet. Aber
auf den Punkt komme ich noch, lieber Kollege, wie wir es in Zukunft vielleicht
gemeinsam besser machen könnten.
Herr
Dr. Schüssel hat in seiner Regierungserklärung im Nationalrat wie auch
heute hier exzellent die Punkte vorgebracht, auf die es in der Zukunft
ankommt. Sie wissen, dass ich aus der Wirtschaft komme, aus dem Tourismus.
Kollege Schennach hat hier angesprochen, dass der Tourismus jetzt kein
Staatssekretariat mehr hat. Dazu kann ich nur sagen: Ja, das hätten wir auch
ganz gerne wieder gesehen. (Bundesrätin Schicker: Dafür haben wir
andere gekriegt! Wir haben ja viel mehr!) – Das kommt gleich, liebe
Kollegin!
Der Tourismus ist eine kompakte Geschichte, die in sehr vielen Ministerien verankert ist. Zum Beispiel Umwelt, Verkehr, Landwirtschaft und so weiter – all das hat mit Tourismus zu tun. Eines darf ich da schon sagen: Der Tourismus hat im Ministerium von Martin Bartenstein und mit Frau Mag. Udolf-Strobl eine sehr gute Heimat, und der Tourismus ist, so glaube ich, kom-
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