Zur Frage 8: Hiezu
kann keine über meine Ausführungen zu den Fragen 2 und 7 hinaus gehende
Aussage getroffen werden, da infolge der durch die vorangegangene
Bundesregierung getroffenen Typenentscheidung mit SAAB keine
Preisverhandlungen geführt wurden.
Zur Frage 9:
Da, wie schon zu Frage 6 angeführt, das System „MIG 29“ für die
Anforderungen der österreichischen Luftraumüberwachung nicht in Betracht kommt,
werden über allfällige Kosten keinerlei Verhandlungen geführt.
Frage 10 ist
mit Nein zu beantworten, da ein klares Ergebnis der Bestbieterermittlung
vorliegt und die Reduktion der Stückzahl keinen Einfluss darauf hat. Rechtliche
Gutachten zur Überprüfung dieses Standpunktes wurden in Auftrag gegeben. Ich
werde Sorge tragen, dass da eine klare rechtliche Bewertung vorliegt.
Zur Frage 11:
Die in der Frage aufgestellte Behauptung lässt sich im Lichte der dem Bundesministerium
für Landesverteidigung vorliegenden Fakten nicht nachvollziehen. (Bundesrat Konecny: Wieso?)
Zur Frage 12: Im Hinblick auf meine Ausführungen zu Frage 11 erübrigt sich die Beantwortung dieser Frage. (Beifall bei der ÖVP.)
17.22
Vizepräsident
Jürgen Weiss: Wir gehen in die Debatte ein.
Ich mache darauf
aufmerksam, dass gemäß § 61 Abs. 7 der Geschäftsordnung die Redezeit
mit insgesamt 20 Minuten für jeden Bundesrat begrenzt ist.
Als erstem Redner
erteile ich Herrn Bundesrat Günther Kaltenbacher das Wort. – Bitte.
17.22
Bundesrat
Günther Kaltenbacher (SPÖ, Steiermark): Herr Präsident!
Geschätzter Herr Minister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich komme aus der
Region Aichfeld-Murboden, wo ich arbeite, und politisch aus dem Bezirk Murau,
wo ich wohne. Tagtäglich donnern die Draken über unseren Kopf, und wir
verfolgen die Luftraumüberwachung hautnah.
Im Zuge der
heutigen Diskussion über die Pensionsreform wurde wieder offenbar, dass die
Staatsbürger von massiven Belastungen bedroht sind. Als Leiter des AMS
Judenburg weiß ich sehr genau über die Entwicklung der Arbeitslosigkeit und der
Beschäftigtenzahlen Bescheid. Die Jugendarbeitslosigkeit steigt, der
Jahresarbeitslosendurchschnitt in unserem Bezirk liegt weit über jenem der
Steiermark und Österreichs.
Was hat das mit
den Abfangjägern zu tun? – Wir leisten uns den Luxus, 2 Milliarden j für diese Abfangjäger
aufzuwenden. Kompensationsgeschäfte werden immer wieder erwähnt beziehungsweise
wird dargelegt, wie wichtig diese für uns sind. Bis dato konnte uns allerdings
niemand sagen, wie und wo diese Kompensationen stattfinden und wer
letztendlich von diesen profitiert.
Im Zuge dieser
dringlichen Anfrage soll der Prozess dieses Kaufes ein bisschen nachvollzogen
werden. Dass 600 000 Österreicherinnen und Österreicher das
Anti-Abfangjäger-Volksbegehren unterschrieben haben, wurde ignoriert. Bereits
im Jahr 2002 kritisierte der Rechnungshof die äußerst hohe Vorbelastung
im Landesverteidigungsbudget. Die Vorgangsweise der Bundesregierung, die eine
Beschaffung mit diesen extremen Kosten vornimmt, ohne eine entsprechende
plausible Finanzierung darzustellen, ist verantwortungslos.
Der Ankauf, der
nicht nur 2 Milliarden j kostet, liegt auf dem Tisch. Nicht
beantwortet ist die Frage nach den Folgekosten von Instandhaltung und Wartung.
Von der jetzigen Regierung und auch von Ihnen, Herr Bundesminister, wird immer
wieder erwähnt, dass die erste Tranche der Rückzahlung 2005 schlagend wird und
somit nicht in diese Legislaturperiode fällt. – Allein diese Aussage ist
als verantwortungslos abzulehnen!
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