Bundesrat Stenographisches Protokoll 695. Sitzung / Seite 86

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Entschließungsantrag

der Bundesräte Johanna Schicker, Roswitha Bachner und KollegInnen betreffend massive Be­nachteiligungen für Frauen durch die geplante Pensionsreform der Bundesregierung – Rück­nahme der Pensionsreformschritte, die die Frauen benachteiligen

Auf die von Bundesminister Haupt und Bartenstein vorgestellte Pensionsreform gab es heftige und massive Kritik von Seiten der Opposition, unabhängiger Experten, aber auch hochrangigen Ver­tretern der beiden Regierungsparteien. Ein Hauptansatzpunkt der Kritik ist anbei die massi­ve Benachteiligung von Frauen und der negative Einfluss durch die Pensionsreform auf die sozialen Lebensbedingungen der Frauen.

Eine umfassende Begründung dafür und eine umfassende Darstellung der verschiedensten Po­sitionen ist der Dringlichen Anfrage der Bundesräte Prof. Konecny und GenossInnen betreffend massive Benachteiligung für Frauen durch die geplante Pensionsreform der Bundesregierung zu entnehmen.

Der Text des Entschließungsantrages ist inhaltsgleich mit dem die Frauen betreffenden Punkt der einstimmig beschlossenen Resolution der Kärntner Landesregierung.

Die unterzeichneten Bundesräte stellen daher den folgenden

Antrag:

Der Bundesrat wolle beschließen:

Entschließung:

Der Bundesrat hat beschlossen:

Die Bundesregierung wird aufgefordert, die für Frauen und Mütter besonders benachteiligenden Reformschritte im Rahmen der Pensionsreform zurückzunehmen.

*****

Ich lade Sie, meine Damen und Herren, ein, im Interesse aller Frauen in diesem Land diesem Ent­schließungsantrag beizutreten beziehungsweise ihn zu unterstützen.

Herr Vizekanzler! Frau Bundesministerin! Ich möchte mit der Einbringung dieses Entschlie­ßungs­antrages schon zum Schluss kommen, möchte aber nicht verabsäumen, auf ein Beispiel hinzuweisen, das mir gestern zur Kenntnis gebracht worden ist. Damit komme ich auch auf die Situation der Männer zu sprechen, denn in Zeiten von Gender Mainstreaming sollte man sich nicht nur für eine Sparte einsetzen. Ich bringe jetzt ein Beispiel der Situation eines Mannes.

Dieser Mann, dessen Situation ich hier meine, hat mir gestern einen Zettel zugesteckt, auf wel­chem er seinen Arbeitsverlauf schildert. Er war verzweifelt und versuchte, flehentlich zu erkun­den, ob das, was er befürchtet, auch so sei.

Dieser Fall ist wahrscheinlich einer von Zigtausenden. Ich könnte auch eine schriftliche Anfrage an den Herrn Vizekanzler richten oder in seinem Ministerium anrufen. Ich schildere den Fall deswegen hier, weil er beispielhaft für viele Männer in solch einer Situation ist.

Herr Vizekanzler! Dieser Mann, von dem ich hier spreche, ist am 9. Dezember 1944 geboren. Das heißt, er würde mit Ende nächsten Jahres auf Grund von 45 Versicherungsjahren, die er dann hätte, in Pension gehen können.

Er hat bis April dieses Jahres 522 Versicherungsmonate erworben und würde, wie gesagt, im De­zember nächsten Jahres 45 Versicherungsjahre erreicht haben – nach der so genannten


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite