gearbeitet und
sich einen Pensionsanspruch erworben haben, haben auch ein Recht darauf, dass
sich alle Parlamentarier für diese so wichtige Sache ernsthaft
und mit ganzer Kraft einsetzen.
Die Menschen haben
auch als Wähler, konkret gesagt, als Auftraggeber an die hohe Politik, das
moralische Recht, sich nicht als Geldbeschaffungsquelle für die Budgetsanierung
missbrauchen zu lassen. Die Menschen haben das Recht, nach einer langen
Lebensarbeitszeit das einzufordern, was ihnen für ihren Lebensabend zusteht,
nämlich eine gesicherte, faire und vor allem gerechte Pension. (Beifall bei
der SPÖ.)
Gestatten Sie mir
noch eine Minute privater Worte! Ich bin heute hier in diesem Gremium das
letzte Mal unter Ihnen. Ich scheide aus dem Bundesrat aus. Ich bin in der glücklichen
Lage – man kann das in diesem Fall ein bisschen lustig auffassen –,
nicht den Freiheitlichen anzugehören, denn ich muss nicht ausscheiden. Ich
übersiedle in den Niederösterreichischen Landtag. Meine neue Aufgabe wird mir
sicherlich Freude und viel Spaß machen, und ich bin sehr stolz darauf.
Ich bin aber auch
sehr stolz darauf, knapp eineinhalb Jahre hier im Bundesrat gewesen zu sein. Es
war für mich ein tolles Erlebnis. Dieses Gremium ist wie eine sehr große,
angenehme Familie, in der man sich auch vernünftig bewegen kann. Ich habe das
sehr genossen und habe das auch in meinem Freundeskreis so weiter erzählt.
Ich darf Ihnen
allen, die Sie hier im Bundesrat bleiben, für die Zukunft alles erdenklich
Gute, viel Kraft und viel Erfolg wünschen. Ich darf das auch im Namen von Herrn
Bundesrat Thumpser sagen, der heute einen wichtigen Termin wahrnehmen musste.
Es war ihm nicht mehr möglich, es Ihnen selbst zu sagen. – Danke schön. (Allgemeiner
Beifall.)
16.28
Vizepräsident
Jürgen Weiss: Herr Kollege Rosenmaier! Auch Sie
begleiten unsere guten Wünsche, und wir sagen auch von unserer Seite Dank für
die gute Zusammenarbeit und ein Verhalten in den Sitzungen des Bundesrates, das
die Vorsitzführung immer erleichtert hat.
Nächste Rednerin
ist Frau Bundesrätin Dr. Renate Kanovsky-Wintermann. Ich erteile ihr das
Wort.
16.29
Bundesrätin
Dr. Renate Kanovsky-Wintermann (Freiheitliche, Kärnten):
Geschätzter Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Frau Ministerin! Meine sehr
geehrten Damen und Herren! Ich kann einleitend, ähnlich wie meine Vorredner,
berichten, dass ich in den letzten Wochen und Monaten immer wieder mit
Menschen zusammentreffe, mit Personen aller Altersgruppen, aller Berufsklassen
und unterschiedlichster Bundesländerherkunft, bei denen es eigentlich immer nur
ein Thema gibt: Wie wird es mit den Pensionen ausschauen?
Es kommen konkrete
Fragen wie: Wie wird meine Zukunft ausschauen? Von welchen Veränderungen
werde ich konkret betroffen sein?, und vieles andere mehr. Die Personen, mit
denen ich spreche, wissen alle, dass wir Veränderungsschritte setzen müssen.
Sie wollen aber ein klares, gerechtes Konzept, das zunächst die vorhandenen
Privilegien ausräumt und die derzeit gegebenen Schwachstellen verbessert.
Daher ist es für mich eigentlich in Ordnung, dass eine große Oppositionspartei
wie die SPÖ eine Anfrage zu diesem Thema stellt und wir diese Diskussion heute
hier im Bundesrat führen.
Was ich nur nicht
ganz hinnehmen kann, ist der moralische Anspruch, sich als „Pensionshüter“ zu
bezeichnen, der offenbar von Seiten der SPÖ kommt, denn das ist ein Anspruch,
den zu stellen ihr nicht verdient, meine sehr geehrten Damen und Herren von der
SPÖ! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Bundesräten der övp.)
Ich möchte vielleicht doch einmal erwähnen, dass Sie einige Jahrzehnte lang, einige Dekadien in der Regierung gesessen sind und Ihnen allen die demographischen Veränderungen bewusst waren. Es ist euch auch bekannt gewesen, dass immer höhere Pensionszuschüsse seitens des
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