identifizieren
sind und die, wenn es um eine Bedrohung, eine Gefahr geht, durchaus nach den
Regeln der internationalen Luftfahrt auch abzufangen sind. Und das kann ich
nicht mit einem Gerät, das diese Aufgaben nicht mehr erfüllt.
Die Diskussion um
die Luftraumüberwachungsflugzeuge ist nicht neu. Ich erinnere mich, Ende der
achtziger Jahre hat es diese Diskussion beim Draken gegeben, und die größten
Kritiker – ich kann hier auch einen ehemaligen steirischen Landeshauptmann
zitieren – waren dann 1991 sehr froh, dass diese Draken angeschafft wurden
und bei einem echten Krisenfall an der österreichischen Grenze präsent waren.
Kollege
Kaltenbacher! Eine Antwort auf Ihre Frage möchte ich auch zu geben versuchen.
Sie haben gesagt, es gibt in der Steiermark Fluglärm, es gibt sehr viele
Arbeitslose in Ihrer Region, wenn ich Sie richtig verstanden habe. Ich kann
Ihnen sagen, wenn wir Ihrer Empfehlung stattgeben und keine neuen
Luftraumüberwachungsflugzeuge anschaffen, wird es wesentlich mehr Arbeitslose
gerade in Ihrer Region um Zeltweg geben (Bundesrat Kaltenbacher: Das
glaube ich weniger!), denn viele Steirer sind in der Wartung, im
Flugbetrieb dieses Gerätes beschäftigt. (Bundesrat Kaltenbacher: Es
gibt Alternativmodelle!) – Diese Alternativmodelle kenne ich nicht. (Bundesrat
Konecny: Das spricht gegen Sie, aber nicht gegen ...!) Es wird aber auch sehr schwierig
sein, einen Flugzeugtechniker in der Gastronomie oder sonst wo im Dienstleistungssektor
anzustellen.
Es ist auch
wichtig – und auch dieses Argument kommt viel zu wenig durch –, dass
wir unseren Luftraum bei Großveranstaltungen entsprechend schützen, sei das bei
Fußball-Europameisterschaften, sei das bei Olympischen Spielen, um die wir uns
beworben haben. Das wird von uns verlangt! Fürstenfeldbruck 1972 hat gezeigt,
dass es solch eine Bedrohung geben kann. Auch diesen Bedrohungen aus der Luft
müssen wir ... (Zwischenruf des Bundesrates Konecny.) – In Fürstenfeldbruck, Herr Professor
Konecny, war eine
ganze Reihe von Hubschraubern an diesen Terroraktionen beteiligt! (Bundesrat
Konecny: ... Die Vorstellung eines
Abfangjäger-Angriffes auf Fürstenfeldbruck lässt mich schaudern!)
Herr Professor! Ich
habe ein Beispiel genannt, das zeigt, dass es bei internationalen Veranstaltungen,
bei Großveranstaltungen einfach dazugehört, dass auch der Luftraum entsprechend
gesichert ist.
Ein Argument hört
man auch immer wieder: Andere Staaten sollen unseren Luftraum schützen. Alle
unsere Nachbarstaaten besitzen Luftraumüberwachungsfahrzeuge, daher brauchen
wir sie nicht! Dieses Argument ist ausgesprochen schlecht. Denn wer sollte uns
schützen? Wer kommt dazu, unseren Luftraum zu schützen, wenn wir selbst es nicht
wollen oder wenn wir selbst es nicht tun?
Wichtig ist –
und das scheint mir der zentrale Punkt zu sein –, dass wir momentan Gott
sei Dank in einer sicherheitspolitisch sehr stabilen Situation leben. Aber keiner
von uns, weder auf der Regierungsbank noch hier im Hohen Haus, kann eine
Garantie abgeben, dass es in drei, fünf oder zehn Jahren noch genauso ist. Eine
ernst zu nehmende Sicherheitspolitik hat für alle Fälle, die auftreten können,
auch wenn wir hoffen, dass sie nie eintreten werden, gerüstet zu sein.
Wir benötigen zur
Aufrechterhaltung der Souveränität unseres Heimatlandes die absolute Verteidigungsbereitschaft
und die Möglichkeiten, unser Land sowohl am Boden als auch in der Luft
verteidigen zu können. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der
Freiheitlichen.)
18.38
Präsident
Herwig Hösele: Ich freue mich, zum Abschluss
unserer heutigen Beratungen eine große Besuchergruppe aus Wieselburg begrüßen
zu dürfen. (Allgemeiner Beifall.)
Sie können bis zum
Schluss unserer Beratungen anwesend sein, denn es liegen keine weiteren
Wortmeldungen mehr vor. (Heiterkeit.)
Ich frage nur:
Wünscht noch jemand das Wort? – Kollege Nittmann, bitte.
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