sind Taten, an
denen man ein Maß anbringen kann, Herr Kollege! (Bundesrat Mag. Gudenus:
Aber Qualität, und das zählt! – Bundesrätin Haunschmid: Nicht
Masse!)
Oder, wie wir
heute vom Herrn Bundeskanzler gehört haben: sinnvolle Einsparungen. Welche
Einsparungen sind sinnvoll? Ein Ministerium mehr? Zwei Staatssekretäre mehr?
Sind das sinnvolle Einsparungen? (Bundesrat Dr. Nittmann: Das
haben Sie 30 Jahre nicht gewusst, und jetzt ...!) Oder die
Abfangjäger? – Erklären Sie einem Pensionisten, einem Mindestrentner, ob
das sinnvolle Einsparungen sind!
Oder: ein
Finanzminister, der in Österreich eine Beliebtheit besitzt, die gleich nach
Arnold Schwarzenegger kommt, ein Finanzminister, der für die Damen sehr
hübsch, sehr fesch aussieht – auch mein Kompliment dem Herrn
Finanzminister! (Bundesrat Mag. Gudenus: Was? Für die Damen?) Er
hat nämlich die Gabe, den Österreicherinnen und Österreichern, die fleißig
arbeiten, das Geld aus der Tasche zu ziehen und ihnen zu erklären, dass sie
jetzt keine Sorgen mehr zu haben brauchen (Bundesrätin Haunschmid:
Was hat denn Edlinger gemacht?): Sie brauchen auf ihr Geld nicht mehr
aufzupassen. – Das ist unser Finanzminister, meine Damen und Herren! (Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ.)
Oder der Herr
Vizekanzler – beim Schreiben heißt es „Vizekanzler“, aber beim Sprechen
sagt man „Herr Witzekanzler“ – verkündet am Montag die Abschaffung der
Ambulanzgebühr, und es soll das Pflegegeld angehoben werden. (Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)
Aber es kommt nichts, am Dienstag ist alles wieder vorbei!
Sie haben uns
heute zu erklären versucht, wir hätten unseren Bundesparteivorsitzenden Alfred
Gusenbauer ganz einfach im Regen stehen lassen, er wäre der Einzige
gewesen. – Meine Damen und Herren! Die ÖVP hätte doch mit niemand anderem
als mit der FPÖ eine Koalition machen können! Das war die billigste Variante.
Wenn Sie mit der SPÖ eine Koalition hätten machen müssen, dann frage ich, wie
viele Minister hätten Sie hergeben müssen? – Sie hätten einen Aufstand in den
eigenen Reihen gehabt! (Zwischenrufe bei der ÖVP.)
Dass ein
Baumeister aus Niederösterreich, ein Baumeister der Koalition Schüssel I,
oder der Herr Landeshauptmann von Oberösterreich (Bundesrat Dr. Nittmann:
Wie heißt der?) heute dagegen stimmen oder dass sich der Herr Wirtschaftskammerpräsident
der Stimme enthält (Bundesrätin Haunschmid: Zur Sache!), ist
natürlich auf den bevorstehenden Wahlkampf in Niederösterreich und auf den
Wahlkampf in Oberösterreich zurückzuführen. (Zwischenruf des Bundesrates Steinbichler.)
Um Herrn Pröll doch gut zu stimmen, versucht man, den Neffen in die
Regierung zu holen, und um Herrn Haider ruhig zu stimmen, versucht man, die
Schwester in die Regierung zu holen. Wenn das ein Regierungsprogramm ist, meine
Damen und Herren, dann verstehe ich das Ganze nicht mehr! (Beifall bei der
SPÖ. – Bundesrat Dr. Nittmann: ... der sozialistische
Nepotismus! – Zwischenruf des Bundesrates Steinbichler. –
Bundesrat Gasteiger: Was seid ihr so nervös dort hinten?)
Es ist heute schon
angesprochen worden, dass seitens der Regierungsparteien sehr konkrete Aussagen
gemacht wurden. Meine Damen und Herren! Schade, dass Herr Staatssekretär Kukacka
nicht mehr hier ist! Mir hat in diesem Ganzen eines gefehlt. Herr Kukacka will
die Schiene entsprechend ausbauen, es soll, was die Eisenbahnunternehmungen
betrifft, liberalisiert werden. Wenn ich mir das Eisenbahngesetz anschaue,
dann kann ich feststellen, es fehlen an allen Ecken und Enden die Richtlinien
für eine Liberalisierung im Schienenverkehr. (Bundesrat Steinbichler:
Da waren vorher andere drin! Sie selbst ...!)
Herr Steinbichler!
Sie sind hier um vier Jahre zu spät dran! (Bundesrat Steinbichler:
Das ist ja selbst ...!) Die Liberalisierung ist erst heuer gekommen.
Wir haben nicht einmal Richtlinien. Durch Österreich kann jeder, der eine
Eisenbahngenehmigung besitzt, auf den Schienen fahren, solange er will und
wohin er will. (Zwischenruf des Bundesrates Steinbichler.) Ich
bin selbst Lokführer – mir graut davor, dass mir auf einer eingleisigen
Strecke jemand entgegenkommt, der vom Eisenbahnverkehr keine Ahnung hat! (Zwischenrufe
bei der ÖVP.)
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