Bundesrat Stenographisches Protokoll 699. Sitzung / Seite 59

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wirklich bemüht (Bundesrätin Schicker: Jetzt ist sie nicht präsent!) – nur nicht in Be­triebsversammlungen so wie Ihre Politiker, sondern in Einzelgesprächen, wo sie ver­sucht haben, doch etwas Positives zu erreichen und zu leisten. (Bundesrätin Schicker: Sie ist jetzt nicht präsent! Ich höre nichts von ihr!) – Sie schreibt auch nicht immer und geht auch nicht an die Öffentlichkeit, sondern sie macht vieles in Einzelgesprächen, und auch mit dem Herrn Landeshauptmann von Oberösterreich ist sie immer in engster Verbindung. (Beifall bei der ÖVP. – Bundesrätin Schicker: Man merkt das aber nicht! Man merkt das nicht!)

Wie gesagt – ich möchte das noch einmal betonen –: Sie macht das in Einzel­gesprä­chen und nicht in Betriebsversammlungen so wie Ihre Politiker, denn dort kommen wir ja gar nicht zu den Leuten. (Oh-Rufe bei der SPÖ. – Bundesrätin Schicker: Alle Fabrikstore sind offen, Frau Kollegin! Kommen Sie nach Donawitz!)

Ich möchte ein wenig aus der Erfahrung meiner Tätigkeit in der Verstaatlichten oder der Böhler-Ges.m.b.H. sprechen, wo ich als Mitarbeiterin und Betriebsrätin tätig war, weshalb ich Ihnen schon sagen kann, wie es damals zugegangen ist.

Ich bin froh, dass der voestalpine bei der Privatisierung jetzt solche Vorgaben gegeben werden, dass sie nicht in Sparten aufgeteilt wird (Bundesrätin Schicker: Richtig!), obwohl es auch bei uns, bei Böhler, diese Zerschlagung gegeben hat (Bundesrätin Schicker: Hat es auch schon gegeben!) und wir heute sehr wohl sagen können, dass diese Betriebe als privatisierte Betriebe hervorragend funktionieren und in Ordnung sind. Natürlich ist es so, dass das Lohnniveau nicht immer das gleiche war wie in der ehemaligen Firma Böhler, aber die Betriebe, die gute Leute brauchen, müssen diese auch entsprechend bezahlen, sonst bekommen sie sie ja gar nicht.

Ich möchte schon sagen: Hie und da kommt es mir jetzt bei der voestalpine auch so vor, als würden – so wie damals – Pfründe verteidigt werden müssen, Pfründe von Be­triebsräten (Zwischenruf des Bundesrates Molzbichler) und Pfründe von Beleg­schafts­vertretern. (Bundesrat Reisenberger: Wissen Sie, was Sie da jetzt sagen? – Bun­desrat Hösele: Das weiß sie, ja! Das weiß sie!) Im Zusammenhang mit Böhler fällt mir dabei nur etwa der Name Rechberger ein. (Bundesrat Reisenberger: Das ist unglaub­lich!)

Weil Frau Kollegin Kainz gesagt hat, es gehe um die Kaufkraft, es gehe um die Kür­zung von Löhnen, es gehe um die Lebensplanung, möchte ich Ihnen nur sagen: Wir haben damals auch keine Lebensplanung machen können, als wir mit 50 bezie­hungs­weise 55 in die Arbeitslosigkeit beziehungsweise in die SUG geschickt worden sind. (Bundesrat Kaltenbacher: In die SUG ... in Pension! Jetzt gibt es sie nicht mehr!) So manche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben damals noch Kinder in der Ausbildung gehabt! Weil wir jetzt gerade das Pensionssicherungsgesetz beschlossen haben (Zwi­schen­ruf des Bundesrates Reisenberger), möchte ich Ihnen sagen (weitere anhal­tende Zwischenrufe bei der SPÖ – Vizepräsident Weiss gibt das Glockenzeichen), dass es sehr wohl auch uns so ergangen ist (Bundesrat Kaltenbacher: Wissen Sie, was sich da jetzt abspielt? Unwahrscheinlich!), dass wir nicht so viel Pension, nicht so hohe Pensionen bekommen konnten, weil wir eben viel früher gehen mussten – muss­ten, muss ich sagen. (Bundesrat Kaltenbacher: In die SUG sind Sie gegangen und dann in Pension! Jetzt gehen die Leute in die Arbeitslosigkeit!) – Ich habe aber viel weniger Jahre. Sie müssen einmal meine Pension mit anderen Pensionen verglei­chen – das dürfen Sie auch nicht vergessen, bitte!

Deshalb bin ich sehr froh, wenn ich das mit unserem jetzigen Betrieb Böhler-Uddeholm mit einem Vorstandsdirektor Dr. Claus Raidl vergleiche: wie dieser Betrieb jetzt funk­tioniert und wie viele Mitarbeiter dort motiviert sind, mitzutun! Natürlich ist die Zeit der


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