Bundesrat Stenographisches Protokoll 694. Sitzung / Seite 83

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Regierung und die Parlamentarier hat, dann bin ich sicher, dass diese Legislaturperiode unter einem guten Stern stehen wird und wir das erfüllen, was die Menschen draußen von uns erwarten, nämlich das Beste für dieses Land und seine Bürger zu tun.

Ich weiß, dass es sich diese Regierung nicht leicht gemacht hat, diesen gemeinsamen Weg weiterzugehen. Wir wissen aber auch, dass viele Übereinstimmungen von vornherein dadurch gegeben waren, dass viele Erfolge der letzten zweieinhalb Jahre deutlich freiheitliche Hand­schrift trugen und sich der Koalitionspartner ÖVP sicher sein konnte, dass viele seiner Vor­haben und Vorschläge mitgetragen werden.

Auch wenn diese Vorhaben nicht immer erfreulich sein können, meine Damen und Herren, so war es doch bemerkenswert, dass erstmals – zumindest bei den Freiheitlichen – auch die Bereichssprecher sowohl bei den Vorverhandlungen als auch bei den Verhandlungen voll mit eingebunden waren. Ich versichere Ihnen, jeder unserer Bereichssprecher hat natürlich das Maxi­mum an Forderungen eingebracht, aber es muss auch zur Kenntnis genommen werden, dass vorläufig nur das erfüllt werden kann, was auch langfristig finanzierbar ist.

Die Regierung Schüssel I hat eine hervorragende Vorarbeit – vorwiegend, glaube ich, Aufräum­arbeit – geleistet, ja leisten müssen in den letzten zweieinhalb Jahren. Ich sage bewusst: leisten müssen, aber ich nehme Abstand von der Ausdrucksweise des Herrn Kollegen Konecny vorhin. Ich sage nur, dass diese 30 Jahre sozialistischer Regierung eben unwiederbringlich vorbei sind und Sie das endlich einmal zur Kenntnis nehmen müssen. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Bundesräten der ÖVP.)

Vor drei Jahren gelang es den Freiheitlichen, dem Tourismus zu dem Stellenwert zu verhelfen, der ihm eigentlich schon längst gebührte, und zwar in Form eines eigenes Staatssekretariates für Tourismus. Es ist – glauben Sie mir das, bitte – für mich und für meine Tourismuskollegen auch schwer zu verstehen gewesen, warum gerade die Vertretung eines der größten Wirt­schaftszweige Österreichs abgeschafft wurde. Es war dies eine wichtige Funktion, obwohl sicherlich, wie bereits erwähnt wurde, die entsprechende Arbeit jetzt auch erledigt wird, aber es geht darum, für den Tourismus tatsächlich präsent zu sein. Ich glaube, wir dürfen auch von dieser Stelle aus unserer ehemaligen Staatssekretärin Mares Rossmann für ihre konstruktive Ar­beit ein herzliches Danke sagen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Aber: Es ist nun einmal so, es ist unwiederbringlich, und man sollte Vergangenes nicht immer nur bereden, denn bekanntlich behindert das die Arbeit für die Zukunft. Ich sehe das daher be­reits positiv: Der Tourismus ist jetzt eine Herausforderung für alle Ministerien. Der Tourismus findet überall statt und hat somit in allen Ministerien seinen Platz, vor allem im Wirtschafts­ministerium – und wir bezeichnen natürlich Herrn Minister Bartenstein als Tourismusminister –, aber auch beim Finanzminister. 1,5 Milliarden € sind nämlich das Mindeste, meine Damen und Herren, was jährlich allein zur Qualitätssicherung im Tourismus notwendig ist. Da sind diese Regierung und dieser Finanzminister gefordert, dass dieser Qualitätsstandard in einem der größten Wirtschaftszweige Österreichs erhalten bleibt, denn wenn Qualität geschmälert wird, bedeutet das weniger Gäste, weniger Einnahmen und schließlich weniger Steuern. (Vize­präsidentin Haselbach übernimmt den Vorsitz.)

Es hat also der Tourismus in allen Ministerien seinen Platz – egal ob Soziales, ob Sicherheit, ob Frau, ob Familie, ob Generationen, ob Umwelt, Wasser, Land- und Forstwirtschaft, ob Sport, Kultur oder auch Landesverteidigung. Vor allem die Sicherheit ist da gefordert, weil Österreich gerade in diesen schwierigen Zeiten das Plus hat, sich als eines der sichersten Urlaubsländer dieser Welt bezeichnen zu können. Ich bitte alle Minister und alle Staatssekretäre, den Touris­mus in Österreich voll und ganz zu unterstützen, so wie es die Regierung Schüssel I vor genau einem Jahr am Obertauern versprochen hat.

Meine Kollegen und ich vertrauen auf dieses Versprechen. Besinnen wir uns auf unsere Pflicht und Schuldigkeit dem Bürger gegenüber, und nützen wir die kostbarste Zeit, die wir hier mit­einander arbeiten, für wirklich konstruktive Arbeit – vor allem auch hier in der Länderkammer, denn die Länder, meine Damen und Herren, machen Österreich aus! Mit unnötiger Polemik, mit


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