Bundesrat Stenographisches Protokoll 694. Sitzung / Seite 85

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einer ökologischen Steuerreform: fossile Energie besteuern, Arbeitskraft entlasten. Und wir beginnen damit am 1. 1. 2004, das sollte man nicht vergessen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Dritter Punkt: Ich werde im Bereich der Antiatompolitik Österreichs auch von dem, was das Parlament in einem einstimmigen Entschließungsantrag vorgegeben hat, nicht abgehen. Es wird eine konsequente Fortsetzung dieses Kurses geben. Sie können sich bei mir darauf ver­lassen: Die Antiatompolitik Österreichs wird konsequent fortgesetzt und in allen Bereichen in Europa auch dementsprechend konsequent vertreten.

Ich will im Bereich der Biomasse und im Bereich der Ökosteuer zwei Akzente setzen, von denen ich glaube, dass sie auch richtungsweisend sind. Ich will die Biomasse-Produktion um 75 Prozent erhöhen, und das hat eine durchaus interessante Nebenwirkung, die sich auch in meinem Ressort zeigt – ich sage das, weil viele auch kritisieren, Umwelt und Landwirtschaft passen nicht zusammen –: Genau in diesem Bereich zeigt sich, Biomasseeinsatz und Klimaschutz bringen auch Einkommen für den ländlichen Raum, für unsere Bauern. Idealer kann es gar nicht sein, so gut passen also beide Bereiche in diesem Ressort zusammen.

Deswegen will ich bei der Biomasse einen Akzent setzen. Im Bereich des Ökostroms wollen wir – mit dem Ökostromgesetz sind wir auch Vorreiter – von derzeit 70 Prozent Anteil – das wissen auch wenige: 70 Prozent des derzeitigen Stromaufkommens stammen aus Ökostrom­quellen, inklusive Wasserkraft – auf 78 Prozent kommen. Das ist ein ambitioniertes Ziel, aber mit dem Umweltförderungsgesetz, mit den im Regierungsübereinkommen definierten Mitteln glaube ich, dass wir es durchaus erreichen können.

Im bäuerlichen Bereich stehen wir vor großen Herausforderungen. Sie wissen, dass am 1. 1. oder 1. 4. kommenden Jahres die EU-Erweiterung Realität sein wird, dass wir schwerste Ver­handlungen auf europäischer Ebene im Bereich der Reform der Agrarpolitik haben werden und dass wir mit den WTO-Verhandlungen ebenfalls ein Szenario haben werden, das für die österreichischen Bauern nicht leicht ist. Deswegen ist es besonders wichtig, dass das Regie­rungs­übereinkommen eine klare Sprache spricht, und ich werde es bis zum Ende der Le­gislaturperiode auch Punkt für Punkt abarbeiten, um den bäuerlichen Betrieben eine gute Basis legen zu können.

An dieser Stelle sei das 3-Milliarden-€-Paket zur Absicherung der bäuerlichen Familienbetriebe genannt. – Ich habe aus Oppositionskreisen schon gehört, das sei zu viel. Sie wissen, wir hatten in der abgelaufenen Periode ein 40-Milliarden-Paket. Das jetzige 3-Milliarden-Paket ist nichts anderes als die Weiterführung dieses Pakets, und wir brauchen es, wenn wir die bäuerliche Landwirtschaft absichern wollen.

Genauso brauchen wir dazu Wettbewerbsgleichheit. Der Agrardiesel ist keine Bevorzugung der österreichischen Bauern innerhalb der österreichischen Gesellschaft, sondern er stellt sie auf eine Stufe mit den europäischen Kollegen.

In Europa zahlen Österreichs Bauern mit Abstand den höchsten Dieselpreis. In allen anderen Staaten gibt es Verbilligungsmodelle, auch in Deutschland unter Rot-Grün. Ich sage das hier ganz deutlich, weil der Vorwurf erhoben wurde, wir nehmen die österreichischen Bauern mittels einer Sonderregelung aus. – Nein, wir stellen sie gleich mit den Mitbewerbern! Das ist höchst an der Zeit, und im Rahmen der großen Steuerreform im Jahr 2005 ist die Zeit angebrochen, um dieses große Projekt endlich zu verwirklichen und den Bauern angesichts der Erweiterung und auch der Herausforderungen Wettbewerbsgleichheit zu gewährleisten.

Auf das Bioaktionsprogramm möchte ich nicht mehr im Detail eingehen. Wir sind da Spitzenreiter. Auch da sage ich ein herzliches Danke an die Konsumenten, die diesen Weg mitgegangen sind. Es ist überhaupt keine Frage, dass in Österreich der Konsum an Bionah­rungs­mittel sehr hoch ist und damit die Einkommensbasis schafft. Mit einem Bioaktionspro­gramm will ich gemeinsam mit den Bioverbänden hier neue Akzente setzen, um die Ver-


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