Gemeindefinanzen
durch den Herrn Finanzminister muss gestoppt werden! 500 Millionen – (in Richtung des Bundesrates Sulzberger) ich
zeige es dir dann!
Die Gemeinden sind
der größte Arbeitgeber und auch der größte Investor. Wenn man ihnen das Geld
wegnimmt, stehen viele Klein- und Mittelbetriebe vor großen Problemen. Darauf
brauche ich nicht erst hinzuweisen, denn in jeder Gemeinde weiß man, dass die
Klein- und Mittelbetriebe in erster Linie von Aufträgen aus den Gemeinden
leben, und wenn diese nicht kommen, dann sieht es eben leider schlecht aus.
Ich möchte hier
aber auch erwähnen, dass ich es sehr bedauere, dass das Tourismus-Staatssekretariat
der Familienzusammenführung und der Überwachungsstrategie geopfert wurde. Man
hat statt dessen jetzt Familienzusammenführung (der Redner blickt in die Richtung von Staatssekretärin Haubner) betrieben
und einiges andere mehr. Mir wäre ein Tourismus-Staatssekretariat lieber
gewesen. Als Bürgermeister eines Ortes mit 1,1 Millionen Nächtigungen,
dessen Betriebe in einem harten Konkurrenzkampf mit anderen Urlaubsregionen
stehen, muss ich sagen: In unserem Ort würde man die Unterstützung eines
Tourismus-Staatssekretärs beziehungsweise -Staatssekretariats dringend
benötigen. Ich kann es nur so sagen, wie es ist: Wir haben damit sehr gute
Erfahrungen gemacht. Ich bedauere es außerordentlich, dass es dieses
Staatssekretariat jetzt nicht mehr gibt.
Im
Regierungsprogramm wird zwar eine Stärkung der Länderrechte vorgeschlagen; die
Gemeinden, die vor Ort für das Wohl der Bürger verantwortlich sind, wurden
hingegen nicht einmal erwähnt.
Mir fehlt in
dieser Regierungserklärung ein Bekenntnis zur Nachfolgeregelung für die
Getränkesteuer. Sollte der Europäische Gerichtshof Ende März die Gemeinden zur
Rückzahlung verurteilen, droht eine Belastung in der Höhe von
1,2 Milliarden €. Diese Summe entspricht dem Doppelten der jährlichen
Investitionsmittel der Gemeinden. Und wenn ich diverse Andeutungen richtig
verstanden habe, dann möchte man den Gemeinden auch noch die Werbesteuer wegnehmen.
Gleichzeitig darf ich hier bemerken, dass der Ersatz der Getränkesteuer bei
weitem nicht das bringt, was uns ursprünglich mitgeteilt wurde. (Bundesrätin Haunschmid: Selber
verantwortlich! Selber verantwortlich!)
Ich nehme mit
großem Bedauern zur Kenntnis, dass diese schwarz-blaue Bundesregierung für die
Gemeinden und Städte genauso wenig übrig hat wie ihre Vorgängerin, die
blau-schwarze Regierung. So wie Sie die Verantwortung bei den
Ladenöffnungszeiten an die Landeshauptleute abschieben, die Abfangjäger die
nächste Generation zahlen lassen wollen, die Verantwortung für die
Altenfürsorge jedem einzelnen Bürger übertragen wollen, so lassen Sie auch die
Gemeinden, die einen erheblichen Anteil am Staatswohl mittragen, im Regen
stehen. Das muss ich leider feststellen, und das bedauere ich sehr.
Ich darf, Herr
Staatssekretär, nachdem jeder Bundesrat aus Salzburg ein Exemplar davon erhalten
hat (der Redner hält eine Broschüre in
die Höhe) – auch meine Kollegen von der ÖVP, wie ich annehme –,
hiemit auch Ihnen ein solches überreichen. Es sind sehr viele wichtige Dinge
darin enthalten. Es sind Wünsche der Salzburger Landesregierung darin
enthalten, aber auch sehr viele andere Punkte, von denen meiner Meinung nach
die Unterpunkte 7 und 8 von Punkt 10, nämlich „GATS“ und „Die Rolle
der Gemeinden in einer zukünftigen europäischen Verfassung“, von besonderem
Interesse sind. Ich darf Ihnen dieses Exemplar stellvertretend überreichen mit
der Bitte, die Gemeinden diesbezüglich zu unterstützen. Es ist dies nicht nur mein
persönlicher Wunsch, es ist auch der Wunsch des Landes Salzburg. – Ich
danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ.)
13.39
Vizepräsident
Jürgen Weiss: Da Herr Kollege Gruber für die
Länder und die Gemeinden gleichzeitig gesprochen hat, mag eine gewisse
Nachsicht angesichts dessen, dass er seine Redezeit verdoppelt hat, angebracht
sein.
Nächster Redner
ist Herr Bundesrat Dipl.-Ing. Dr. Bernd Lindinger. – Bitte.
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