werde. Herr
Gudenus hat heute in das Stenographische Protokoll etwas diktiert, was offensichtlich
geheime Sache ist. Wem ist dieses Gutachten bekannt? – Dem
Verteidigungsminister! Wem noch? – Herr Gudenus hat wahrscheinlich andere
Kontakte. (Zwischenruf des Bundesrates Bieringer.)
Ich danke Herrn
Bundesrat Gudenus, dass dieses Rechtsgutachten heute allen über das Stenographische
Protokoll zugänglich gemacht wurde. Dafür gebührt Herrn Bundesrat Gudenus heute
ein Dank. (Beifall bei der SPÖ. – Bundesrat Bieringer: Das ist der Applaus von der falschen Seite! –
Bundesrat Mag. Gudenus: Nein,
das ist der richtige Applaus! Wenn ihr nicht mitmacht! – Allgemeine
Heiterkeit.) Dafür, lieber Herr Gudenus, gebührt Ihnen ein nochmaliger
Applaus!
Von der
Freiheitlichen Partei sind innerhalb weniger Minuten hier zwei Redner am Pult
gewesen, wobei der eine vom Tag und der andere von der Nacht geredet hat. (Bundesrat Dr. Böhm: Das ist ja überhaupt nicht wahr!) Aber
selbstverständlich, Herr Professor Böhm! (Bundesrat
Dr. Böhm: Entweder haben Sie
nicht zugehört oder es nicht verstanden!) Ich habe Herrn Gudenus wunderbar
zugehört, im Gegensatz zum restlichen Auditorium, wie ich glaube, weil ich das,
was Herr Gudenus gesagt hat, mit großem Interesse verfolgt und gehofft habe, dass
der Herr Präsident große Milde walten und noch möglichst viele solcher Passagen
ins Stenographische Protokoll einfließen lassen wird. (Präsident Hösele: Ich halte
mich an die Gesetze, Herr Bundesrat!)
Herr Gudenus hat
gesagt: Wofür brauchen wir als Luftpolizei einen Maserati oder einen Ferrari in
der Luft? (Bundesrat Dr. Böhm: Aber einen VW vielleicht,
nicht?!) – Oder einen VW vielleicht. Aber er hat klar gemacht, dass
dieser Beschaffungsvorgang im Augenblick nicht mehr auf einer gesetzlich
legalen Ebene verläuft. Das heißt, dieser Beschaffungsvorgang ist zu stoppen!
Das sagt dieses Gutachten, und ich hoffe, Herr Minister, das wird auch die
Linie Ihrer Politik sein.
Da, Herr Kneifel,
irren Sie sich nämlich. Wenn Sie glauben, dass 18 billiger sind als 24, dann
irren Sie sich. Denn nur mit 18 kommt man in jenes bewilligte Etat hinein, das
von der Regierung als solches zur Verfügung gestellt wird, mit 24 kommen Sie
nicht hinein! Das heißt, es wird derselbe Betrag verwendet, da wird nichts
billiger für die Steuerzahler und nichts billiger für jene, die dafür auch mit
ihren Pensionen zur Verfügung stehen müssen. Das heißt, es ist derselbe
Betrag.
Das Nächste: Die
Änderung der Ausschreibung war für das Eurofighter-Konsortium von großem
Vorteil und wurde für alle Mitbewerber zu einem erheblichen Nachteil. Das muss
geklärt werden! (Bundesrat Rosenmaier: Das wird doch nicht bewusst
gemacht worden sein!) Das heißt, wenn diese Bundesregierung der Meinung
ist, wir brauchen Maseratis und Ferraris in der Luft, dann müssen Sie neu
ausschreiben! Dieses laufende Verfahren gehört gestoppt, denn sonst wird es
wahrscheinlich auf einer anderen Ebene zu behandeln sein. (Ruf bei der ÖVP: Nach Ihrer Rechnung wären 36 noch billiger!)
Nein! Ich habe nur
gesagt, dass es nicht billiger wird. Ob Sie jetzt 25, 20 oder 18 kaufen, es
wird für den Steuerzahler nicht billiger, denn Sie haben einen bestimmten
Betrag beschlossen. Jetzt werden sechs weniger gekauft, aber die Summe, die
diese sechs ausmachen, wird nicht von dem beschlossenen Betrag abgezogen,
sondern es bleibt ganz genau bei dem Betrag, den Sie beschlossen haben. Wenn
Sie 25 kaufen wollen, kostet es natürlich noch erheblich mehr, als Sie zur
Verfügung gestellt haben.
Das, was mich in
der geheimen Kommandosache der größten militärischen Beschaffung der Zweiten
Republik interessiert – Herr Bundesrat Gudenus, Sie haben damals zu Recht
geschwiegen und sind zu Recht hinausgegangen –, hat uns Herr Minister
Scheibner auch nicht gesagt: Die Fly-away-Kosten haben wir von Herrn Minister
Scheibner hier nie erfahren! Ich danke Ihnen, dass Sie wenigstens jetzt nicken
und sagen, wir haben es nie erfahren. All das ist geheime Kommandosache. Wo
sind die Zahlen der gesamten Kosten, der Anschaffungskosten, der
Fly-away-Kosten und so weiter? – Diese werden der Republik, diese werden
den Steuerzahlern vorenthalten.
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