glaublich! Was
ist passiert?) Sie
haben die Vorarbeit Ihrer Kolleginnen und Kollegen – diese können nicht
einmal etwas dafür – leider mit ein paar Worten, insbesondere mit Ihrem
Auftritt, muss man eigentlich sagen, zunichte gemacht. Ich denke mir, dass das
Ihrer nicht würdig ist, denn genau in Ihren zweiten Ausführungen, in denen Sie
fachlich auf Ihr Ressort eingegangen sind, haben Sie bewiesen, dass Sie es
können. (Heiterkeit.)
Warum beginnen Sie
nicht schön langsam, sich in die Rolle des Staatssekretärs einzufügen? (Staatssekretär
Mag. Schweitzer: Habe ich ja begonnen! –
Bundesrat Konecny: Nach der Probezeit kann man ihn
nicht kündigen!)
Sie würden sich selbst, Ihrer Partei, ja der gesamten Regierung einen Gefallen
damit tun. Das ist nur ein kleiner Hinweis von mir.
Nachdem Sie, Herr
Staatssekretär, einige Zahlen interpretiert haben – und das ist Ihr gutes
Recht –, nehme ich mir auch dieses Recht heraus. Und das sind belegbare
Zahlen. Das hat aber nichts mit Ihnen alleine zu tun; Sie haben sich allerdings
so auf Ihre Zahlen berufen.
Ich gehe in meinen
Ausführungen zuerst einmal auf die Arbeitslosenzahlen ein. Diese wurden heute
schon ein paar Mal zitiert, aber leider immer falsch, denn in Wahrheit gibt es
genau 340 000 Arbeitslose. Unsere Statistiken werden nämlich nie genau
zitiert, es handelt sich immer nur um die arbeitslos Gemeldeten. Da bin ich
schon bei den Ausführungen des Herrn Vizekanzlers Haupt, der gesagt hat, es
seien 295 000. Da hat er Recht. Was er aber nicht dazu gesagt hat, sind
die 45 000, die in Schulungsmaßnahmen sind. Diese haben derzeit noch keine
Arbeit, sondern werden nach Beendigung dieser Schulungsmaßnahme auch als Arbeit
Suchende auf dem Arbeitsmarkt sein. Das heißt, in Wahrheit haben wir
340 000 Arbeitslose.
Jetzt kann man lange
hin- und herreden, in Vergleich mit welchem Land wir besser oder schlechter
sind. Das ist den 340 000 Menschen, die davon betroffen sind, in
Wahrheit schnurzegal – ich sage das so ungeschönt –, denn sie stehen
vor der Situation, dass sie keine Arbeit haben. Von diesen 340 000 sind
45 000 Jugendliche – man muss sich einmal die Perspektive von
45 000 jungen Menschen vorstellen! – und 60 000 ältere
Arbeitnehmer, davon sind wiederum 15 000 bereits länger als ein
Jahr – länger als ein Jahr! – in der Arbeitslosigkeit.
Wenn heute der
Beschäftigungszuwachs und so weiter propagiert wurde, dann muss ich dem
entgegenhalten: Das stimmt ja auch nicht, bitte! Auch dort werden Zahlen
eingerechnet, die einfach zu den Steigerungsraten nicht gehören. Rechnet man
nämlich die Kindergeldbezieher heraus, dann sieht man, dass in Wahrheit die
Beschäftigtenrate um 24 000 Personen gesunken ist. – Wenn man
Statistiken zitiert, dann sollte man sie auch richtig zitieren!
Jetzt komme ich zu
meinem nächsten Thema. Ich habe es in der letzten Sitzung des Bundesrates
schon angesprochen, aber da heute die Regierungsvertreter anwesend sind, möchte
ich das noch einmal tun und ihnen manches Ersuchen mit auf den Weg geben. Ich
habe jetzt die Arbeitslosensituation dargestellt. Heute haben wir schon sehr
oft auch darüber gesprochen, dass im Regierungsprogramm die Maßnahme vorgesehen
ist, dass die vorzeitige Alterspension bei langer Versicherungsdauer oder bei
Arbeitslosigkeit bis 2009 wegfallen soll.
Ich habe das auch
das letzte Mal bereits erwähnt, aber man kann es, wie ich meine, nicht oft
genug sagen: Allein durch die Anhebung des vorzeitigen Pensionsalters um
eineinhalb Jahre, die vor zwei Jahren erfolgt ist, ist die Arbeitslosigkeit bei
Männern um 117 Prozent und bei Frauen um 80 Prozent gestiegen. Mehr
als 50 Prozent der Menschen, die derzeit in Pension gehen, gehen nicht
mehr aus dem Berufsleben in Pension, sondern gehen aus der Arbeitslosigkeit,
aus der Sozialhilfe oder aus dem Notstand heraus in Pension.
Genau durch diese
Maßnahme – und das bestätigen auch die Wirtschaftsforscher –, wenn
wir das vorzeitige Pensionsantrittsalter bis 2009 streichen, wird sich entweder
die Situation auf dem Arbeitsmarkt oder auf dem Arbeitslosensektor
verschärfen. Aber in Wahrheit sind die Leute davon betroffen. Entweder sie
haben keine Arbeit, oder sie haben das Problem, dass sie zu jung für die
Pension, aber zu alt für den Job sind.
Es wurde heute sehr oft gesagt, dass es die „Hacklerregelung“ gibt. Ich weiß jetzt noch nicht genau, wie das gemeint ist. Es steht auch nur mit einem sehr kurzen Satz im Regierungspro-
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