gegeben und haben
uns erklärt, wann welche Schriftstücke der Bundesländer wo und wie einlangt
sind. Sie haben überhaupt nichts gesagt zu bestimmten Fragen, deren Lösung
sicher jetzt schon absehbar ist, sonst hätte man diese dringliche Anfrage nicht
gestellt.
Bei der Frage der
Stellungnahme des Landes Wien möchte ich auf ein paar Punkte hinweisen. Das
Land Wien sagt in seiner Stellungnahme Folgendes: Der vorliegende Gesetzentwurf
begegnet gravierenden, bis in die Verfassungssphäre reichenden Bedenken. Er ist
abzulehnen, da er sowohl Kosten in massiver Form auf die Länder und Gemeinden
abwälzt als auch gleichzeitig zu budgetären Mindereinnahmen dieser
Gebietskörperschaften führt.
Faktum ist: Es
werden Kosten des Bundes auf die Länder und auf die Gemeinden abgewälzt, und es
kommt zu weniger Einnahmen für diese Gebietskörperschaften.
Was bedeutet das
real? – Die Länder und Gemeinden haben zum Beispiel wesentlich weniger
Spielraum, für ihre Bürgerinnen und Bürger zu sorgen. Die Länder und Gemeinden
haben wesentlich weniger Möglichkeiten dazu. Genau das sind die geäußerten
Bedenken. Das sind massive Bedenken! Sie aber wischen das hier von der
Regierungsbank aus einfach mit einem Burgtheaterauftritt weg. So
gehen Sie mit Bedenken der Länder und Gemeinden um! (Bundesrat Mag. Himmer:
Nicht alles, was deutsch ist, ist Burgtheater!)
Nicht alles, was
deutsch ist, ist Burgtheater. Da haben Sie Recht, Herr Himmer! Sie haben ja
auch schon gute Sprüche produziert.
Vielleicht noch
eine Geschichte, die für andere Länder auch zutrifft, die auch betroffen sind,
und zwar in unterschiedlichster Form: Die geplante Pensionsreform hat massive
Auswirkungen auf das Sozialhilfebudget; ich spreche hier für die Stadt Wien.
Gerade in der Sozialhilfe sind kleinste Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt oder
in den vorgelagerten sozialen Sicherungssystemen fast sogleich zu spüren. Die
Verschiebung der erstmaligen Valorisierung der Neupensionen um ein Jahr wird
zu geschätzten Mehraufwendungen in der Sozialhilfe in der Höhe von
2,6 Millionen € führen. Die infolge der Verlängerung der
Bemessungszeiträume und des Entfalls des Aufwertungsfaktors bei der
Durchrechnung zu erwartenden massiven Pensionseinbußen werden zusätzliche
Kosten im Bereich der Mietbeihilfen in der Höhe von 16 Millionen €
erforderlich machen. Der Entfall der vorzeitigen Alterspension wird zu einem
Anstieg der Zahl der Sozialhilfebezieher und damit zu zusätzlichen Kosten von
11 Millionen € führen. Weitere Belastungen sind infolge zu erwartender
vermehrter Antragstellungen – und so weiter und so fort.
Das Ganze bedeutet
ganz einfach, insgesamt wäre im Bereich der Sozialhilfe mit einer jährlichen
budgetären Mehrbelastung in der Höhe von 30 Millionen € zu rechnen.
Herr
Staatssekretär! Sie machen hier entsprechende Mindereinnahmen. Die
Mindereinnahmen bedeuten – das kommt heraus, wenn man das
durchrechnet –, dass die Steuerreform 2004/2006 folgende Auswirkungen
hat – ich nenne jetzt nur die Zahlen –: Die Bundesländer verlieren
im Jahre 2004 29 Millionen €. Die Gemeinden verlieren – und
es sind ja einige Bürgermeisterinnen und Bürgermeister hier anwesend, die das
zu spüren bekommen werden – 32 Millionen €. Ich weiß nicht, wo ihr
das dann hernehmen werdet! Im Jahre 2005 verlieren die Länder
66 Millionen € und die Gemeinden ebenfalls 66 Millionen €. Im
Jahre 2006 verlieren die Bundesländer 95 Millionen € und die
Gemeinden 90 Millionen €.
All das ist
bereits berechnet. Das sind die Maßnahmen, die diese Regierung setzt, um die Bevölkerung –
das ist das Entscheidende! – ärmer zu machen. Das, was Sie vorhaben, bedeutet,
dass die Menschen in die Sozialhilfe gedrängt werden und dass sie damit aus der
„Bundesbetreuung“ – unter Anführungszeichen – fallen, dass die
Bundesländer das bezahlen müssen.
Das heißt, die Bundesländer müssen für diese Steuerreform aufkommen. Sie haben das Geld den Leuten bereits gestohlen, und Sie geben es ihnen jetzt zurück, und die Bundesländer bezahlen das dann. (Bundesrat Bieringer: Das ist ungeheuerlich, was Sie da sagen! – Bundesrat Mag. Himmer: Das ist ungeheuerlich!) Das sind die Fakten! Das haben Sie vor! (Beifall bei der SPÖ. – Bundesrat Bieringer: Das ist ungeheuerlich, was Sie da sagen!)
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