„Die
Bundesregierung wird ersucht, im Sinne des Beschlusses des Nationalen
Sicherheitsrates über eine Empfehlung an die Bundesregierung zur Situation im
Irak vom 29. Jänner 2003 sowie der Schlussfolgerungen des Europäischen
Rates vom 17. Februar 2003 vorzugehen.“
*****
Ich bitte alle,
diesem Antrag zuzustimmen. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und den
Freiheitlichen.)
12.31
Präsident
Herwig Hösele: Der von den Bundesräten Ager und
Weilharter eingebrachte Entschließungsantrag betreffend Irak-Krise ist
genügend unterstützt und steht demnach mit in Verhandlung.
Wir setzen die
Debatte fort.
Zu Wort gemeldet
ist Frau Bundesrätin Dr. Elisabeth Hlavac. Ich erteile es ihr.
12.32
Bundesrätin
Dr. Elisabeth Hlavac (SPÖ, Wien): Sehr geehrter Herr
Präsident! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Geschätzte Mitglieder der
Bundesregierung! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich habe den Ausführungen des
Herrn Vizekanzlers sehr genau zugehört und feststellen müssen, dass er gewisse
Widersprüche, die zwischen den Aussagen seiner Regierungskollegen und jenen
der Kollegen von der ÖVP bestehen, sehr elegant übergangen hat.
Es hätte mich doch
interessiert, wie er das sieht, dass die Erhöhung des Pflegegeldes leider zurückgestellt
wird – etwas, das wir durchaus bedauern. Ich habe auch nicht verstanden,
was er zu den Ambulanzgebühren gesagt hat, für die er jetzt zwar nicht mehr
zuständig ist, die aber – auch unserer Auffassung nach und das haben wir
auch im Wahlkampf gesagt – wieder abgeschafft werden sollten. Ich
verstehe diese Verknüpfung Postenabbau bei der Sozialversicherung und
Abschaffung der Ambulanzgebühr nicht. Ich denke, das ist nur eine billige
Ausrede gewesen. (Beifall bei der SPÖ.)
Meine Damen und
Herren! Auf Grund der Diskussionen in den letzten Tagen spürt man: Es spießt
sich schon in der Regierung! Es gibt beachtliche Widersprüche zwischen den
beiden Parteien, die miteinander die Regierung gebildet haben. Es fehlt der Mut
zu großen Reformen. (Ironische Heiterkeit bei der ÖVP und den
Freiheitlichen.) Was bleibt, sind Belastungen. (Zwischenbemerkung von Bundeskanzler Dr. Schüssel.) –
Ich werde das ausführen, Herr Bundeskanzler! – Die Verantwortung wird in
sehr vielen Bereichen auf andere abgeschoben.
Beispiel:
Nahverkehr – die Stärkung des Besteller-Prinzips. Das heißt, dass die
Länder und Gemeinden die Lasten zahlen müssen; wenn nicht, dann gibt es
weitere Ausdünnungen des öffentlichen Verkehrs. – Das ist nicht das, was
wir unter Föderalismus verstehen.
Beispiel:
Selbstbehalte. Die Krankenkassen sollen die Selbstbehalte selbst einführen. Da
sie für die ihnen gesetzlich übertragenen Aufgaben zu wenig Geld bekommen, wird
ihnen nichts anderes übrig bleiben, als die Selbstbehalte einzuführen. Der
schwarze Peter liegt somit bei ihnen und natürlich in allererster Linie bei den
Betroffenen, bei den Kranken, die eben höhere Beiträge in Form von
Selbstbehalten zahlen müssen. Das ist sozial ungerecht, weshalb wir das auch
ablehnen. (Beifall bei der SPÖ.)
Weiteres Beispiel:
Studiengebühren. Es ist damit zu rechnen, dass die Studiengebühren dann von den
Universitäten selbst eingehoben werden können. Das heißt dann, die
Universitäten sind schuld daran und nicht die Bundesregierung.
Beispiel:
Abfangjäger. Die nächste Regierung soll diese extrem teuren Flieger bezahlen. (Zwischenruf des Bundesrates Steinbichler.)
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