Worten, die wir
teilweise nicht im Griff haben, mit Vorwürfen, die immer wieder gemacht werden,
sogar, wie wir gerade wieder gehört haben, von einem neuen Bundesrat aus den
Reihen der Sozialdemokraten, mit Aussagen, die jeder Grundlage entbehren, sind
wir auf dem besten Weg, jenen Recht zu geben, die die Länderkammer als leicht
verzichtbar bezeichnen. Besinnen wir uns auf eine gemeinsame Sachpolitik,
besinnen wir uns doch ein bisschen auf Politik mit Herz und vor allem mit
Verstand!
Ich glaube, dass
es möglich sein wird, wenn Sie alle es wollen, gemeinsam viel Positives für
dieses Land und für diese Bürger zu leisten. Ich bin fest davon überzeugt, dass
diese Regierung alle guten, alle positiven Sachvorschläge auch von den
Oppositionsparteien gerne aufgreifen wird und auch aufgreifen soll, denn es
ist auch in den nächsten Jahren vieles zu regeln.
Es wird manchmal
die Sonne scheinen, aber es wird auch viel regnen, es werden Schauer über diese
Regierung kommen – aber denken wir bitte daran: Nach jedem großen Unwetter
scheint doch immer wieder Sonne, und ich glaube, auch bei dieser Regierung wird
das so sein. Die Kraft, die dazu nötig sein wird, wünsche ich dieser Regierung
und natürlich vor allem uns allen hier im Bundesrat mit einem kräftigen
Glückauf! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
15.15
Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesminister
Dipl.-Ing. Pröll. – Bitte.
15.15
Bundesminister
für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Josef
Pröll: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr
geehrte Kollegen auf der Regierungsbank! Liebe Bundesrätinnen und liebe
Bundesräte! Es ist für mich eine Premiere, heute hier zu stehen. Ich bin froh
darüber, Ihnen meine Vorstellungen darüber skizzieren zu dürfen, was im Bereich
der Umweltpolitik, im Bereich der Agrarpolitik vor uns liegt, was wir planen
und was das Regierungsübereinkommen vorgibt.
Wir sind –
und ich habe ein Ressort übernommen, in dem Willi Molterer hervorragende
Erfolge erzielt hat – als Bioland in Europa Nummer eins. Wir sind in der
Wasserqualität sehr weit vorne; auch wenn das manche Studien jetzt anders
skizzieren. Die Vielzahl der Studien zeigt, Österreich ist da im Spitzenfeld zu
finden. Wir sind im Bereich der Biomasse, im Bereich der Alternativenergien
Spitzenreiter in Europa geworden, und wir haben eine Lebensqualität und eine
Umweltqualität erwirtschaften können, die ihresgleichen suchen.
Ich bin froh
darüber, dass ich auf Basis eines Regierungsübereinkommens Umweltpolitik machen
kann, die sich mit folgenden Schwerpunkten beschäftigen wird:
Erstens – und
aus meiner Sicht prioritär und wichtig für die Zukunft –: Verwirklichung
des Kyoto-Ziels von minus 13 Prozent an Treibhausemissionen. (Beifall
bei Bundesräten der ÖVP.) Im Regierungsübereinkommen haben wir
festgeschrieben, dass wir bis 2006 für diese große Aufgabe 90 Millionen j mehr haben werden. Wir werden
dadurch Schwerpunkte setzen im Bereich der Biomasse, bei Großanlagen, aber auch
bei bäuerlichen Anlagen, wir müssen uns Antworten überlegen im
Verkehrsbereich, und wir werden im Emissionshandel gemeinsam auch mit den
Bundesländern die entsprechenden Akzente setzen.
Ich bitte Sie als
Bundesrätinnen und Bundesräte, die aus den Ländern kommen: Wir müssen auch
darauf schauen, dass die Länder ihre Hausaufgaben im Bereich der
Wohnbauförderung erledigen. Ich weiß, dass manche Bundesländer diesbezüglich
schon sehr weit vorne und Vorreiter sind. Wenn wir bei allen ein so hohes
Niveau erreichen können, dann wird das ein entscheidender Beitrag zur
Erreichung des Klimaschutzzieles sein.
Zweitens – und das erfreut mich als jemand, der aus der ökosozialen Marktwirtschaft und Agrarpolitik kommt, ganz besonders –: Wir setzen am 1. 1. 2004 erstmals ein Zeichen in Richtung ökologische Steuerreform. Es stimmt nicht, dass wir einfallslos fossile Energieträger besteuern und erhöhen und nicht gegenfinanzieren, sondern wir geben es allen Einkommensbeziehern unter 14 500 j zurück; das sind 200 000 Personen. Das ist das Grundprinzip
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