Bundesrat Stenographisches Protokoll 695. Sitzung / Seite 18

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neben noch für andere Unterstützungen sorgen, und zwar vor allem für jene Frauen, aber auch für jene Väter, die Beruf und Familie vereinbaren wollen oder auch vereinbaren müssen, weil sie berufstätig sind.

Daher ist mir der enge Kontakt mit der Wirtschaft ein besonderes Anliegen. Ich halte es für be­sonders wichtig, dass wir verstärkt Anreize schaffen, dass Unternehmen familienfreundliche Arbeitszeitmodelle anbieten, und zwar die Möglichkeit schaffen, nicht nur in Teilzeit, sondern auch in Vollzeit neben der Familie zu arbeiten, weil, wie wir wissen, das auch letztendlich für die Pensionshöhe eine grundsätzliche Voraussetzung ist.

Wir werden daher im Ressort den Bereich Audit Familie und Beruf, der bereits vor zwei Jahren begonnen wurde, weiter fortsetzen. Es hat erste Gespräche meinerseits mit der Wirtschaft da­hin gehend gegeben, ob wir die Anreize, die da enthalten sind, noch verbessern können, damit sich noch mehr Betriebe daran beteiligen. Ich glaube, dass es zwar positiv ist, wenn es zum Beispiel österreichweit 68 auditierte und 300 interessierte Unternehmen gibt, aber wenn wir sehen, wie groß und wie wichtig unsere Wirtschaft österreichweit ist, dann müssen wir danach trachten, dass noch wesentlich mehr dazukommen. Da werden wir verstärkt nachhaken müssen.

Wir haben auch mit dem Nachweis der Familienkompetenzen als Schlüsselqualifikation für mehr Erfolg im Beruf bereits erfolgreich begonnen. In diesem Bereich werden wir noch sehr aktiv arbeiten. Wir haben weiters die kinder- und familienfreundlichen Gemeinden zu betreuen begonnen, denn gerade auf Gemeindeebene ist es, wie ich meine, wichtig, in diesen Bereichen etwas zu tun.

Ergänzend sei auch noch gesagt, was die Kinderbetreuung anlangt, weil das auch ein wesent­licher Bereich ist, um Beruf und Familie besser vereinbaren zu können: Ohne mich jetzt aus irgendeiner Verantwortung stehlen zu wollen, muss ich trotzdem sagen: Kinderbetreuung ist Länderkompetenz! Aber wir haben – und ich bin da sehr dahinter – festgehalten, dass wir seitens des Bundes auch entsprechende Projekte in den Ländern fördern, und zwar Projekte, die vor allem innovativ sind, was die Öffnungszeiten anlangt, was die Dauer der Öffnung auch zu Zeiten, die eher ungewöhnlich sind, wie Ferien und Sommer, anlangt. Wir haben zugesagt, dass wir derartige Betreuungseinrichtungen vom Bund aus unterstützen. Ich glaube, es ist wich­tig, da intelligente Modelle anzubieten. Die Arbeitszeiten werden immer unterschiedlicher und flexibler, und da muss den Frauen, den Müttern und den Vätern noch sehr viel angeboten werden.


Präsident Herwig Hösele: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte.


Bundesrätin Germana Fösleitner (ÖVP, Oberösterreich): Im Regierungsprogramm ist auch eine Bundeskoordinationsstelle für Familie und Beruf vorgesehen.

Meine Frage lautet daher: Welche Aufgabe kommt dieser Bundeskoordinationsstelle für Familie und Beruf zu?


Präsident Herwig Hösele: Frau Staatssekretärin, bitte.


Staatssekretärin im Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen Ursula Haubner: Sehr geehrte Frau Bundesrätin! Diese Koordinationsstelle ist ein von der EU geför­dertes Projekt, das Österreich umsetzen kann und umsetzen wird, um die Vereinbarkeitsmaß­nahmen gebündelt zu verbessern. Es geschieht schon sehr viel auf allen Ebenen, auf Länder­ebene, auf Gemeindeebene, auch zum Teil auf Bundesebene, und eine Bündelung, eine Koor­dinierung ist da sehr wichtig.

Das Ziel beziehungsweise der Zweck dieses Vorhabens ist, dass es eine einheitliche Anlauf­stelle gibt, dass die Synergien, die vorhanden sind, besser vernetzt werden und dann auch besser genutzt werden können, dass innovative Maßnahmen im Kinderbetreuungsbereich und auch im Wirtschaftsbereich, von denen ich soeben gesprochen habe, dementsprechend geför­dert werden, dass es grundsätzlich eine Anlauf- und Servicestelle gibt. Wir alle wissen, wie


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