aber auch zum
Gesundheitssystem. Es wurden heute viele Dinge dazu gesagt. Es wurde gesagt,
die Krankenscheingebühr soll abgeschafft werden, die Ambulanzgebühr soll
abgeschafft werden. Ich bin positiv denkend, ich nehme an, dass dies
letztendlich doch passieren wird.
Es ist dies
derzeit noch nicht passiert, weil man die 280 Personen, die mit der
Verrechnung der Ambulanzgebühr beschäftigt waren, nicht einfach vor die Tür
setzen möchte. Da kann ich mich als Gewerkschafterin nur dafür aussprechen und
dafür bedanken, dass das nicht passiert. Ich kann Ihnen aber auch mit auf den
Weg geben, dass das gar nicht notwendig ist, denn diese 280 Personen, die
sowieso nicht nur für diesen Bereich aufgenommen wurden, könnte man, sofern sie
jetzt nicht ausgelastet sind – ich weiß, wie schwer beschäftigt die
Kolleginnen und Kollegen in den Versicherungsträgern sind –, ohne weiteres
in der Betriebsprüfungsabteilung einsetzen. Dort wäre höchster Handlungsbedarf,
diese Abteilung ist total unterbesetzt, das heißt, sie kommen mit den
Betriebsprüfungen nicht nach. Sehr viele Sozialversicherungsbeiträge, die uns
in Wahrheit im System wieder fehlen, können somit nicht rechtzeitig eingefordert
werden. Deshalb wäre es sinnvoll, diese Überlegungen anzustellen, bevor man
einen Sozialplan für diese Personen überlegt. Diese würden sich ungeschaut
rechnen angesichts dessen, was sie bei den Betriebsprüfungen hereinbringen.
Das kann ich Ihnen versprechen. (Beifall bei der SPÖ und des Bundesrates Schennach.)
Ich halte es für
nicht sehr fair – das haben viele meiner Vorrednerinnen und Vorredner
schon gesagt –, dass man Verantwortung auf die Sozialversicherungsträger
abschiebt und diesen den Auftrag erteilt, Selbstbehalte einzuführen, weil man
selbst in Wahrheit mit der Reform des Gesundheitssystems überfordert ist. Das
halte ich für keine sehr mutige Vorgangsweise, auch wenn die Regierung das
Gegenteil behauptet.
Wenn ich an die
Strukturreform der Gebietskrankenkassen und die Aufteilung der Unfallversicherungsanstalten
denke, läuft mir der kalte Schauer über den Rücken. Herr Kollege Schennach hat
es heute schon gesagt, und ich bestätige das: Dort soll in Wahrheit unter dem
Titel „Strukturreform“ Folgendes passieren – und das steht klar und
deutlich auch darin –: Anpassung an das Modell des Hauptverbandes. –
Na wunderbar! Das Modell des Hauptverbandes, das wir jetzt haben, kostet
nämlich mehr als jenes, das wir vorher hatten. Oder können Sie mir nachweisen,
dass das anders ist? – Großartige Reformen hat dieser Hauptverband in der letzten
Zeit nicht geschafft, ganz im Gegenteil. (Zwischenruf des Bundesrates Fasching.) – Nein, das ist ein
Irrtum.
Sie könnten sagen,
dass wir Hans Sallmutter decken müssen oder Sonstiges. Dazu möchte ich
bemerken, Herr Wetscherek – er ist sicher nicht der Sozialdemokratischen
Partei zuzuordnen (Beifall bei der SPÖ) – bestätigt in Wahrheit,
dass dieses Vorhaben völlig sinnlos ist. Vielleicht hören Sie, wenn Sie schon
uns nicht glauben wollen, etwas mehr auf die eigenen Leute, das sind nämlich
die Experten! Vielleicht hören Sie einmal zu, denn dann können wir vielleicht
noch einiges verhindern. (Beifall bei der SPÖ und des Bundesrates Schennach.)
Was ich aber als
Affront betrachtet habe, war die Aussage des Herrn Vizekanzlers am „Runden
Tisch“ am Dienstagabend. Das ist wieder die typische Art zu polemisieren.
Offensichtlich sind sich einige ihrer Rolle noch nicht bewusst. Er hat gesagt,
dass es notwendig sei, Reformen zu machen, denn da gebe es noch immer
Privilegien bei Pensionen und so weiter und so fort. Und dann sagte er vor
laufender Kamera in der Sendung „Runder Tisch“, dass das die Menschen draußen
nicht verstehen würden. – Glauben Sie wirklich, dass die Menschen verstehen,
dass die Frau Vizekanzlerin oder Herr Reichhold ihr Gehalt weiter bekommen? So
ist es! (Zwischenruf des Bundesrates Fasching.)
– Für alle gleich! Da
stimme ich voll mit Ihnen überein. Auch das werden die Leute nicht verstehen.
Man kann nicht immer nur einseitig polemisieren! (Zwischenruf des
Staatssekretärs Mag. Kukacka.)
Da kennen Sie mich
aber schlecht! Mag schon sein, aber ich bin an und für sich in meiner Gruppe
bekannt dafür, dass ich auch bei eigenen Kollegen sehr kritisch bin, wenn etwas
aus meiner Sicht nicht passt.
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