Damit das bei der
Einführung des Kinderbetreuungsgeldes gemachte Versprechen, dass Mütter eine
freie Entscheidung zwischen Erwerbstätigkeit und Familienarbeit treffen können,
Wahrheit wird, muss die Politik die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen.
Welche Maßnahmen
planen Sie konkret, um die Bedingungen für Frauen zu verbessern?
Gestatten Sie mir
eine kleine Zusatzfrage, vielleicht können Sie auch darauf eingehen: Wie stehen
Sie selbst zu einem einkommensabhängigen Kinderbetreuungsgeld?
Präsident
Herwig Hösele: Danke für die zwei
Zusatzfragen. – Ich bitte die Frau Staatssekretärin um die Antwort.
Staatssekretärin
im Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen Ursula Haubner: Sehr geehrte Frau Bundesrätin! Ich kenne
natürlich diese Wifo-Studie, die in den letzten Wochen für sehr viel Aufregung
gesorgt hat, aber ich möchte verhindern, dass wir da zwei Dinge vermischen.
Das Ziel dieser
Wifo-Studie war, die Erwerbstätigkeit von Frauen, die Kinder haben, die Familie
haben, zu durchleuchten. – Das ist das eine.
Zweitens haben
wir, wie ich schon gesagt habe, die Evaluierung bezüglich des Kinderbetreuungsgeldes
laufen, wo es darum geht, zu untersuchen, wie das Kinderbetreuungsgeld
angenommen wird. Daher ist es, glaube ich, jetzt noch zu früh, diesbezüglich
klare oder seriöse Aussagen zu treffen, denn gerade beim Kinderbetreuungsgeld
haben wir erst einen Zeitraum von eineinviertel Jahren hinter uns. Wir haben
erst im Jänner 2002 damit begonnen, und daher ist meiner Meinung nach die
Aussage, dass auf Grund des Kindergeldes weniger Väter zu Hause bleiben, nicht
ganz seriös, denn es ist, wie Sie wissen, im Rahmen des Bezuges des
Kinderbetreuungsgeldes geplant, dass Väter zumindest das letzte halbe Jahr in
Anspruch nehmen. Ich meine, nach eineinviertel Jahren können wir dazu noch
keine Aussage treffen, da es kaum Männer gibt, die dieses Geld schon bezogen
haben.
Daher würde ich
bitten, auch hier in der Diskussion diese beiden Dinge auseinander zu halten.
Ich denke, wenn diese Studie vorliegt und wir ein erstes Ergebnis haben, dann
können wir auch mit entsprechenden Zahlen aufwarten. Wichtig ist aber auch,
dass man im Rahmen dieser Studie feststellt, dass bis zu 93 Prozent der
Frauen innerhalb der ersten sechs Jahre wieder in den Beruf zurückkehren wollen.
Das heißt für mich, dass Frauen sehr wohl wissen, was sie möchten. Aber es gibt
auch sehr viele Frauen, die sagen: In den ersten Lebensjahren sind mir meine
Kinder so wichtig, dass ich bei meinem Kind bleiben möchte! Schließlich ist das
Kinderbetreuungsgeld auch eine Unterstützung zum Wohle des Kindes. – Das
sei zu dieser Studie gesagt.
Zum Zweiten, zum
einkommensabhängigen Karenzgeld: Ich halte von einem einkommensabhängigen
Karenzgeld nichts, denn ich denke, dass wir damit wieder Mütter zweier Klassen
schaffen, denn letztendlich ist es doch so, dass die gut verdienende Mutter
viel oder mehr Karenzgeld bekommt als die schlechter verdienende Mutter. Die
große Masse der Frauen, die in frauentypischen Berufen arbeiten, haben einen
Niedriglohn, und diese bekommen dann weniger Kinderbetreuungsgeld. Ich möchte
nicht, dass wir uns in Richtung einer Zwei-Klassen-Gesellschaft bewegen, was
das Kinderbetreuungsgeld anlangt.
Präsident
Herwig Hösele: Wir kommen nunmehr zur
5. Anfrage, 1271/M.
Ich bitte den Anfragesteller,
Herrn Bundesrat Günter Kaltenbacher, um die Verlesung seiner Anfrage.
Bundesrat
Günther Kaltenbacher (SPÖ, Steiermark): Herr Präsident!
Frau Staatssekretärin! Meine Frage lautet:
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