Bundesrat Stenographisches Protokoll 694. Sitzung / Seite 115

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Das heißt, es wurde tatsächlich sehr viel gesagt. (Bun­desrat Dr. Nittmann: Ich glaube, jetzt ist ...! – Bundesrätin Haunschmid: Das ist eine arme Rede!) Frau Kollegin Haunschmid! Besser eine arme Rede, als nur von hinten irgendwelche Zwischenrufe zu machen! Sie haben die Gelegenheit, sich nach mir zu melden, noch besteht die Gelegenheit. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich hätte mir auch von der Regierung eine bessere Erklärung erwartet, aber es war nicht mehr drinnen. Es wird auch in Zukunft nicht mehr drinnen sein, und wenn es der Herr Landeshaupt­mann aus Kärnten nicht will, dann wird diese Regierung nicht einmal ein Jahr halten. So schaut die Realität aus! (Beifall bei der SPÖ.)

Im Sinne von Österreich wünsche ich dieser Regierung, dass sie länger arbeiten kann. (Bun­desrat Dr. Nittmann: ... mehr als die SPÖ!) Wir werden Sie auch nach dieser Periode wieder an Ihren Taten messen. (Beifall bei der SPÖ.)

17.43


Präsident Herwig Hösele: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesrat Professor Albrecht Ko­necny. Ich erteile es ihm.

17.43


Bundesrat Albrecht Konecny (SPÖ, Wien): Herr Präsident! Meine Herren Staatssekretäre! Werte Rückseite der Kollegin Haunschmid! Meine Damen und Herren! Wir haben oder – besser gesagt – ich habe heute schon über Etikettenschwindel gesprochen. Dem Haus liegt vor ein Ent­schließungsantrag der Bundesräte Ager, Weilharter und Kollegen, der den Titel betreffend Irak-Krise trägt. In diesem Text ist eine Reihe von richtigen Feststellungen getroffen worden, und es wird im Entschließungsantrag selbst die Bundesregierung ersucht, im Sinne des Be­schlusses des Nationalen Sicherheitsrates vom 29. Jänner 2003 vorzugehen. Es ist dieser Be­schluss – aber ich hätte das auch sonst gewusst – dankenswerterweise auch hier abgedruckt.

Ich erinnere daran, dass Kollege Ager einen Entschließungsantrag betreffend Irak-Krise einge­bracht hat. Darin wird davon gesprochen, dass der Nationale Sicherheitsrat empfiehlt, für den Frieden in der Region einzutreten. Darin wird davon gesprochen – das ist der zweite Absatz –, dass selbstverständlich die vollständige Abrüstung von Massenvernichtungswaffen des Irak nachdrücklich zu vertreten ist. Es wird davon gesprochen, dass Österreich eine ausdrückliche Er­mächtigung durch den Weltsicherheitsrat als Voraussetzung für eventuelle militärische Aktio­nen betrachtet; das ist Absatz 4. Danach wird davon gesprochen, dass der Regierung empfoh­len wird, die Sicherheit der österreichischen Staatsbürger zu gewährleisten; das ist Absatz 5.

Dann aber wird vorgeschlagen, dass die österreichische Bundesregierung verstärkte Anstren­gun­gen zur Überwachung und zum Schutz des österreichischen Luftraums unternimmt. (Bun­desrätin Schicker: Oh!) Können mir die Antragsteller erklären, in welchem Zusammenhang die An­schaffung der Eurofighter mit der Irak-Krise steht? – Ich gehe nach der sonstigen Be­schlusslage nicht davon aus ... (Zwischenruf des Bundesrates Bieringer.) Es gäbe eine einfa­che Formulierung ... (Bundesrat Dr. Böhm: Das steht nicht drin!) Es steht drin, Herr Kollege – bitte, Seite 2 Ihres Textes! Über das, was gleichlautend Sie vor sich und ich vor mir habe, brauchen wir nicht zu diskutieren – zweiter Absatz von oben!

Es wäre relativ einfach, hier zu einer gemeinsamen Textierung zu kommen, weil klar ist, dass auch im Nationalen Sicherheitsrat diese Formulierung lediglich mit Mehrheit beschlossen wur­de. Wenn wir uns darauf verständigen könnten, dass wir die einstimmig beschlossenen Teile der Erklärung des Nationalen Sicherheitsrates als Grundlage unserer Aufforderung an die öster­rei­chische Bundesregierung verwenden, dann hätten wir mit diesem Entschließungsantrag kein Problem. So aber können wir diese Hintertür zur Anschaffung der Eurofighter leider nicht durchschreiten.

Dabei kann ich es nicht verabsäumen, dem Haus eine interessante Publikation zu zeigen. Manche werden es vielleicht gesehen haben: Da es sich bei Eurofightern offensichtlich um Kon­sum­artikel handelt, hat es am vergangenen Samstag im „Kurier“ eine immerhin vierseitige Beila­ge, Auftraggeber: EADS-Konsortium, gegeben – ich will keine Verbindungen zu den Mehrheits-


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite