Österreich hat in
der Außenpolitik kein anderes so wichtiges Thema wie Südtirol. Es gibt
wirtschaftliche Themen, die selbstverständlich enorm wichtig sind und die wir
zum Leben brauchen. Aber abgesehen davon ist Südtirol das wichtigste Thema. (Bundesrat
Mag. Gudenus: Und die Beneš-Dekrete!)
Daher wird dieses
Thema hoffentlich auch in Hinkunft im Bundesrat einen entsprechenden Platz
finden. – Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der ÖVP sowie
Beifall der Bundesrätin Schicker.)
18.30
Präsident
Herwig Hösele: Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat
Harald Reisenberger. Ich erteile es ihm.
18.30
Bundesrat
Harald Reisenberger (SPÖ, Wien): Sehr geehrter Herr
Präsident! Herr Staatssekretär! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Zu
meinem Vorredner möchte ich nur ganz kurz erwähnen: Ich bin in vielen Sachen
d’accord. Ich weiß nicht, ob er in seiner eigenen Partei gewisse Probleme damit
gibt. Ich will aber schon feststellen, auch wenn das seine erste Rede hier im
Bundesrat war: Das Thema Südtirol ist nicht zum ersten Mal Thema! Darüber wird
hier schon seit langer Zeit gesprochen, und zwar, wie ich glaube, zu Recht,
weil es wichtig ist. (Bundesrat Kritzinger:
Da gab es aber Konsens zwischen allen Parteien!) – Wunderbar!
Meine sehr
verehrten Damen und Herren! Es ist erst ein paar Wochen her, dass ich hier an
dieser Stelle zur Gesetzesänderung betreffend Ausgleichszulagenrichtsätze
gesprochen habe. Wir haben damals als kleinen, aber wichtigen Schritt –
wie ich es bezeichnet habe – die Ausgleichszulagenrichtsätze für die
Verheirateten auf das Eineinhalbfache gegenüber den unverheirateten Beziehern
angehoben. Dass das von mir als kleiner Schritt bezeichnet wurde, hat sich als
richtig herausgestellt, da wir heute das Bundesgesetz, mit dem das
Pensionsgesetz 1965 geändert wird, verändern beziehungsweise anpassen.
Das Gehaltspaket
für BeamtInnen und PensionistInnen, welches im Dezember eingebracht und im
Jänner beschlossen wurde, muss jetzt bereits repariert werden. Wie kann denn
bei der langfristigen und vorausschauenden Politik dieser schwarz‑blauen
Regierung so etwas notwendig sein? – Meine sehr verehrten Damen und
Herren! Auf die verheirateten PensionistInnen im Bereich der Beamten wurde ganz
einfach vergessen!
Der jetzige
Vizekanzler und damalige Sozialminister Haupt hat – offensichtlich
abgelenkt von seinen natürlich außerordentlichen Anstrengungen, um mit allen
Mitteln mit seiner FPÖ trotz katastrophaler Wahlniederlage, die sich erst
letztes Wochenende in Kärnten weiter vollzogen hat, wieder Regierungspartei zu
werden – auf die verheirateten PensionistInnen im Bereich der Beamten
total vergessen! (Bundesrat Dr. Böhm: Die
Wahlniederlage war nicht katastrophal!)
Meine sehr
verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Er hat darauf
vergessen, genau so wie die gesamte Regierung am liebsten viele
kontraproduktive Gesetze und Verordnungen dieser letzten drei Jahre vergessen
will. Ich denke in diesem Zusammenhang nur – sie wurde heute schon des
Öfteren zitiert – an die Ambulanzgebühr. (Zwischenruf des Bundesrates Dr. Böhm.)
Daher müssen wir
das, was vergessen wurde, eben heute nachholen, und Gott sei Dank reparieren
wir damit diesen unverständlichen Fehler. Denn nicht umsonst, meine sehr
verehrten Damen und Herren, glaubt nur noch jeder fünfte junge Mensch in
Österreich – das ist das Ergebnis einer IFES-Umfrage –, dass er
selbst einmal eine Pension bekommen wird beziehungsweise diese noch erleben
wird. Das muss uns zu denken geben, denn der Pensionsantritt soll, wenn Sie,
meine Damen und Herren von den Regierungsparteien, in diesem Stil weiter
arbeiten beziehungsweise – vielleicht besser gesagt – fuhrwerken,
erst im hohen Alter, nach wahrscheinlich langer Arbeitslosigkeit, wie es im
Moment aussieht, möglich sein! (Zwischenruf
des Bundesrates Dr. Böhm.)
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