Bundesrat Stenographisches Protokoll 694. Sitzung / Seite 118

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ein übermäßiger Schuldendienst die Freiheit der Finanzspitze, die eine Regierung braucht, hemmt. Es müssen weit reichende Sparmaßnahmen gesetzt werden, die natürlich viele Sozial­schichten unserer Gesellschaft treffen.

Schon in früheren Jahren, beginnend in den siebziger Jahren, ging es um die große philosophi­sche und politische Frage: Wem gehört eigentlich die Zukunft in diesem Land? Dem urbanen Be­reich, der Stadt, oder dem Land, dem ländlichen Raum? – Heute – und darüber bin ich er­freut – hat die Sozialdemokratie zum ersten Mal bekannt, dass auch der ländliche Raum eine we­sentliche Bedeutung hat. (Bundesrätin Schicker: Sie haben es das erste Mal geäußert! Wir sagen das schon die ganzen Jahre! – Rufe bei den Freiheitlichen: Nein, nein, nein!) – Nein, da kenne ich die großen politischen Zielsetzungen der Sozialdemokratie in den vergangenen 30 Jahren ganz anders.

Ich fordere die Sozialdemokratie auf, in der Situation, in der sich Österreich heute befindet, in der so viele Reformmaßnahmen gesetzt werden müssen – die Wenderegierung hat sie im Fe­bruar 2000 eingeleitet und muss sie weiter verfolgen; die Betonung liegt auf muss –, ihre Wunden-lecken-Mentalität abzulegen. Heraus aus der Zementierung! Heraus aus der Bunker­stim­mung! Helfen Sie mit, die Situation, teilweise herbeigeführt durch Ihre Verschuldenspolitik der letzten 30 Jahre, zu bewältigen – im Sinne von uns Österreichern! – Ich danke. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

17.58


Präsident Herwig Hösele: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesrat Engelbert Weilharter. Bevor ich ihm das Wort erteile, gratuliere ich ihm zum bevorstehenden runden Geburtstag. (Beifall bei den Freiheitlichen, der ÖVP und der SPÖ.) – Bitte.

17.59


Bundesrat Engelbert Weilharter (Freiheitliche, Steiermark): Erlauben Sie mir, mich für diese Wünsche zu bedanken. Ich nehme sie sehr gerne wohlwollend zur Kenntnis. – Danke.

Herr Präsident! Werte Staatssekretäre! Meine Damen und Herren! Kollege Konecny hat meinen Kollegen Ager und mich gebeten, zu unserem gemeinsamen Entschließungsantrag eine Klar­stellung auf Seite 2 zweiter Absatz vorzunehmen. Herr Kollege Konecny! Sie haben von einer Typenentscheidung innerhalb der Präambel gesprochen.

Ich stelle klar, dass in der Präambel weder eine Type noch ein Luftfahrtgerät genannt ist, und ich darf jetzt Absatz 2 auf Seite 2 wortgetreu wiedergeben (Zwischenruf des Bundesrates Ko­necny):

„Der Rat empfiehlt der Bundesregierung, zur Wahrung der österreichischen Souveränität auch verstärkte Anstrengungen zur Überwachung und zum Schutz des österreichischen Luftraums zu unternehmen.“ – Zitatende.

Zweiter Punkt: Herr Kollege Konecny! Über Präambeln, über Begründungen kann man diskutie­ren. Es ist auch Ihr gutes Recht, daraus Typenentscheidungen herauszulesen. Entscheidend ist aber der Text des Entschließungsantrages.

Zur Information und Kenntnisnahme aller darf ich den Text wiederholen.

Die unterzeichneten Bundesräte stellen folgenden Entschließungsantrag:

Entschließungsantrag

der Bundesräte Hans Ager, Engelbert Weilharter und Kollegen betreffend Irak-Krieg

Der Bundesrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird ersucht, im Sinne des Beschlusses des Nationalen Sicherheitsrates über eine Empfehlung an die Bundesregierung zur Situation im Irak vom 29. Jänner 2003 sowie


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