Bundesministeriengesetz
zum Anlass nehmen, auch etwas zum Thema Gesundheit und Frauen zu sagen! Bei der
Regierungserklärung habe ich auf Grund der zahlreichen Wortmeldungen zugunsten
einer zweiten Wortmeldung des Herrn Bundeskanzlers auf meine Wortmeldung verzichtet,
daher möchte ich jetzt ganz kurz auch Ihnen skizzieren, was das Ministerium für
Gesundheit und Frauen, das Sie heute beschließen werden, an Initiativen und
Vorhaben umsetzen möchte.
Zuerst freue ich
mich ganz besonders, dass offensichtlich die Wiedereinführung eines eigenen
Sachbereiches Frauen auch im Namen eines Ministeriums so große Zustimmung
findet. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass es auch in der vergangenen
Legislaturperiode selbstverständlich die gleiche Sektion an Frauen – auch
Mitarbeiterinnen, Beamtinnen – im Ministerium für Soziales und
Generationen gegeben hat, dieselbe, die schon unter Johanna Dohnal, Helga
Konrad und Barbara Prammer ihre Aufgabe erfüllt hat. Diese Sektion ist jetzt
natürlich in das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen übernommen
worden, zusätzlich noch mit einer Abteilung für Frauen und Arbeitsmarkt aus dem
Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten – eine
Kompetenzbereinigung, die meines Erachtens sinnvoll ist.
Dieses Ministerium
ist kein zusätzliches. Ich möchte auch darauf hinweisen, dass ein Bundesministerium
eingespart wurde, indem die Agenden des BMöLS, des Bundesministeriums für
öffentliche Leistung und Sport, an den Bundeskanzler übergegangen sind, sodass
er jetzt diese Agenden übernimmt. Das heißt, die Zahl der Ministerien ist
gleich geblieben. Aber diese Teilung zwischen Sozialem und Gesundheit,
zwischen Generationen und Frauen hat ihre Ursache natürlich auch darin, dass
gerade in diesen Bereichen die großen Herausforderungen der nächsten Jahre auf
uns zukommen werden. Die Diskussion rund um die Pensionsreform zeigt, dass wir
insbesondere in einem zweiten Schritt, was die Harmonisierung der Pensionen anlangt,
noch sehr viel Arbeit vor uns haben.
Das Ministerium
für Gesundheit ist mit der Sicherung eines sehr hohen qualitativen Standards
der österreichischen Gesundheitsversorgung und einem sehr niederschwelligen
Zugang dazu befasst. Wir liegen weltweit an zweiter Stelle, was den sozialen
Zugang zu medizinischen Leistungen – unabhängig von Einkommen und
Alter – anlangt. Wir wollen diesen hohen Qualitätsstandard erhalten und
gleichzeitig die Kosten nicht aus dem Ruder laufen lassen, das heißt, durch
Strukturmaßnahmen, durch Einsparungseffekte, die aber die Patientin, der
Patient nicht spüren soll und nicht spüren darf, müssen wir das System
finanzierbar erhalten.
Ich denke, als ein
zweiter besonders wichtiger Bereich sollte der Bereich des Gesundheitsbewusstseins,
der Gesundheitsförderung und der Prävention gelten, weil letztendlich in einem
Land, in dem Gott sei Dank ein durchaus gutes Einkommensverhältnis, ein
gewisser wohlverdienter Wohlstand auch der älteren Generation gegeben sind,
die Gesundheit und die Lebensqualität an oberster Stelle des einzelnen Menschen
stehen. Wenn wir in den nächsten dreieinhalb Jahren dazu beitragen können,
dass die Menschen, die eine weitaus höhere Lebenserwartung als noch vor
20 Jahren haben, diese höhere Lebenserwartung auch in guter Gesundheit
und in hoher Lebensqualität erreichen können, dann haben wir unser Ziel
erreicht.
Was den
Frauensektor anlangt, möchte ich ganz besonders darauf achten, dass nicht nur
die im legistischen Bereich bereits erreichte Gleichstellung genügt, sondern
dass wir de facto auch erreichen, dass Frauen und Männer in Österreich
tatsächlich gleiche Chancen haben. Dazu wird es noch intensiver Anstrengungen
bedürfen. Das Prinzip des Gender Mainstreamings werden wir durch alle
Politikbereiche durchziehen. Das heißt, wir werden uns als Frauenministerium
dort, wo es notwendig ist, auch in die Politikbereiche anderer Ministerien
einmischen.
Das gilt
insbesondere auch jetzt hinsichtlich der Pensionen. Aber hier weiß ich mich mit
Ursula Haubner eins darin, dass wir gemeinsam eine Lösung finden werden, die die
Einkommensschere von Frauen und Männern nicht auseinander gehen lassen wird,
sondern verkleinern soll und muss. Wir werden auch auf die Anliegen aller
Frauen achten, sowohl der Berufstätigen als auch derjenigen, die sich temporär
oder ganz der Kinderbetreuung und der Familienarbeit oder Pflegearbeit widmen,
dass ihnen daraus keine Nachteile erwachsen dürfen.
Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite