Nun zur Anfrage:
Es ist nicht umstritten, was ich darin hinterfragt habe. Ich muss sagen, ich bekenne
mich zu unserer österreichischen Luftraumüberwachung laut Verfassung – es
steht in der Verfassung, dass wir unseren Luftraum sauber zu halten haben (Bundesrat
Boden: Aber die Eurofighter verpesten alles!) –, und das geht
meiner Ansicht nach derzeit, nach der derzeitigen Technologie nur mit
Flugzeugen, ohne dass ich gleich jeden herunterschieße, der mir irgendwie
spanisch vorkommt. Das ist für mich unumstritten, auch wenn im Moment
70 Prozent der Bevölkerung infolge der Mediendebatte gegen diese Flugzeuge
sind. Aber ich bekenne mich trotzdem dazu, weil ich weiß, dass es notwendig
ist.
Zur
Anfragebeantwortung durch den Herrn Minister: Die Anfragebeantwortung war schon
sehr dürftig, muss ich sagen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der SPÖ
sowie des Bundesrates Schennach.) Herr Minister! Ich erwarte oder
erhoffe mir in Ihrer schriftlichen Beantwortung meiner Anfrage genauere
Ausführungen – ich bin nicht ganz zufrieden –, sonst muss ich mich
noch einmal melden.
Etwas, was mir
sehr wichtig zu sein scheint, ist die Hinterfragung von Presseberichten. Diese
Presseberichte geben die Volksmeinung wieder, und die Leute glauben das, was in
der Zeitung steht. Daher bin ich der Überzeugung, dass es richtig ist, dies zu
hinterfragen und richtig zu beantworten. Ich denke, das hat mir heute etwas
gefehlt.
Etwas ist für mich
sehr maßgeblich: Wenn ich einen Vertrag abschließe, 24 Flugzeuge bestelle
und dann die Zahl der Flugzeuge auf 18 reduziere, dann sind das für mich als
normalen Geschäftsmann – sagen wir es einmal so; oder als kleinen
Geschäftsmann, wenn ich einmal einkaufen gehe – geänderte
Rahmenbedingungen. (Zwischenruf des Bundesrates Ledolter.) Ich
denke, dass in dieser Frage sichergestellt werden muss, ob nicht die
Abfangjäger-Entscheidung neu hätte ausgeschrieben werden sollen.
Bei Herrn Konecny
möchte ich mich noch bedanken. Er hat uns heute mit zwei Anfragen doch etwas
strapaziert. Nachdem er die Erste zu zirka 20 Minuten verschlafen
hatte – man hat hier einen sehr guten Ausblick –, hat er doch dieser
Anfrage, die auch mir gewidmet ist (Bundesrat Konecny: Meine Kondition wieder gewonnen!), die volle Konzentration geschenkt,
und das freut mich. – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen und
bei Bundesräten der SPÖ.)
17.56
Vizepräsident
Jürgen Weiss: Nächster Redner ist Herr Bundesrat
Mag. John Gudenus. Ich erteile ihm das Wort.
17.56
Bundesrat
Mag. John Gudenus (Freiheitliche, Wien): Herr
Präsident! Herr Bundesminister! Das Thema „Schutz des österreichischen
Luftraums“ beschäftigt immer wieder einmal das Parlament, manchmal intensiver,
manchmal weniger intensiv. Manchmal bekommt man von den Ministern bessere
Antworten, manchmal etwas „drübergestreute“ Antworten, manchmal bekommt man
auch keine Antworten. Aber ich beziehe das jetzt nicht auf einen Minister, der
hier anwesend ist, Herr Bundesminister! (Heiterkeit des Bundesrates Konecny.)
Eines ist nicht
gegeben: eine Diskussion im parlamentarischen Raum über die Nachbeschaffung
der Abfangjäger. Auch eine Diskussion darüber, um welche Typen und Preise es
sich handelt, hat im Parlament bestenfalls im kleinsten Kreise stattgefunden,
aber sicherlich nicht im Ausschuss für Landesverteidigung, weder im
Nationalrat noch im Bundesrat. Es wurde eigentlich immer zu einer –
schnippisch gesagt – Kommandosache erklärt, und zwar zu einer geheimen
Kommandosache, so nach dem Motto: Der Staatsbürger darf zahlen, aber er ist zu
blöd, das Thema zu verstehen.
Nun ist es nicht
so, dass das Zahlen eine Freude für den Staatsbürger ist. Er zahlt Dinge –
in den meisten Fällen auch durchaus einsichtig –, wenn er davon überzeugt
ist, dass die Anschaffung oder die Ausgabe gerechtfertigt ist. Wir erkennen
das bei der Diskussion über die Pensionen, worüber hier heute durchaus eine
sehr lebhafte Gesprächsführung stattfand. Sicherlich hat noch keine Einigung
in der Meinung stattgefunden, aber es wird darüber diskutiert.
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