schwierig es ist,
dass man, je höher man in die Verwaltung kommt, einen direkten Zugang hat, und
alles, was als Servicestelle gebündelt und einheitlich koordiniert ist, wird
auch besser angenommen.
Außerdem ist es
auch wichtig, dass wir uns international und europaweit besser austauschen,
dass wir ein bisschen über die Grenzen blicken und schauen, was in anderen
Ländern geschieht, dass wir also auch in diesem Bereich etwas tun.
Wichtig ist auch,
dass wir Forschung und Dokumentation vor allem im Bereich der Statistiken und
Publikationen haben. Informationsmaterial und natürlich auch die entsprechende
Öffentlichkeitsarbeit sind wichtig. Ich denke, dass das eine gute und
sinnvolle Sache ist. Wir werden sie ganz rasch in Angriff nehmen.
Präsident
Herwig Hösele: Zu einer weiteren Zusatzfrage hat
sich Frau Bundesrätin Anna Schlaffer zu Wort gemeldet. – Bitte.
Bundesrätin
Anna Schlaffer (SPÖ, Burgenland): Sehr geehrte
Frau Staatssekretärin! In ihrem Arbeitsprogramm kündigt die Bundesregierung
eine Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten sowie eine allgemeine
Arbeitszeitflexibilisierung, das heißt, einen noch flexibleren Umgang mit der
Zeit der Beschäftigten an. Nicht nur, dass davon mit überwältigender Mehrheit
berufstätige Frauen betroffen wären, würde die Umsetzung dieser Pläne natürlich
die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erheblich erschweren.
Welche Maßnahmen
planen Sie, um zu verhindern, dass das soziale und auch finanzielle Gefüge
einer Familie nicht noch mehr durch die Wahrnehmung der Interessen der
Wirtschaft beeinträchtigt wird?
Präsident
Herwig Hösele: Bitte, Frau Staatssekretärin.
Staatssekretärin
im Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen Ursula Haubner: Sehr geehrte Frau Bundesrätin! Die
Liberalisierung der Öffnungszeiten ist im Regierungsprogramm verankert. Sie
sind aber dahin gehend abgefasst, dass die Möglichkeit besteht, in den Ländern
die Entscheidungen zu treffen. Wenn die Länder mit den Öffnungszeiten zufrieden
sind, dann soll nichts geändert werden.
Sie haben sicher
in der Diskussion der vergangenen Wochen gemerkt, dass es bisher kein Bundesland
gibt, in welchem die Ladenöffnungszeiten verändert werden, und zwar deshalb,
weil letztendlich die Mechanismen so sind, dass in besonders frequentierten
Gebieten, wie zum Beispiel Tourismusgebieten, eine längere Öffnungszeit
möglich ist. Darüber bin ich sehr froh, denn ich persönlich sehe gerade die
Situation der arbeitenden Frauen im Bereich des Handels immer sehr kritisch.
Ich weiß, welchen Belastungen Frauen heute schon durch die doch sehr
unterschiedlichen Arbeitszeiten ausgesetzt sind, die zum Teil geblockt sind und
zum Teil dann anfallen, wenn es kaum Kinderbetreuung gibt.
Mir und auch
dieser Regierung ist es aber ganz wichtig – und das haben wir explizit
festgehalten –, dass es keinesfalls zur Liberalisierung des bisher
arbeitsfreien Sonntags kommen darf. Diesbezüglich gibt es von den Ländern
dementsprechende Bewegungen, Vereinbarungen mit den Sozialpartnern, auch mit
der Kirche. Ich glaube, gerade der arbeitsfreie Sonntag ist etwas ganz
Wichtiges, und zwar nicht nur für unsere Familien, damit das Familienleben
funktionieren kann und damit auch Frauen da ihre Chance haben, sondern auch für
unsere gesamte gesellschaftliche Struktur, was das Vereinswesen auf Länderebene,
im ländlichen Raum, aber auch im städtischen Raum betrifft.
Präsident
Herwig Hösele: Zu einer
weiteren Zusatzfrage hat sich Frau Bundesrätin Ulrike Haunschmid zu Wort
gemeldet. – Bitte.
Bundesrätin Ulrike Haunschmid (Freiheitliche, Oberösterreich): Frau Staatssekretärin! Wie du die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtern kannst, hast du bereits zur Genüge erörtert. Du hast es im Land Oberösterreich zum großen Teil auch schon erfolgreich umgesetzt. Ich darf
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