Es gibt für mich
keine bösen Opfer, außer sie sind gerichtlich nachgewiesen, und insbesondere
sind die Angehörigen, egal, auf welcher Seite die Opfer gestanden haben, als
wirklich Leidtragende zu sehen – persönlich auf Grund des Verlustes eines
lieben Anverwandten, materiell auf Grund der Gegebenheiten.
Ich muss auch
darauf hinweisen, dass ich vor wenigen Tagen ein Gespräch mit dem tschechischen
Botschafter Gruša hatte. Das war eine Diskussion im privaten Bereich, bei der er auch
ein bisschen über sein Leben berichtete. Natürlich konnte da nicht ausbleiben,
auf mich weisend: Na, was sagst du, Gudenus? – Darauf habe ich ihm gesagt: Die
Bundesregierung stimmt einstimmig dafür, dass Tschechien in die EU aufgenommen
wird, aber ich gehe davon aus, dass früher oder später – ich hoffe,
früher – Recht und Moral deckungsgleich hergestellt werden. Nur das
bringt eine echte moralische Rechtfertigung, wenn die Tschechen bei der EU
sind.
Wir müssen auch
erwähnen, dass 18 Millionen Deutsche und volksdeutsche Altösterreicher mit
Wissen und Zustimmung der Alliierten aus ihrer angestammten Heimat vertrieben
worden sind. Zwei Millionen wurden ermordet, zwei Millionen Frauen wurden
vergewaltigt und Kinder geschändet.
Was das südliche
Österreich betrifft, so kann man nach Durchsicht verschiedener Quellen davon
ausgehen, dass die Tito-kommunistische Mordmaschinerie insgesamt zumindest
300 000 zumeist unschuldige Menschen umgebracht hat. Die Tito-Partisanen
haben zumindest noch bis 1949 den Anschluss halb Kärntens an Jugoslawien
gefordert. Die Tito-Partisanen jetzt noch als Patrioten Österreichs zu
bezeichnen ist gelinde gesagt naiv. Manche glauben es vielleicht wirklich,
aber denen muss man einmal ein bisschen Geschichtsunterricht erteilen, wie sich
die Tito-Partisanen nach dem Krieg im südlichen Österreich aufgeführt haben.
Es muss der
Grundsatz gelten: Verbrechen gegen die Menschheit sind unteilbar, aber leider
wird, wie ich vorher schon angedeutet habe, dieser Grundsatz nicht befolgt, er
wird mit Füßen getreten.
So strahlte zum
Beispiel der ORF im April vergangenen Jahres ein Partisanen-Heldenepos im Fernsehen
aus, das mit keinem einzigen Wort die vielen, hunderttausendfachen Mordtaten
der Tito-Partisanen erwähnte, was in Kärnten zu massiven Protesten führte, die
quer durch alle im Landtag vertretenen Parteien gingen.
Wir sollten nicht
länger bereit sein, für Verbrechen, die wir nicht begangen haben und daher auch
nicht zu verantworten haben, ewig Sühne zu leisten, und insofern ist mit dem
heutigen Gesetz ein Schlussstrich unter diese Dinge gezogen worden.
Jetzt gilt es, das
an allen
Menschen begangene Unrecht zu dokumentieren, umfassend und bis in das kleinste
Detail hinein, unter Einsatz der modernsten Einrichtungen der Massenkommunikation.
Der Kärntner
Heimatdienst unter seinem sehr rührigen Obmann Josef Feldner verwendet sich
sehr dafür und hat mit einer Filmdokumentation über die Partisanen-Verbrechen
den Anfang gemacht. Der Filmtitel lautet: „Die glühende Lava des Hasses“. Ich
habe den Film gesehen und muss sagen, er ist erschütternd. Leider Gottes wird
diese Dokumentation nicht im Fernsehen gebracht, und die Frau Bundesministerin
für Unterricht hat es bislang noch nicht zugelassen, dass diese Dokumentation
auch in den Schulen vorgeführt wird – möglicherweise weil die
Darstellungen zu drastisch sind.
Es gibt also auch
für uns ein moralisches Recht, zu verlangen, den Schlussstrich zu ziehen unter
die heuchlerische, weil absolut unkritische Partisanen-Verherrlichung.
Ich habe vorher den Philipp-Hof erwähnt: Professor Chorherr von der „Presse“ hat heuer wiederum darauf hingewiesen, dass es sich bei diesem Grundstück um ein vergessenes Massengrab handelt. Die sterblichen Überreste von rund 300 Personen befinden sich noch immer unter dem Hrdlicka-Denkmal hinter dem Hotel Sacher. Die durch einen Bombenvolltreffer Verschütteten wurden damals nicht geborgen, es waren die Möglichkeiten im Frühjahr 1945 nicht vor-
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