führen, würde ich
jetzt ins Detail gehen. – Auch das sehe ich nicht ein. Warum können wir
nicht Veränderungen sowohl im Dienstrecht als auch im Pensionsrecht vornehmen?
Der Aufbau eines
Drei-Säulen-Modells, meine sehr geehrten Damen und Herren – und damit befinde
ich mich wahrscheinlich nicht auf der Seite der Sozialdemokratie –, ist
sehr wichtig und sehr richtig. Ich bin sehr froh darüber, dass wir schon in der
Regierung Schüssel I beziehungsweise jetzt in der Regierung
Schüssel II die „Abfertigung neu“ beziehungsweise ein Prämienvorsorgesystem
geschaffen haben und dass das immerhin schon mit dem Jahr 2012 wirksam
werden wird. Das heißt, die Generation der jetzt 50-Jährigen wird sicher schon
in den Genuss dieser Pensionsvorsorge kommen und natürlich auch die Jüngeren,
die das heute aber noch gar nicht so richtig begreifen, weil sie eben die
Folgen noch nicht so richtig abschätzen können. Das war jedenfalls ein ganz
wichtiger Schritt in Richtung einer zweiten Säule, wobei natürlich auch die
dritte Säule, das private System, weiter ausgebaut werden könnte.
Letztlich muss ich
hinterfragen, nachdem ich einleitend festgestellt habe, dass es die Diskussion
um die Pension gibt: Warum gibt es Aufregungen, warum gibt es nicht die
vollständige Zufriedenheit, die wir alle uns wünschen würden, und nicht das
gemeinsame Tragen dieser Pensionsreform, was wir alle uns auch wünschen
würden?
Ich meine, dass
einerseits die Menschen noch nicht richtig darüber informiert wurden, was wirklich
notwendig ist und was wir brauchen. Das heißt, es gibt vielleicht ein gewisses
Informationsdefizit. Daher ersuche ich die Bundesregierung, dieses Defizit
mittels Informationskampagnen, mittels „Runder Tische“, mittels verschiedener
Modelle auszugleichen, um den Menschen die Problematik der Pensionssicherung
näher zu bringen.
Zweitens denke
ich, dass dieses Gefühl in der Bevölkerung, dass einige in Österreich möglicherweise
gleicher als andere sind, ausgeräumt werden muss. Ich habe es schon erwähnt, es
kann nicht sein, dass für gleiche Arbeit unterschiedliche Belohnungen und
unterschiedliche Pensionssysteme gelten, aber, wie gesagt, das ist das Gefühl,
das die Menschen haben. Ich erwarte mir von der Regierung Maßnahmen: Wenn schon
Härten da sind, dann müssen diese auch transparent gemacht werden, sonst wird
die Bevölkerung die Maßnahmen nämlich nicht mittragen. Die Menschen müssen
eingebunden werden, damit sie wissen, worum es überhaupt geht.
Ich meine, eine
bessere Information – worum geht es?, wie stellt man sich die pensionsrechtliche
Zukunft Österreichs vor? – wird notwendig sein, in welcher Form auch
immer. Die Menschen müssen das Gefühl haben, es gibt nicht gleicher als
gleich, dann nämlich werden sie erstens diese Pensionsreform akzeptieren, sie
zweitens mittragen, und drittens wird das Vertrauen in den Staat
Österreich – und das ist mir ganz wichtig – wieder absolut gefestigt
sein.
Es darf nicht
sein, dass die Menschen anfangen, daran zu zweifeln, ob sie überhaupt einmal
eine Pension bekommen, denn wir leben Gott sei Dank nicht in einer
Bananenrepublik. Wir leben in Österreich, und ich bin auf diesen Staat immer
stolz gewesen. Auf dessen Rechtsordnung und auf dessen Verfassung war ich
immer stolz, und das möchte ich auch in Zukunft sein können. Die soziale
Absicherung ist ein Teil unserer gelebten und auch teilweise festgeschriebenen
Verfassung, daher müssen wir alles tun, um dieses Vertrauen weiter
aufrechtzuerhalten.
Daher haben wir
Freiheitlichen in Kärnten eine Petition verfasst, die – ich habe es schon
erwähnt – interessanterweise in Teilen von der SPÖ übernommen wurde. Ich
würde mich aber freuen, wenn nicht nur der eine Punkt bezüglich der
Benachteiligung von Frauen und Müttern von euch übernommen werden kann. Es gibt
auch verschiedene andere Punkte.
Ich würde mich
besonders freuen, wenn auch die Wiener SPÖ zustimmen könnte, dass zum Beispiel
die Pensionsprivilegien in allen gesellschaftlichen Gruppen beseitigt
werden – so zum Beispiel die Sonderpensionsrechte der
Sozialversicherungsbediensteten oder der politischen Funktionäre oder
Mandatare – oder durch eine Zusammenlegung der teuren 28 verschiedenen
Pensions- und Krankenversicherungsträger die über 300 Generaldirektoren
und -direktorinnen auf eine geringere Anzahl reduziert werden.
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