diensteten sowie
der restlichen Bereiche, die von ASVG-Versicherten immer schon als geschützt
und privilegiert angesehen wurden.
Hinsichtlich der Politikerpensionen bin ich derselben Ansicht wie damals, im Jahre 1995, nämlich dass es höchst an der Zeit wäre, auch unser Pensionssystem endlich so abzuändern, dass die Menschen im ASVG-System dafür Verständnis haben, und dass die Politiker nicht besser gestellt werden. (Bundesrätin Bachner: Wer hindert Sie? Wer verhindert es?) Ich sage das als jemand, der hier nie verschwiegen hat, dass für ihn noch das „uralte“ System gilt, der aber dieses uralte System gegenüber den übrigen Mitgliedern dieser Gesellschaft immer als nicht ausgewogen betrachtet hat. Es wundert mich, Herr Professor, dass diese Frage von Ihnen nicht angesprochen wurde! (Beifall bei den Freiheitlichen.)
15.44
Präsident Herwig Hösele:
Wir gehen nunmehr
in die Debatte ein.
Ich mache darauf
aufmerksam, dass gemäß § 61 Abs. 7 der Geschäftsordnung die Redezeit
jedes Bundesrates mit 20 Minuten begrenzt ist.
Zu Wort gemeldet
hat sich Frau Bundesrätin Johanna Schicker. Ich erteile ihr dieses.
15.44
Bundesrätin Johanna Schicker (SPÖ, Steiermark): Sehr geehrter
Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Frau Bundesministerin! Ich weiß nicht, ob
ich mit 20 Minuten Redezeit auskommen werde, wenn ich jetzt auf all diese
Feststellungen antworten soll, die der Herr Vizekanzler in seiner schnellen
Art, zu sprechen, getroffen hat. Ich werde mich aber bemühen. (Bundesrat Bieringer:
Das ist in der Geschäftsordnung geregelt! Das brauchen wir nicht zu
diskutieren!) – Die Fragen waren schnell beantwortet, die Präambel war
aber sehr lange. (Zwischenbemerkung von Vizekanzler Mag. Haupt.) –
Die Taktik – da kann ich Ihnen Recht geben –, die Sie immer pflegen,
Herr Vizekanzler, ist aufgegangen.
Meine Damen und
Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Seit dem Bekannt-Werden der Maßnahmen
dieser geplanten Pensionsreform waren die Medien voll mit Schlagzeilen. Sie lesen
jeden Tag Zeitungen, alle möglichen Zeitungen, in allen Bundesländern und aller
Couleurs.
Es hat
Schlagzeilen gegeben wie: Pensionsraub. Anschlag auf den geruhsamen
Lebensabend. Die Gräben werden vergrößert. Es wird getäuscht und betrogen. Das
ist modernes Raubrittertum. Die Regierung spart bei Alt und Jung. Ein ganzes
System wird zerschlagen. Es ist zum Kotzen. – Entschuldigen Sie diesen
Ausdruck, aber auch das ist in der Zeitung gestanden.
Weiters stand zu
lesen: Aufstand der Wähler. Und – diese dringliche Anfrage
betreffend –: Die Frauen sind härtest betroffen.
Diese und viele
andere Schlagzeilen sowie auch Aussagen von Persönlichkeiten Ihres Koalitionspartners,
der ÖVP, Herr Vizekanzler – die Frau Bundesministerin ist anwesend –,
bestätigen das und kommen nicht von ungefähr. Sie bestätigen, dass die Versorgung
der Frauen im Alter sehr schlecht ist.
Ich zitiere noch
Aussagen von Spitzenrepräsentanten der ÖVP und wiederhole nicht das, was mein
Klubobmann, Professor Konecny, gesagt hat, denn es gibt noch viele andere
Aussagen, die ich Ihnen hier zu Gehör bringen möchte, wenn Sie sie vielleicht
nicht gelesen haben. Vielleicht bringen diese auch Sie zum Umdenken.
Ich entschuldige
mich, wenn ich im Folgenden nicht alle Titel und Funktionen dieser Personen
anführe. Da war zum Beispiel Herr Abgeordneter Spindelegger – bei ihm sage
ich es dazu, er ist der außenpolitische Sprecher der ÖVP –, der meinte:
Diesen Entwurf würden wir so nicht mittragen.
Ich zitiere Herrn
Abgeordneten Fasslabend: Entwurf muss überarbeitet werden. Übergangsregelungen
dürr.
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