Bundesrat Stenographisches Protokoll 694. Sitzung / Seite 82

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Herbert Haupt herkommt, wurde die Fraktion halbiert. Ich bin auf meine Kollegen in Spittal, ja in ganz Kärnten sehr stolz, denn ich glaube, dass unser Weg längerfristig der richtige ist. (Beifall bei der SPÖ.)

Auch die Publikation der Jubelbroschüren des Landeshauptmannes über das Resümee des Jahres 2000 hat nichts geholfen. In einer Broschüre mit 115 Seiten wurden 130 Fotos des Landeshauptmannes abgebildet! – Wenn das kein Personenkult ist, dann frage ich Sie, was ist es dann! (Bundesrätin Dr. Kanovsky-Wintermann: Haben Sie sie gezählt?) – Ich habe sie gezählt, genau!

Liebe Frau Kollegin Kanovsky-Wintermann! Wenn Sie vom „Stern des Südens“ gesprochen haben, dann muss ich schon sagen: Er verblasst, liebe Frau Kollegin! (Beifall bei der SPÖ.)

Frau Kollegin Kanovsky-Wintermann! Sie haben Herrn Vizekanzler Haupt bezüglich seiner Funktion als Frauenminister angesprochen: Es ist eigentlich schon traurig, dass in Österreich, wo es mehr Frauen als Männer gibt, ein Mann die Frauen vertreten muss! (Ruf bei der ÖVP: Das ist Geschichte!)

Sie lenken immer von dieser Wahlniederlage in Kärnten ab, es wird nicht über das Wahl­ergebnis gesprochen. Hingegen ist wieder von einem Freistaat die Rede, was Kärnten angeht; das haben wir schon vor zehn Jahren gehabt. Das geht so weit, dass es wahrscheinlich eine eigene Währung in Kärnten geben wird, wenn der Herr Landeshauptmann das durchsetzt. (Hei­terkeit bei der SPÖ.) Ich glaube, die Währung heißt dann „Bärentaler“. (Heiterkeit.)

Herr Minister Haupt hat natürlich alles getan, um von der ÖVP wieder als Partner akzeptiert zu werden, inklusive öffentlicher Demutskundgebungen von Ihrer Seite. Aber was bekommen Sie dafür? – Eine Wahlniederlage nach der anderen! Letzten Sonntag haben wir das in Kärnten miterlebt, aber die freiheitlichen Kollegen sprechen natürlich nicht sehr gerne drüber. Es ist nicht so, dass es mir besonders Leid tut, dass Ihnen die WählerInnen davonlaufen, ganz im Gegen­teil. Allerdings sollten Sie sich einmal überlegen, ob Ihnen der Wähler noch irgendwann glaubt – und Glaubwürdigkeit ist nun einmal das Wichtigste in unserer Politik, wie ich meine. – Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ.)

15.05


Präsident Herwig Hösele: Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Ulrike Haunschmid. Ich erteile es ihr.

15.05


Bundesrätin Ulrike Haunschmid (Freiheitliche, Oberösterreich): Herr Präsident! Frau Staats­sekretärin! Herr Minister! Herr Staatssekretär! Liebe Damen und Herren! Es steht natürlich außer Zweifel, dass ich mich als Oberösterreicherin und als langjährige Mitstreiterin besonders freue, Ursula Haubner als Staatssekretärin in den Regierungsreihen zu wissen. Für Ober­österreich ist es ein direkter Verlust, aber für uns alle hier, dessen bin ich mir ganz sicher, ein besonderer Gewinn, meine Damen und Herren! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Bundes­räten der ÖVP.)

Sie hat als Landesrätin in Oberösterreich ein bestimmt nicht leichtes und vor allem umfang­reiches Ressort bewältigen müssen und bewiesen, wie man mit Hausverstand, Herzlichkeit, Zu­gänglichkeit, Offenheit und klarer Sachpolitik viel erreichen kann, wie man über die Partei­grenzen hinweg zu einem Miteinander kommt und sich dadurch der Anerkennung aller Parteien und aller Menschen sicher sein kann.

Alleine die teilweise so strengen Lebensmittelpolizisten in Oberösterreich – und das darf ich dir, liebe Frau Staatssekretärin, jetzt mitteilen – sind jetzt sehr traurige „Hinterbliebene“. Sie hoffen, dass du auch als Staatssekretärin weiterhin ihr Ansprechpartner sein wirst.

Gestatten Sie, meine Damen und Herren, hier von dieser Stelle aus, Ursula Haubner für die so erfolgreiche und gute Politik für Oberösterreich, für ihre Normalität und Herzlichkeit ein großes Danke zu sagen! Wenn diese gute Arbeit in Oberösterreich nur ein wenig Einfluss auf diese


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