schwarzen
Staatssekretär Kukacka abgeben. Auch das ist ein Beispiel, an dem sichtbar
wird, wie man die Freiheitlichen über den Tisch gezogen hat.
All das zeigt auf,
dass die schwarze Macht in Österreich um einiges ausgebaut worden ist. (Bundesrat
Bieringer: Der Wähler hat entschieden!) – Der Wähler hat
natürlich entschieden, aber Tatsache ist, dass die 10 Prozent starke FPÖ
jetzt genauso viele Ministerien hat wie seinerzeit in der rot-blauen
Koalition, nur hatte sie damals nur 5 Prozent der Wählerstimmen erreicht.
So sieht es aus!
So haben die Schwarzen euch Freiheitliche über den Tisch gezogen! Das konnten
sie mit anderen Parteien nicht machen, daher haben sie sich diesen
Koalitionspartner ausgesucht (Bundesrat
Boden: Sie haben keine andere Wahl gehabt!): um mit ihm entsprechend
umspringen zu können – so wie die Schwarzen eben mit euch Freiheitlichen
umgesprungen sind. (Bundesrat Gasteiger:
So ist es!)
Wenn man sich das
Ganze weiter anschaut, dann sieht man, dass sich die ÖVP aus den verbliebenen
FPÖ-Ministerien dann noch die entsprechenden „Filetstücke“ geholt hat:
Infrastrukturminister Gorbach hat – ich habe es bereits erwähnt –
die Verkehrsagenden verloren (Bundesrat Gasteiger –
in Richtung der Freiheitlichen –: Ja, ja, so ist es!), Minister
Böhmdorfer hat die Wettbewerbskontrolle aus seinem Ministerium
verloren – diese ist jetzt bei Bartenstein –, und Tierarzt Haupt hat
die Veterinärkompetenzen verloren. (Bundesrat
Gasteiger: Ja, ja, so ist es!)
Es ist so –
und das stellt sich immer klarer und immer deutlicher dar –, dass in
diesem Land im Prinzip alles in schwarzer Hand ist. (Bundesrat Gasteiger: Ja, ja, so ist es!) Ich sage das auch
deswegen, damit vielleicht der eine oder andere Wähler dann im Internet
nachschaut, um zu sehen, wie sich denn das mit dieser „schwarzen Hand“ verhält.
Ich sage dazu hier einmal Folgendes: Die Schwarzen stellen in Österreich den
Bundeskanzler, neun Minister, zwei Staatssekretäre, den Präsidenten des
Nationalrates, den Präsidenten des Verfassungsgerichtshofes (Bundesrat Boden: Und des
Bundesrates!), den Präsidenten des Obersten Gerichtshofes; acht von
14 Verfassungsrichtern sind Konservative; 64 von
84 Bezirkshauptleuten werden von der ÖVP gestellt (Bundesrat Gasteiger: Ja, ja, so ist es!); und 1 582 von
2 600 Bürgermeistern werden von der ÖVP gestellt! (Bundesrat Bieringer:
Aber die sind schon vom Volk gewählt? – Beifall bei der ÖVP.) Noch
einmal: 1 582 von 2 600 Bürgermeistern! (Ruf bei der ÖVP: Das bürgt für Qualität!) – Ja, das bürgt
nicht nur für Qualität, sondern das zeigt auch, wie man mit Macht umgeht. (Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.)
Meine Damen und
Herren! Ich möchte in diesem Zusammenhang auch noch auf einen anderen Punkt zu
sprechen kommen. Ich musste – ich darf das unabhängig davon anmerken –
leider zwangsläufig drei Wochen meiner Zeit in Niederösterreich verbringen (Ruf: Warum „leider“?) – „leider“
deshalb, weil ich mich einem Kuraufenthalt beziehungsweise einem
Erholungsaufenthalt nach einer Operation unterziehen musste. Ich war also in
Niederösterreich und hatte die Gelegenheit, die schwarze Macht während des
Landtagswahlkampfes in Niederösterreich ganz genau zu beobachten. (Bundesrat Boden: Direkt!)
Ich habe mir die
Sendung „Niederösterreich heute“
täglich angeschaut – es bestand ja keine andere Möglichkeit. (Ruf bei
der ÖVP: Nicht „Wien heute“?) Nein, „Wien heute“ habe ich mir nicht
angeschaut, denn „Wien heute“ sehe ich so und anders. In einem Punkt
unterscheidet sich „Wien heute“ sehr gewaltig von „Niederösterreich heute“: In Wahlzeiten ist das niederösterreichische
Fernsehen (Bundesrat Boden: „Pröll
heute“!) ausschließlich Herrn Landeshauptmann Pröll gewidmet. (Rufe bei der SPÖ: „Pröll heute“! –
Bundesrätin Bachner: Nicht nur in Wahlzeiten, das ganze Jahr!) So
ist es kein Wunder, dass er sich mit Unterstützung des niederösterreichischen
ORF die absolute Mehrheit ganz leicht geholt hat. – Das sind die Fakten!
Wenn man sich den ORF ein bisschen anschaut, dann gelangt man auch dort klipp und klar zu der Feststellung: 16 von 35 Stiftungsräten – Sie haben ja das ORF-Gesetz entsprechend geändert, natürlich mit Hilfe Ihres Koalitionspartners – sind von der ÖVP. Die Redezeit in der „ZiB“ ist wie folgt verteilt: 44,4 Prozent hat die ÖVP, 20 Prozent die FPÖ, 19,9 Prozent die SPÖ, und 15,7 Prozent haben die Grünen. Dieses Verhältnis muss man sich einmal vor Augen halten:
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