Bundesrat Stenographisches Protokoll 695. Sitzung / Seite 115

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Ich fordere ... (Bundesrat Winter: Herr Kamerad! Was sagt denn der Haider dazu?) – Bitte? (Bundesrat Winter: Was sagt der Haider dazu?) Sie wissen ganz genau, dass im Sommer/Herbst 2002 ... (Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.) Die Freiheitliche Partei hat sich immer zur Landesverteidigung und auch zur Nachrüstung der Luftraumüberwachung bekannt, und nur wegen des Hochwassers wurde die Frage gestellt, ob es jetzt so vordringlich ist, ob das vielleicht ein bisschen hinausgeschoben werden kann. Das ist korrekt. (Bundesrat Winter: Okay, das ist schon wieder etwas anderes!)

Wenn wir nur 0,79 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Landesverteidigung ausgeben und das Bundesheer sozusagen in Grund und Boden gewirtschaftet haben, dann frage ich Sie: Was sollen wir dann beim Bundesheer noch einsparen?

Bekennen wir uns jetzt zu einer aktiven Landesverteidigung – ja oder nein? (Bundesrat Winter: Was sagt der Haider in Kärnten?) Das hat mit Jörg Haider nichts zu tun, sondern das ist eine grundsätzliche Frage, an der auch Sie festzunageln sind. Sie als ehemalige Regierungspartei sind da nicht aus der Verantwortung zu nehmen! So ist es! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Bundesräten der ÖVP.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Für mich ist das heute hier der letzte Auftritt. Der Wähler hat bei der Landtagswahl in Niederösterreich am 30. März 2003 entschieden. Wir schei­den aus. (Zwischenruf bei der SPÖ.) – Warum, was ist so schlecht daran? (Bundesrat Rei­sen­berger: Ist nichts Schlechtes daran!) Na sicherlich, das wird so unterschwellig von Ihnen hier gebracht. Ich kenne viele sozialistische Parteigänger, die aktive Mitglieder im Österreichi­schen Kameradschaftsbund sind, und das sind gar nicht so wenige, wenn ich nur meinen Bezirk Zwettl hernehme. Das erzählen Sie Ihren Parteikameraden! (Bundesrat Reisenberger: Ich pflege mit solchen Personen keinen Kontakt! Nehmen Sie das zur Kenntnis!) Aber ich pflege ihn! (Bun­desrat Reisenberger: Ja, haben Sie eh laut und deutlich gesagt!) Ja, ich bekenne mich auch dazu. Ich habe kein Problem – aber Sie haben ein Problem, das glaube ich schon! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Bundesrat Reisenberger: Mit solchen Menschen schon!)

Ich wünsche für alle Zukunft diesem Hohen Haus, diesen beiden Kammern, dass sie weiterhin von Qualität beseelt sein mögen, die Qualität noch weiter verbessert wird, von den Inhalten her und vor allem was die Aufgabe und den Zweck betrifft, nämlich Volksvertreter im wahrsten Sinne des Wortes zu sein, um die anstehenden Probleme bestmöglich für die Bevölkerung zu lösen und vor allem den sozialen Zusammenhalt in diesem Staate in Zukunft zu gewährleis­ten. – Ich danke. (Beifall bei den Freiheitlichen sowie bei Bundesräten der ÖVP und der SPÖ.)

18.22


Präsident Herwig Hösele: Herr Bundesrat! Ich danke Ihnen und darf Ihnen auch auf diesem Wege noch einmal herzlich das Allerbeste für die Zukunft wünschen. Es tut uns Leid, dass Sie uns nach so kurzer Zeit verlassen. (Bundesrat Sulzberger: Danke schön!)

Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Stefan Schennach. Ich erteile es ihm.

18.22


Bundesrat Stefan Schennach (Grüne, Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Meine Damen und Herren! Ich wollte mich eigentlich gar nicht mehr zu Wort melden, aber die Wortmeldung des Herrn Gudenus, die hier im großen Lärm und Unverständnis untergegangen ist, zwingt mich zu einer Würdigung.

Lieber John Gudenus! Erstens: Ich habe Sie, glaube ich, ein Jahr lang gebeten, Stellung zu be­ziehen, und ein Jahr lang sind Sie bei jeder Debatte über Abfangjäger vorzeitig aus dem Plenar­saal gegangen. Heute sind Sie geblieben, heute haben Sie hier Stellung genommen. Möglicher­weise hängt das mit dem Ministerwechsel zusammen. (Allgemeine Heiterkeit.) Ja, kann man ja sagen, es geht dann leichter, aber trotzdem muss man das anerkennen.

Aber Sie haben heute hier einen wertvollen Dienst erwiesen, der im allgemeinen Gemurmel untergegangen ist. John Gudenus hat gesagt, dass die größte finanzielle Anschaffung der Zweiten Republik im militärischen Bereich wie ein geheimes Kommandounternehmen geführt


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