Verstaatlichten auch bei den Mitarbeitern längst vorbei und kommt nicht wieder. (Beifall und Bravoruf bei der ÖVP.)
Wenn jetzt beschlossen wird, dass das Unternehmen eine Struktur mit einem österreichischen Kernaktionär bekommt, dass die Einheit der voestalpine bewahrt wird und dass Forschungs- und Entwicklungskapazitäten ausgebaut werden, so finde ich wichtig, dass das schriftlich festgehalten ist, und ich halte das auch für eines der wesentlichen Dinge, die eine Regierung in diesem Zusammenhang tun kann.
Wie der Herr Bundesminister schon gesagt hat, hat die ÖIAG seit dem Jahr 2000 durch die Privatisierungen ihre Schulden von 6,3 Milliarden € auf 2 Milliarden € reduzieren können. Ich denke, das ist auch etwas, was ganz wichtig war, denn ich weiß, dass die ÖIAG diesbezüglich keinen Handlungsbedarf gesehen hat oder einen solchen auch nicht zeigen konnte. Daher hat die Bundesregierung ja beschlossen, diesen Privatisierungsauftrag für die laufende Legislaturperiode zu erteilen, wobei ich auch sehr froh bin, dass es, wie dies heute auch der Herr Landeshauptmann und der Herr Bundesminister gesagt haben, keine Eile hat. Man braucht heute nicht nach dem Nächstbesten Ausschau zu halten, der bereit ist, uns die voestalpine abzukaufen, sondern die voestalpine ist ein Superunternehmen mit guten Mitarbeitern, und wir können uns Zeit lassen.
Ich habe nur immer etwas dagegen, wenn den Familien gegenüber Angstmache betrieben wird. Sie, meine Damen und Herren von der Opposition, gehen auf die Straße (Bundesrat Molzbichler: Gott sei Dank geht jemand auf die Straße!), Sie sagen, es werde weniger Mitarbeiter geben, sie würden abgebaut, die Familien würden dann kein Einkommen haben oder sich der Armutsgrenze nähern. – Das finde ich nicht richtig, und es würde mir nie einfallen, dass ich eine solche Angsthetze gegenüber Menschen betreibe, die ja doch verunsichert sind, wenn sie so etwas hören! (Beifall bei der ÖVP sowie der Bundesrätin Dr. Kanovsky-Wintermann sowie Bravorufe bei der ÖVP.)
Ich kann Ihnen nur sagen, dass es dasselbe damals auch in der Verstaatlichten und bei Böhler gegeben hat, und es hat sich dann – Gott sei Dank – alles als ganz anders herausgestellt. Allerdings waren diese Leute, die mit 50, beziehungsweise die Herren mit 55, dann freigesetzt waren, die dann auf der Straße standen, die größeren Motschkerer – und die haben alle eigentlich Ihrer Partei angehört! Leider Gottes hat es das auch gegeben.
Ich möchte Ihnen sagen: In Kapfenberg gibt es derzeit wesentlich mehr Beschäftigte, als es damals in der Verstaatlichten gegeben hat – Gott sei Dank! Leider haben wir einen Facharbeitermangel. Wir hoffen, dass es irgendwie einmal möglich sein wird, diesen auszugleichen. (Ruf bei der SPÖ: Ausbilden!) Ja, ausbilden, ausbilden, ausbilden! (Bundesrat Gasteiger: ... alles verschachern und verschleudern!) Dann müssen sich aber auch andere Dinge ändern! Es muss dann aber auch so sein, dass nicht jeder sagt: Mein Kind ist so gut, es geht in eine höhere Schule und ist zu schlecht für einen Facharbeiter! (Bundesrätin Schlaffer: 55 000 Jugendliche sind arbeitslos! – Ruf bei der ÖVP: Wo?)
Da können Sie unheimlich viel dazu beitragen (Bundesrätin Schlaffer: 55 000 Jugendliche sind arbeitslos! Die gehen in keine Schule!), dass diese Angst genommen wird, indem auch Sie sagen, wie wichtig und wie wertvoll Facharbeiter sind. Ich weiß es selbst: Ich habe nach der Matura eine Ausbildung zum Facharbeiter gemacht – also das ist überhaupt kein Problem. (Beifall bei der ÖVP sowie der Bundesrätin Dr. Kanovsky-Wintermann sowie Bravoruf bei der ÖVP.)
Ich wünsche mir für die voestalpine sowohl in Oberösterreich als auch in der Steiermark einen guten Eigentümer. Ich wünsche mir für die Menschen, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesicherte Arbeitsplätze und einen gesunden Privatbetrieb.
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