Gesetzwerdung der
„Abfertigung neu“ auch für untere Einkommensschichten die Möglichkeit eröffnet
hat, die „Abfertigung neu“ als steuerfreie Pension zu lukrieren und nicht nur
zu beziehen und wie die „Abfertigung alt“ zu verbrauchen. (Beifall bei den
Freiheitlichen.)
Dieser Anspruch
gilt nunmehr in Zukunft für nahezu 100 Prozent aller ArbeitnehmerInnen und
nicht wie die „Abfertigung alt“ nur für 15 Prozent der ArbeitnehmerInnen.
Hinzu kommt, dass 1,53 Prozent der Bruttolohnsumme sowohl für untere als auch
für obere Einkommensschichten eingezahlt werden und dass es daher unrichtig
ist, was von manchen in der Öffentlichkeit behauptet wird, dass das nur Dinge
sind, die sich die Reicheren und besser bezahlten Arbeitnehmerschichten
leisten können. Es wird für jeden eingezahlt.
Ich möchte weiters
darauf hinweisen, dass gerade in den letzten Tagen die vom Verfassungsgerichtshof
erfolgreich bestätigte Regelung, dass Menschen mit geringerer Beschäftigung nunmehr
wieder zu 550 S Einheitssatz pensions- und krankenversichert werden
können, als Antrag dieser Bundesregierung eingebracht worden ist. Das ist auch
ein wichtiger Schritt für viele Frauen, die in der Kinderbetreuungszeit an der
Geringfügigkeitsgrenze arbeiten und entsprechende Zusatzleistungen bekommen sollten.
(Beifall bei den Freiheitlichen.)
Ich glaube, dass
darüber hinaus durch das Prämienansparungsmodell auch für jene Schichten, so
wie Sie es anhand des Schweizer Modells skizziert haben, die Möglichkeit
geschaffen worden ist, mittels Eigenvorsorge über die erste Säule unseres
Pensionsmodells hinaus eine Zusatzpension zu lukrieren, die in sehr vielen
Ländern Europas gang und gäbe ist. Ich darf darauf hinweisen, dass in
Großbritannien, wo Ihr Parteifreund Tony Blair regiert, die erste Säule zwischen
35 und 40 Prozent Nettoersatzrate hat (Bundesrat Konecny: Aber auf Grund eines Pensionssystems,
das die Konservativen aufgebaut haben!), und die höheren Einkommensschichten, wenn ich
mich auf die Statistik der Europäischen Union verlassen kann, durch die zweite
und dritte Säule 112 Prozent Nettoersatzrate haben.
Ich kann mich
erinnern, dass sich Kollege Gusenbauer und sehr viele in Österreich vor kurzer
Zeit noch gerühmt haben, dass der Unterschied in der Pension zwischen den
unteren Einkommen 60 Prozent in der ersten Säule und 80 Prozent in
der zweiten Säule ein wünschenswerter sozialer Ausgleich ist.
Ich darf Sie
weiters darauf hinweisen, Herr Professor (Bundesrat Konecny: Sie brauchen mich nicht darauf
hinzuweisen!), dass
die 1,78 Prozent Steigerungsbetrag bis zum 1. 1. 2000 gegolten
haben und dass die Abschläge und die höheren Verluste nicht auf die Änderung
des Steigerungsbetrages allein zurückzuführen sind, sondern im Zusammenhang
mit den gesamten Änderungen zu sehen sind.
Ich werde Ihre
Fragen so, wie sie gestellt worden sind, ordnungsgemäß beantworten. Ich bitte
aber auch, dabei zu berücksichtigen, dass die Beantwortung mancher dieser
Fragen, die sektoral einem sehr komplizierten Rechenwerk entnommen worden
sind, durchaus richtig und korrekt sind, sich aber im Gesamtzusammenhang
potenzierend oder mindernd auswirken können. Ich bitte daher um Verständnis,
dass wir bei manchen Berechnungen einiges nicht nachvollziehen können, weil
fiktiv Ereignisse und Arbeitsverläufe des Jahres 2020 und später auf das
Jahr 2040 interpoliert worden sind, ohne zu berücksichtigen, dass die
Beschäftigungsquote von Frauen zwischen 20 und 45 Jahren mit
78 Prozent deutlich von den Erfahrungswerten der Vergangenheit abweicht,
wobei im Jahre 1970 die Beschäftigungsquoten nicht einmal die Hälfte
dieser Alterskategorie betragen haben.
Ich bitte Sie auch
daher, zu berücksichtigen, dass die von Ihnen genannten ÖSTAT-Zahlen zwar
richtig sind (Bundesrat Konecny: Sie passen nur nicht!), aber im internationalen Vergleich
mit Pensionssystemen und Arbeitsverläufen in anderen Ländern, in denen das
Pensionsantrittsalter zwischen 64 und 65 Jahren variiert und zwischen
Männern und Frauen größtenteils angeglichen ist, nicht passen.
Ich darf Sie darauf hinweisen, dass die Übergangsfrist, die wir für Frauen beim EU-Beitritt erreicht haben, in der Europäischen Union heute Anlass zur Sorge gibt. Mein Haus konnte mit sei-
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