junge Menschen,
für diejenigen, die heute 30, 35 Jahre alt sind. – Soviel zur
Sicherung der Pensionen für Junge.
Meine sehr
verehrten Damen und Herren! Die Politikerpensionen sehen für diese Regierung,
zumindest im tiefsten Inneren, offensichtlich ganz anders aus. Wie anders kann
man sich sonst den Vorschlag erklären, für Politiker Frühpensionen mit geringen
Abschlägen zu machen? Dann sagt der Freiheitliche Scheibner, dass das nur eine
„Trägerrakete“ sei, und gleich darauf wiederholt es Frau Ministerin Gehrer in
der „ZiB 2“ am Dienstag.
Meine sehr
verehrten Damen und Herren, recht herzlichen Dank für diese Aufklärung! Jetzt
weiß ich nämlich endlich, warum Sie so dringend die Abfangjäger benötigen:
offensichtlich für diese Trägerraketen! (Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ
und den Grünen.)
Der Präsident des
Katholischen Familienverbandes, dem man zweifelsohne nicht nachsagen kann, dass
er uns Sozialdemokraten nahe steht, hat in einer Aussendung festgestellt: Die
geplanten Abfederungsmaßnahmen für Mütter sind reine Kosmetik, und
Teilzeitbeschäftigte gehen überhaupt leer aus. Die Bundesregierung war ein Jahr
lang in einer so wichtigen und von möglichen Lenkungseffekten gespickten Sache
untätig. – Das darf man nicht vergessen: Diese Regelung wäre gespickt mit Lenkungseffekten!
Aber die Bundesregierung war untätig, untätig auf Kosten der Menschen, denen
die Pension, wenn sie in 20, 25, 30 Jahren vielleicht in Pension gehen
können, um 25, 30 oder 40 Prozent gekürzt werden soll.
Wie Recht hatte
doch vorgestern bei unserer wirklich großartigen Demo ÖVP-Abgeordneter
Neugebauer, als er sagte, Pallas Athene, die griechische Göttin der Weisheit,
stehe leider für viele Abgeordnete nur vor dem Parlament! – Ich muss
ihm da völlig Recht geben! (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)
Die heutige
Regelung tritt erst mit 1. Juni 2003 in Kraft. Arbeitgeber ersparen sich
somit für die Monate April und Mai die Beiträge für ihre geringfügig
Beschäftigten. – Wieder ein Geschenk an die Arbeitgeber! Wunderbar! Die
Arbeitnehmer hingegen werden mehr und mehr belastet, um das Budget zu
frisieren, denn als verantwortungsbewusste Budgetpolitik kann ich diese Politik
nun wirklich nicht bezeichnen.
Der
Sozialversicherung entsteht ein Schaden in der Höhe von über
10 Millionen €. Konkret werden der Krankenversicherung
2 Millionen € und der Pensionsversicherung über 8 Millionen €
vorenthalten. Das sind ja keine Summen, bei denen man sagen kann: Was soll’s?
Dann sagt man: Die
Selbstverwaltung kann nicht wirtschaften! Ich behaupte, dass der Sozialversicherung
bewusst Schaden zugefügt wird.
Übrigens –
auch nur zur Erinnerung; ich nehme an, Sie wissen es ohnehin –: Die
Wirtschaft hat bei der Sozialversicherung zurzeit Schulden in Höhe von
11,6 Milliarden Schilling, davon sind 5 Milliarden Arbeitnehmerbeiträge.
(Bundesrat Konecny: Oh!) Das heißt, die Beschäftigten haben das Geld
bezahlt, und wo ist es? Wer kommt für diesen Schaden auf, meine sehr verehrten
Damen und Herren?
Wenn das
Verursacherprinzip wie in fast allen anderen Fällen angewandt würde, was in
unserem Rechtssystem eigentlich üblich wäre, wäre die Bundesregierung dafür
haftbar zu machen.
Rund 200 000
Menschen waren an diesem Dienstag auf den Straßen Wiens, und zwar nicht nur von
den Oppositionsparteien, meine sehr verehrten Damen und Herren!
Weichen Sie von
dieser unverantwortlichen und offensichtlich nur von der selbstherrlichen
Meinung einiger Regierungsmitglieder getragenen Politik gegen diese Menschen
ab! Hören Sie auf die Menschen! Es ist nicht die Straße, es ist nicht der Mob
der Straße, wie es der eine oder andere formulierte. Es sind Menschen, die in
Österreich arbeiten, Menschen, die in Österreich auch einmal ihre Pension
genießen wollen und die sich um diese gefoppt fühlen.
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